The Dude
HCA Bassbau
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Des Dude's DRITTER Eigenbau
Der letzte Bass ist noch nicht richtig eingespielt und schon zieht es mich wieder in die Werkstatt. Das Hobby macht wirklich süchtig und so langsam kriege ich ein ernsthaftes Problem, nämlich dass ich nicht mehr weiß, was ich mit den ganzen Bässen noch anfangen soll....sei's drum, gebaut wird trotzdem.
Ich hatte den Mund in der Vergangenheit ziemlich weit aufgerissen und einen PJ-Preci an verschiedenen Stellen angekündigt. Daraus wird nichts. Ich hatte zwar schon einen fertigen Entwurf, aber je länger der vor mir lag, desto weniger konnte ich mich mit der Idee anfreunden. Es war zwar ein Bass, den Fender so nie gebaut hat, jedoch war er letztendlich auch nur aus Komponenten mit Fenderformen zusammengesetzt, was in mir dann das Gefühl weckte, eine Kopie herzustellen...zu viel Leo, zu wenig Dude.
Dieses Kopieren widerstrebt mir, denn ich bin der Meinung, dass man bei einem Eigenbau auch seine eigenen Ideen verwirklichen sollte und somit entstanden eine ganze Reihe neuer Entwürfe, aus denen sich letztendlich dieses Projekt als Favorit herauskristallisierte.
Vom ursprünglich geplanten Preci sind dennoch ein paar Dinge übrig geblieben, wie z.B. die Tonabnehmerbestückung. Einen PJ wollte ich sowieso mal wieder haben und erleichternd hinzu kommt, dass ich die passenden PUs sowieso noch zu Hause hatte.
Auch die Hölzer, die ich für den Precision schon besorgt hatte, bleiben weitestgehend, allerdings wird der Hals nicht einteilig aus Feldahorn, sondern ein Dreiteiler mit überwiegendem Nussanteil.
Beim Body wird's ein wenig exotischer. Als Basis dient Edelkastanienholz, das ich vorher noch bei keinem Bass gesehen habe. Die physikalischen Eigenschaften und mein persönlicher Eindruck von dem Stück, sagen aber, dass das im Grunde ganz gut funktionieren sollte.
Als Decke kommt wild gemaserter Ahorn zum Einsatz. Den hatte ich noch von meinem ersten Bass übrig, wo ich dann doch keine Verwendung dafür hatte.
Zwischen diese beiden Teile kommt ein Trennfurnier aus amerikanischer Nuss um die farblich ähnlichen Boden- und Deckenhölzer ein wenige voneinander abzugrenzen.
Fehlt noch das Griffbrett. Auch da habe ich noch ein Überbleibsel vom Donnerkeil, nämlich ein sehr schönes, bereits geschlitztes Stück Ziricote, das nun den eigentlich geplanten Apfel ersetzen wird.
Was ich an Hardware verwenden werde steht noch nicht fest. Sowohl bei den Mechaniken, als auch bei der Brücke bin ich mir noch unschlüssig, jedoch hat das auch noch ein bisschen Zeit.
Fest hingegen steht die Elektronik. Nach 2 passiven Bässen, soll es nun ein aktiver werden und das wird mit einer Noll 2-Band Elektronik, aktiv/passiv schaltbar, geschehen. Neben einem Master-Vol. und einem Balanceregler, stehen somit noch ein Boot/Cut für Bässe und Höhen zur Verfügung.
Das Finish wird in jedem Fall eine Naturoptik werden. Ob ich die Versiegelung mit Öl oder mit Klarlack durchführe weiß ich noch nicht genau. Angesichts der Temperaturen, die bei der Fertigstellung voraussichtlich herrschen werden, wäre ein Lackfinish durchaus drin. Mal sehen...
