Uli
Mod Emeritus
Gleich zu Anfang möchte ich klarstellen, daß die in diesem Zusammenhang verwendete Bezeichnung Vintage vielleicht nicht etymologisch korrekt ist, allerdings auch in keiner Weise diesen Anspruch erhebt. Wo das Wort herkommt und wer das Recht zur Verwendung hat, soll an anderer Stelle ausgewalzt werden...
Ich habe den Bass als Vintage bezeichnet, weil er vor 1980 gebaut wurde und sich diese Wortbedeutung inzwischen international durchsetzt. Vor 30 Jahren hat man unter 'geil' auch noch etwas anderes verstanden als heute, Sprache lebt eben.
So, nachdem das geklärt wäre, willkommen in meinem vintage bass rebirth thread!
Schon lange habe ich mit den (meist shortscale) Bässen der 60er und 70er Jahre geliebäugelt, deren Korpusform der Telecaster-Gitarre nachempfunden wurde. (Nicht zu verwechseln, mit dem Fender Telecaster-Bass, der eine andere Form hat). Daß sich ein solches Modell über die Jahre nicht bei den großen Herstellern etabliert hat, kann daran liegen, daß die Telecaster-Gitarre mit Form und Masse ihres Korpus' noch ein ausgeglichenes Gegengewicht zur üblichen Gitarrenhalslänge darstellt, beim deutlich längeren Basshals hingegen wird solch ein Instrument mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit kopflastig. Das allerdings ist ein Argument, das einen Violinbass-Besitzer eher weniger tangiert.
In einem bekannten Auktionshaus fand ich zufällig dieses Fragment eines Japan-Basses:
bestehend aus dem Body und dem Hals, bezeichnet als 'Morris-Yamaha Bass'.
Das einzige, was von der gesamten Hardware noch übrig war, war die 6-Loch neckplate und eine einzelne Schraube davon, alles andere war weg!
Da sich allerdings bei mir einiges im Laufe der Jahre angesammelt hat, würde ich sicher nicht alle Teile neu kaufen müssen. Ich habe Reststücke an Pickguard-Material, einiges an Pickups, jede Menge Schalter und Buchsen, da kann schon was Lustiges bei rauskommen!
Als das gute Stück bei mir eintraf, begutachtete ich erst einmal den Korpus, und stellte fest, daß da offenbar einer der Endkontrolleure erheblich mit einer Rotor-Raspel nachgearbeitet hat, da anscheinend die Fräsungen des Bodies aus der freien Hand gemacht worden waren, am Schluß aber Schalter und Potis nicht reinpassen wollten:
Im Bild sieht man auch, daß ich bereits eine neue Brücke angeschraubt habe. Anscheinend hat sich an diesem Standard-Teil über die Jahre nichts Nennenswertes verändert, denn die Montagelöcher paßten noch genau.
Am Hals stellte sich heraus, dass der Yamaha-Schriftzug nur ein Aufkleber war, den ich umgehend entfernte. Als ich die exotische Schrauben-Bohrungen der Tuner sah, war ich zunächt davon überzeugt, daß kein Weg am Umbau auf neue Tuner vorbeiführen würde. Zufällig fanden sich dann aber zwei Wochen später (ebenfalls in der Vintage-Abteilung) beim gleichen Auktionshaus ein Satz Tuner, die zumindest von weitem passend aussahen und bei denen auf Anfrage hin auch die Bohrung stimmte. Es war new old stock, also altes Ersatzteil, noch nie eingebaut!
Für die 6-Loch-Halsplatte konnte ich auch bei allem Bemühen keine passenden Linsenkopf-Schrauben mit Kreuzschlitz bekommen, da mir aber Länge und Dicke der Schrauben letztendlich wichtiger waren, als der Original-Schraubenkopf, habe ich mich durchgerungen, normale (europäische) Schlitzschrauben zu nehmen und soo schlimm finde ich den Stilbruch dann eigentlich auch nicht:
Da ich zunächst keine blasse Ahnung hatte, wie der Bass wohl mal im Original ausgesehen haben könnte, fertigte ich mir erstmal aus etwas dickerem Papier eine Schablone an, wie ich mir eine neue Abdeckung vorstellen könnte. Pickguard trifft es ja nicht ganz, da es in diesem Fall ja nicht nur um einen Schutz des Lacks gegen Kratzer geht, sondern um die gesamte Abdeckung der Elektronik-Fächer.
Als ich nach einigen Versuchen dann eine Version gefunden hatte, die mir von der Form her gefiel, stellte ich fest, daß diese mit den im Body vorhandenen Löchern nicht zu realisieren war. Also mußten die Bohrlöcher der alten Abdeckung zunächst verschlossen werden.
Das geschieht in meinem nächsten Post!
Ich habe den Bass als Vintage bezeichnet, weil er vor 1980 gebaut wurde und sich diese Wortbedeutung inzwischen international durchsetzt. Vor 30 Jahren hat man unter 'geil' auch noch etwas anderes verstanden als heute, Sprache lebt eben.
So, nachdem das geklärt wäre, willkommen in meinem vintage bass rebirth thread!
Schon lange habe ich mit den (meist shortscale) Bässen der 60er und 70er Jahre geliebäugelt, deren Korpusform der Telecaster-Gitarre nachempfunden wurde. (Nicht zu verwechseln, mit dem Fender Telecaster-Bass, der eine andere Form hat). Daß sich ein solches Modell über die Jahre nicht bei den großen Herstellern etabliert hat, kann daran liegen, daß die Telecaster-Gitarre mit Form und Masse ihres Korpus' noch ein ausgeglichenes Gegengewicht zur üblichen Gitarrenhalslänge darstellt, beim deutlich längeren Basshals hingegen wird solch ein Instrument mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit kopflastig. Das allerdings ist ein Argument, das einen Violinbass-Besitzer eher weniger tangiert.
In einem bekannten Auktionshaus fand ich zufällig dieses Fragment eines Japan-Basses:
bestehend aus dem Body und dem Hals, bezeichnet als 'Morris-Yamaha Bass'.
Das einzige, was von der gesamten Hardware noch übrig war, war die 6-Loch neckplate und eine einzelne Schraube davon, alles andere war weg!
Da sich allerdings bei mir einiges im Laufe der Jahre angesammelt hat, würde ich sicher nicht alle Teile neu kaufen müssen. Ich habe Reststücke an Pickguard-Material, einiges an Pickups, jede Menge Schalter und Buchsen, da kann schon was Lustiges bei rauskommen!
Als das gute Stück bei mir eintraf, begutachtete ich erst einmal den Korpus, und stellte fest, daß da offenbar einer der Endkontrolleure erheblich mit einer Rotor-Raspel nachgearbeitet hat, da anscheinend die Fräsungen des Bodies aus der freien Hand gemacht worden waren, am Schluß aber Schalter und Potis nicht reinpassen wollten:
Im Bild sieht man auch, daß ich bereits eine neue Brücke angeschraubt habe. Anscheinend hat sich an diesem Standard-Teil über die Jahre nichts Nennenswertes verändert, denn die Montagelöcher paßten noch genau.
Am Hals stellte sich heraus, dass der Yamaha-Schriftzug nur ein Aufkleber war, den ich umgehend entfernte. Als ich die exotische Schrauben-Bohrungen der Tuner sah, war ich zunächt davon überzeugt, daß kein Weg am Umbau auf neue Tuner vorbeiführen würde. Zufällig fanden sich dann aber zwei Wochen später (ebenfalls in der Vintage-Abteilung) beim gleichen Auktionshaus ein Satz Tuner, die zumindest von weitem passend aussahen und bei denen auf Anfrage hin auch die Bohrung stimmte. Es war new old stock, also altes Ersatzteil, noch nie eingebaut!
Für die 6-Loch-Halsplatte konnte ich auch bei allem Bemühen keine passenden Linsenkopf-Schrauben mit Kreuzschlitz bekommen, da mir aber Länge und Dicke der Schrauben letztendlich wichtiger waren, als der Original-Schraubenkopf, habe ich mich durchgerungen, normale (europäische) Schlitzschrauben zu nehmen und soo schlimm finde ich den Stilbruch dann eigentlich auch nicht:
Da ich zunächst keine blasse Ahnung hatte, wie der Bass wohl mal im Original ausgesehen haben könnte, fertigte ich mir erstmal aus etwas dickerem Papier eine Schablone an, wie ich mir eine neue Abdeckung vorstellen könnte. Pickguard trifft es ja nicht ganz, da es in diesem Fall ja nicht nur um einen Schutz des Lacks gegen Kratzer geht, sondern um die gesamte Abdeckung der Elektronik-Fächer.
Als ich nach einigen Versuchen dann eine Version gefunden hatte, die mir von der Form her gefiel, stellte ich fest, daß diese mit den im Body vorhandenen Löchern nicht zu realisieren war. Also mußten die Bohrlöcher der alten Abdeckung zunächst verschlossen werden.
Das geschieht in meinem nächsten Post!
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