In seiner Web-Radiosendung Klangspuren Nr. 71 vom 10.07.2020 stellt der Folker-Redakteur Stefan Backes in einer fast zweistündigen Sendung alle Künstler des "Sang und Klang Festivals 2020" vor. Stefan Backes ist Organisator des "Sang und Klang Festivals", einem Festival für Folk und Singer-Songwriter aus Deutschland, das vom Folker präsentiert wird.
Vorgestellt werden (Sendereihenfolge):
Akleja
Die Feuersteins
Hans Well Wellbappen
Die Grenzgänger
Alpen Klezmer
Strom & Wasser
Simon Jan
Malbrook
Dota Kehr
Deitsch
Wenzel
Bube, Dame, König
Sarah Lesch
Stoppok
Darüber hinaus gibt Stefan Backes viele interessante Hintergrundinformationen zur Entstehung und zur Programmauswahl des Festivals. So gab es beispielsweise die Vorgabe zur Programmauswahl:
- "deutsprachige oder instrumentalen deutschen Traditionen verbundene Akteurinnen und Akteure des Genres Folk und Liedermacher".
Nach verschiedenen Kriterien wie
- stilistische Ausrichtung,
- Alter,
- geografische Verortung und
- sprachlicher Schwerpunkt (Dialekt/Hochdeutsch)
wurde dann die Auswahl verfeinert.
Und schließlich Stefan Backes zur inhaltlich-künstlerischen Idee des Festivals:
(zum Verständnis: Moderation zur "Halbzeit" der Sendung)
"Allein bei den bisher vorgestellten Musikerinnen und Musikern hat sich bereits ein sehr buntes, heterogenes Bild unterschiedlichster Stile und Herangehensweisen gezeigt, was die Szene ja gerade auszeichnet und auch so spannend und interessant macht.
Von daher ist die Idee, diese Bandbreite in einem eigenen Festival zusammenzufassen, eine gute und richtige. Denn während Folk etwa in Ländern wie Irland, Großbritanien oder in den USA einen bedeutenden Stellenwert besitzt, fristet das Genre in Deutschland nach wie vor ein Nischendasein, was wohl auf den Nationalsozialismus zurückzuführen ist, der Begriffe wie Heimat, Brauchtum oder Tradition für seine Zwecke missbrauchte und sich so nach dem Krieg Vorbehalte etablierten, sich mit deutschen Volksliedern und -weisen zu befassen.
...
Und das Sang und Klang Festival möchte heute eine neue Plattform schaffen, die die Liedermacherszene und den deutschen Folk vereint, der in allen seinen regionalen und stilistischen Facetten abgebildet werden soll."
Hier die Sendung zum Nachhören:
!Spoiler!
Falls jetzt jemand erwartet, dass in der Sendung tatsächlich auch Volkslieder oder instrumentale Musik im Sinne alter Melodien zu hören sind, wird weitgehend enttäuscht sein. Zwar haben alle der sieben den Bereich Folk abdeckenden Bands derlei, teilweise sogar sehr prominent, im Repertoire, für die Sendung ausgewählt wurden jedoch nahezu ausschließlich Eigenkompositionen oder eher banduntypisches. Einzige Ausnahme: "Es geht ein dunkle Wolk' herein". Das dafür gleich zweimal, einmal in der Interpretation von Deitsch und einmal von den Wellbappen mit neuem Text versehen.
Nun ja, formulierter Anspruch und gelebte Wirklichkeit sind hin und wieder deutlich verschieden.
Unabhängig davon haben die Bands natürlich beim Festival einfach gespielt was ihnen wichtig ist. Da gab es dann tatsächlich die gesamte versprochene Bandbreite.
Das gesamte Festivalprogramm wurde auch aufgezeichnet und kann hier besichtigt werden: