Slash-Half Step Down klingt besser?

[Dr Dulle]

Ich frage mich halt gerade, ob man nicht eigentlich weniger Spannung auf den Seiten hat, wenn man dickere Saiten benutzt.
Müssten dann Leute die in tieferen Tunings spielen nicht eigentlich eher dünnere Seiten nehmen, um die gleiche Spannung der Seiten zu haben?

Nein und nochmal Nein

https://www.daddario.com/globalassets/pdfs/accessories/tension_chart_13934.pdf

 

[SurferJoe]

Ok, danke! Also wenn ich die Erklärug in der PDF richtig verstehe, bestimmt das Gewicht die Spannung mit. Also wäre es richtig zu sagen, dass schwerer Saiten mehr Saitenspannung haben bei gleicher Scale-länge und gleicher Stimmung? Subjektiv hatten 9er immer mehr Spannung an der gleichen Gitarre als 10er. Das mag vielleicht andere Gründe haben,... vielleicht einfach weniger Fläche oder sowas - kein Plan! Kam mir immer so vor.

 

[Dr Dulle]

Bei gleicher Stimmung und Gitarre hat die dünnere Saite immer weniger Spannung. Wie du zu einem anderen subjektiven Eindruck kommst ist mir ein Rätsel.....?

 

[ChP]

Die Frage kann man sich doch schon beantworten, wenn man ein Gummiband zwischen zwei Finger spannt und daran Herumzupft.

 

[SurferJoe]

Ihr habt ja recht. Shame on me! Es kam mir immer so vor: ...ggf. weil der Unterschied da nicht so krass ist und sie sich anders anfühlen.

 

[TE335]

...
Ich frage mich halt gerade, ob man nicht eigentlich weniger Spannung auf den Seiten hat, wenn man dickere Saiten benutzt.
Müssten dann Leute die in tieferen Tunings spielen nicht eigentlich eher dünnere Seiten nehmen, um die gleiche Spannung der Seiten zu haben?
(...wenn man jetzt mal nur über das Spielgefühl spricht und den tieferen Sound der dickeren Saiten
unbeachtet lässt.)

Dickere Saiten erhöhen die Spannung, im Vergleich zu dünneren Saiten - bei gleicher Stimmung. Ein 12er Satz hat mehr Spannung auf dem Hals als ein 11er, und der wiederum mehr als ein 10er.
Wenn du nun 1/2 Ton runter stimmst, wären die dickere (11er Satz) evlt besser und hätten das gleiche/ähnliche Feeling wie 10er bei Standard-Tuning. Falls du noch mal runter stimmen möchtest, versuche es mit einem 11er Satz, vielleicht ist das Gefühl dann das Gleiche.

 

[PatricB1984]

Hallo

Ich spiele ja in einer AC/DC Coverband. Unser Sänger kommt bei manchen Songs stimmlich nicht hoch genug bzw muss sich extrem anstrengen. Besonders bei den Songs von dem Album Back in Black.
Ich machte dann mal den Vorschlag die Instrumente nen Halbton tiefer zu stimmen. Ich mag auch Guns N Roses und hatte also kein Problem mit der EB Stimmung.
Also der Sänger war absolut begeistert. Er kam mit der EB Stimmung stimmlich bestens klar.
Nun aber contra:

Der Leadgitarrist kam überhaupt nicht klar damit.
Er sagte, er hat noch nie was anderes außer Standard E gespielt.
Er meinte immer, dass er das Gefühl hat, die Saiten sind verstimmt. War ständig am nachstimmen, aber es passte immer. Er mochte Eb leider gar nicht. Die Solos fühlen sich anders an, klingen anders, Bendings etc.....

Beim Bassist ähnlich. Er mochte es auch nicht.
Für den Drummer klang es auch komisch, anders...

Und nun die Zwickmühle....
2 für Eb, 3 dagegen....
Wird also nix. Ich habe vorgeschlagen, die Instrumente auf 430 anstatt 440 Hertz zu stimmen. Schauen wir mal wie die Probe am Abend wird

 

[exoslime]

spielt ihr auch Konzerte?
Was kommt beim Publikum besser rüber? ein Sänger der gut klingt oder einer der die Höhe nicht hinbekommt?

Wird also nix. Ich habe vorgeschlagen, die Instrumente auf 430 anstatt 440 Hertz zu stimmen. Schauen wir mal wie die Probe am Abend wird

ich hoffe du hast ihnen erklärt wie sie ihr Stimmgerät auf 430hz umstellen
für jemanden der sein ganzes Leben noch nichts anderes als E-Standard gespielt hat, ist aber 430hz doch ziemlich "advanced"

Auch zu Eb. es ist natürlich anfang SEHR ungewohnt in einer anderen Stimmung zu spielen, nicht nur klanglich, sondern auch haptisch. wie du schreibst, alles fühlt sich anders an.
ich würde dem ganzem etwas mehr Zeit geben sich daran zu gewöhnen.
(oder dem Sänger ggf. ein paar Stunden Gesangsunterricht empfehlen, vielleicht schafft er ja dann die Höhe?)

 

[ChP]

Der Leadgitarrist kam überhaupt nicht klar damit.

Klingt nach einer langen Rede für "das haben wir schon immer so gemacht"

 

[bagotrix]

Der Leadgitarrist kam überhaupt nicht klar damit.
Er sagte, er hat noch nie was anderes außer Standard E gespielt.
Er meinte immer, dass er das Gefühl hat, die Saiten sind verstimmt. War ständig am nachstimmen, aber es passte immer. Er mochte Eb leider gar nicht. Die Solos fühlen sich anders an, klingen anders, Bendings etc.....

Ich war mal in der exakt gleichen Situation - der Sänger hats einfach nicht gepackt, und ich kannte vorher auch nur E Standard. Aber da muss man ganz klar sagen: der Sänger kann halt nicht an einem Knopf drehen, es gibt halt körperliche Grenzen. Allerdings war mir damals schon klar, dass ein gut klingender Sänger, der nicht nach jeder Probe heiser ist, viel schwerer zu finden wäre als ein Nachfolger für mich.

Also ja, wenn man das vorher nie gemacht hat, klingt es fremd und fühlt sich komisch an. Erst hab ich ich mit Händen und Füßen gewehrt, denn was der Bauer nicht kennt,... Allerdings hab ich letztlich eingesehen, dass dass doch wohl ein bisschen kindisch ist, und es sicher nicht schaden kann, sich etwas Flexibilität anzueignen. Die fehlte mir im Nachhinein, weil meine Komfortzone eben sehr eng war: 009er auf Strat, 010er auf der Les Paul, und die Saitenspannung war sich dann durchaus ähnlich. Heute muss ich drüber lachen, denn schon eine PRS fühlte sich im Laden für mich total komisch und ungewohnt an, weil sie irgendwo zwischendrin lag. Ich kann nur dazu ermuntern, auch mal rauszugehen aus der Komfortzone.

Meine Lösung war es damals, auf Gitarren mit Stratmensur von meinen Standard 009er-Saiten auf einen gemischten .009-.046 Satz umzusteigen. 10er waren mir für die Leads dann doch zu steif, lieber hab ich mich daran gewöhnt, etwas weniger intensiv zu benden.

Heute gibt es allerdings auch viel, viel mehr verschiedene Sätze. Von daher würde ich Deinem Gitarristen raten, einfach mal eine halbe Stärke nach oben zu gehen. Mit einem .0095er bzw. 0105er Satz, wie ihn zB D'Addario und PRS anbieten, dürfte sich die Änderung zumindest haptisch deutlich relativieren. Ähnliches gilt für den Bass, auch wenn da ein Saitenwechsel leider immer ordentlich ins Geld geht.

Ich selber bin später übrigens auch bei der Rückkehr zu E-Standard bei den dickeren Saiten geblieben.

Gruß, bagotrix

 

[Rock n Rolf]

Ich spiele auch schon ewig auf Eb.
Vorher benutzte ich 9er Sätze jetzt 10er
und es passt. Der Ursprung war auch der Sänger. Ich finde es klingt auf Eb auch etwas fetter.
Viele Rpckbands spielen auf Eb sogar ACDC live!

 

[PatricB1984]

ich hoffe du hast ihnen erklärt wie sie ihr Stimmgerät auf 430hz umstellen
für jemanden der sein ganzes Leben noch nichts anderes als E-Standard gespielt hat, ist aber 430hz doch ziemlich "advanced"

Hihi ich musste meinen Kollegen tatsächlich erklären bzw zeigen, wie man auf 430 Hertz stellt.
Ich selber bin BJ 84, meine Kollegen alle über 50.
Deshalb der Sänger ist am Limit.
Aber es wurde sich auf 430 Hertz geeinigt.
EB wollen die leider auf keinen Fall.
Obwohl man ja gegensteuern könnte bei Eb mit nen dickeren Saitensatz etc.
Also Eb wollen 3 von Fünf nicht
Ich finde 430 Hertz klingt seltsamer als Eb Tuning

 

[Salty]

Ok, 430Hz statt 440Hz wird akzeptiert. Klassischer Kompromiss, ist quasi fast ein halber Halbton tiefer. Also fast ein Viertelton ( tiefer als A ). Wenn das dem Sänger reicht?

Wer noch mehr Abtauchen möchte …. http://www.sengpielaudio.com/Rechne... Frequenz im Halbtonabstand von,n/12 · 440 Hz.

 

[klaatu]

Müssten dann Leute die in tieferen Tunings spielen nicht eigentlich eher dünnere Seiten nehmen, um die gleiche Spannung der Seiten zu haben?

Du kannst ja mal einen Bassisten fragen

 

[OliverT]

... vor allem bei dem Outro von November Rain hat es einige Zeit gedauert dass es nicht mehr nach getretener Katze klingt.
Da ich keine Lust habe dafür meine Katze, äh Gitarre jedesmal runterzustimmen, habe ich normales Tuning mit selben Tabs gespielt. Also einen Halbton zu hoch.
Ich habe es dann irgendwann einen Bund tiefer versucht und es klang überraschenderweise in meinen Ohren um einiges besser. Warum?

Es klang wohl für Dich besser, da Du weniger Spannung auf den Saiten hattest und somit leichter benden lässt und sauberer, was zu begrüßen ist.

Ob ein Song in E oder Eb oder gar in D gespielt wird, ist eigentlich nicht von großer Bedeutung, es wird genau so klingen.

Beispiel:
Ozzy hat Paranoid früher auf E gesungen, als dies nicht mehr im Alter gelang, hat er auf Eb umgestellt, da auch diese Phase irgendwann vorbei war, sang er in D. Also immer schön einen Halbton runter.
Und hats jemand im Publikum gemerkt? Wohl kaum, außer ein paar Sänger die genau wussten ob das nun bisschen höher oder tiefer ist
Soweit ich weiß, hat er vor seinem musikalischen Liveauftritt End, sogar manche Songs auf Db gespielt hat, da ich als zu Youtube LiveVideos von Ozzy spiele und sichtlich überrascht war, wie tief die inzwischen gestimmt haben.

Also SPIEL WIE DIR GEFÄLLT....

Außerdem solltest Du eh Gitarren in E, Eb und D haben Ist auf jeden Fall kein Nachteil

BTW: November Rain ist ein mächtiger Song mit Slash in den Soloparts in Hochform (Vibrato, bedings, Phrasierungen etc.)

 

[Joachim1603]

sondern auch haptisch. wie du schreibst, alles fühlt sich anders an.

...kann ich jetzt so nur bedingt bestätigen. Halben Ton runter, eine Saiten-Stärke rauf.
Zumindest mache ich das so .009 -> .010 bzw .010 -> .011.
fühlt sich dann schon sehr sehr ähnlich an.