Ansonsten will ich euch gar nicht weiter mit meinem Geschwafel belästigen, sondern mit dem ersten Baubericht starten. Zuvor aber noch mal die Facts in Kurzform:
Konstruktion: Solidbody mit Schraubhals, Mensur 34 Zoll Longscale
Body: Edelkastanie
Decke: Ahorn, Trennfurnier Nuss
Hals: 3-teilig Nuss / Ahorn / Nuss
Griffbrett: Ziricote, 24 Bünde + Nullbund
Tonabnehmer: P-Style Splitcoil (DiMarzio Model P) am Hals, J-Style Singlecoil (GFS) an der Brücke
Elektronik: Aktiv, Noll 2-Band EQ, passiv schaltbar
Hardware: noch offen
Finish: Voraussichtlich Naturoptik mit Klarlackversiegelung
Baubericht Teil 1
Wie bisher jeder meiner Selbstbauten, startete auch dieser nicht in der heimischen, sondern in der Werkstatt meines Kumpels, wo unter anderem eine alte Dickenhobel- und Abrichtmaschine, sowie eine moderne Formatkreissäge herumstehen.
Mit Hilfe dieser beiden Maschinen wurden die Hölzer für die späteren Arbeitsschritte vorbereitet, sprich die Leisten für den Hals wurden zurechtgesägt und abgerichtet, der Korpus wurde auf die richtige Stärke gebracht und die Leimkanten der Decke ebenfalls abgerichtet.
Anschließend wurden die drei Stücke des Halses miteinander Verleimt und auch die beiden Teile der Decke wurden zusammengefügt.
Anschließend widmeten wir uns dem schönsten Teil dieser Arbeit, nämlich dem Feierabendbier, was diesmal zum Glück nicht so ausartete wie beim letzten Mal....
Da ich meine Kamera an dem Tag nicht dabei hatte, gibt's' leider such keine Bilder davon, wirklich spektakulär ist das aber auch nicht, ich hoffe ihr könnt es verschmerzen.
Mit den fertigen Teilen habe ich mich dann auf den Weg in die eigene Werkstatt gemacht und zunächst das Nussfurnier auf die Kastanie geleimt. Beschwert habe ich das ganze mit einer großen, schweren Granitplatte und zusätzlich habe ich auch noch ein paar Schraubzwingen angesetzt.
Ich habe den Leim dann kurz anziehen lassen, doch noch bevor er ganz trocken war, kam das Top drauf, um ein Verziehen des Bodys zu verhindern. Dabei habe ich auf die Steinplatte verzichtet und dafür ein bisschen tiefer in die Schraubzwingenkiste gegriffen. Danach gab's das obligatorische Feierabendbier.
Eine kleine Geschichte zum Hals noch am Rande. Leider kam nach dem Aushobeln des Halses ein ziemlich fieser Ast zum Vorschein, der den Rohling komplett unbrauchbar machte. Das schmerzt zwar, aber es ist nun mal so. Bilder davon reiche ich noch nach, denn erliegt noch in der Werkstatt meines Kumpels.
Wie der neue Hals ausshen wird weiß ich noch nicht genau, ich will aber zunächst an der Nuss-Ahorn Kombi festhalten, einzig das Holz dazu fehlt mir derzeit...
Heute habe ich dann den Korpus von den Schraubzwingen befreit und die Form ausgesägt, sowie bündig gefräst. Dabei lief alles wunderbar, kein Sägeblatt gerissen, keine Scharte reingefräst...einwandfrei.
Bild 1: Die Korpusmaterialien und die Korpusschablone.
Bild 2: Das Trennfurnier wird aufgeleimt. Auf die große Granitplatte kam auch noch eine kleinere aus Sandstein und eben auch noch einige Zwingen...viel hilft viel...
Bild 3: Das aufgeleimte Furnier. Diese Zickzacklinien sind Leim, der die beiden Furnierhälften zusammenhält. Trotz Schleifens ist der Leim noch sichtbar, aber nicht mehr als Erhebung fühlbar.
Bild 4: Auch hier habe ich nicht an Schraubzwingen gespart, das Top soll ja halten...
Bild 5: Das aufgeleimte Top. Die unterschiedlichen Farben rühren daher, dass ich die Leimfuge in der Mitte verschliffen habe, außen jedoch nicht. So verändert Ahorn im Laufe der Zeit seine Farbe.
Bild 6: Der ausgesägte Korpus. Geschehen ist das mit der Bandsäge.
Bild 7: Ein Zwischenergebnis beim Bündigfräsen. Danach wird der Korpus umgedreht und mit einem Bündigfräser mit untenliegendem Lager zu Ende gefräst.
Bild 8: Der fertig gefräste Body und auch der derzeitige Stand des Projekts. Demnächst geht's weiter.
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