Sehnenproblem (Kontrolle Knicken/Strecken Fingerglieder)?

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Hi zusammen,

ich spiele schon ein ganzes Weilchen inzwischen, und mit den meisten Sachen habe ich keine Probleme. Inzwischen bringt mich eine Verbindung zwischen meinem Ringfinger und dem kleinen Finger aber an gewisse Grenzen. Ist das dieses Sehnenproblem von dem man hier öfter mal liest, Folge einer Sportverletzung als Teenager (Ringfinger böse nach hinten überbrochen beim Volleyball, war Tagelang dick wie ein Kegel, wurde aber weder untersucht noch behandelt, die 90er halt..) und muss ich mich damit abfinden?

Ich kann nicht gleichzeitig den Ringfinger knicken im obersten Glied, während der kleine Finger gestreckt ist. Beim Spielen kralle ich den kleinen die ganze Zeit ein, was nach einer Weile weh tut. Sobald ich ihn strecke, ist mein Ringfinger aber unkontrollierbarer Pudding. Das Problem besteht auch ausgerechnet nur an der linken Hand. Hier ein Video davon:


View: https://youtu.be/JE9tP5Pim0o
 
Im Grunde ist das normal, weil die Sehnen(scheiden) zwischen kleinen Finger und Ringfinger zusammen hängen.

Wenn es schmerzt beliebst du entweder nicht locker genug, oder für den Moment ist es den Sehnen etwas zu viel.

Ob eine vorhergehende Verletzung damit zu tun haben kann, ist schwer (aus der Ferne) zu sagen, zumal auch nicht damals adäquat untersucht.

Dehne oft, bleib locker, lege Pausen ein und bleib am Ball.
 
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Hallo @DeviantBlues

wahrscheinlich wäre es am sinnvollsten einen Arzt zu konsultieren.
 
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Hallo @DeviantBlues

wahrscheinlich wäre es am sinnvollsten einen Arzt zu konsultieren.
Habe ich durchaus schon in Erwägung gezogen, aber ich tu mich immer ein bisschen schwer damit, wegen so Livestyle-Kleinigkeiten einen Arzt zu belästigen. Es würde mir ohne Gitarre ja niemals auffallen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Im Grunde ist das normal, weil die Sehnen(scheiden) zwischen kleinen Finger und Ringfinger zusammen hängen.

Wenn es schmerzt beliebst du entweder nicht locker genug, oder für den Moment ist es den Sehnen etwas zu viel.
[...]

Dehne oft, bleib locker, lege Pausen ein und bleib am Ball.
Habe ich fast befürchtet, dass das normal ist, ich wünschte nur ich hätte es an der rechten Hand xD

Im kleinen Finger locker bleiben ist leider schwer, dann ist direkt die Kraft und Kontrolle im Ringfinger flöten. Speziell mit dem kleinen eine Saite halten während der Ringfinger bendet ist damit übertrieben schwer.

Pausen machen und am Ball bleiben, was andres wird mir wohl nicht übrig bleiben.

Danke Dir für die Antwort.
 
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einen Arzt zu belästigen
Da würde ich mir keine Gedanken machen: es ist sein Job und er würde dir vor Ort den Zustand und deine Fragen viel besser beantworten können als aus der Ferne lesende Forum-Mitglieder.

(Übrigens er oder sie natürlich, versteht sich von selbst hoffe ich.)
 
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Ich habe gerade mal probiert den kleinen Finger gestreckt zu lassen und den Ringfinger zu krümmen - gelingt mir nicht. Wenn ich aber den Ringfinger gemeinsam mit dem kleinen Finger krümme und dann den kleinen Finger strecke, das klappt problemlos.
 
Ich habe gerade mal probiert den kleinen Finger gestreckt zu lassen und den Ringfinger zu krümmen - gelingt mir nicht.
Das ist ne krasse Übung. Mir gelingt es mit viel Konzentration so halbwegs. :)
 
Ich habe gerade mal probiert den kleinen Finger gestreckt zu lassen und den Ringfinger zu krümmen - gelingt mir nicht. Wenn ich aber den Ringfinger gemeinsam mit dem kleinen Finger krümme und dann den kleinen Finger strecke, das klappt problemlos.
Klingt eher nach einer Koordinations-Schwierigkeit, also Ansteuerung des Muskels vom Gehirn aus.
 
Habe ich durchaus schon in Erwägung gezogen, aber ich tu mich immer ein bisschen schwer damit, wegen so Livestyle-Kleinigkeiten einen Arzt zu belästigen. Es würde mir ohne Gitarre ja niemals auffallen.
Aus Österreich geschrieben: Geh zum Ortopäden, im aus Kostensicht "schlimmsten" Fall ist es "nichts", bekommst vielleicht eine Physio verschrieben, die dir die richtigen Übungen beibringen. Aber nachdem Lifestyle-Kleinigkeiten sich auch auswachsen können, wärs meiner Meinung nach gut, wenn du das abklärst.

Ich hatte letztes Jahr Schmerzen in der Schulter, und zwar so richtig. Ich habs auf einen Sturz zurückgeführt. Nachdem ich dann doch zum Arzt gegangen bin, ist beim Röntgen rausgekommen, dass gottlob nichts gerissen etc. Ist. Aber die Muskeln derart verkürzt waren, dass alles weh getan hat. Mit Physio und den richtigen Übungen habe ich das dann wieder in den Griff bekommen. Die Physio bei mir hat übrigens gemeint, dass gerade der linke Arm, die linke Hand beim Gitarrenspielen eine unnatürliche Haltung einnimmt und daher ein Gegensteuern mit Dehnen nicht so falsch ist.
(Die Probleme aus der Jugend, nämlich nicht zum Arzt zu gehen wenn man sich weh tut, die sind mir aber geblieben... ;-) )
 
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Klingt eher nach einer Koordinations-Schwierigkeit...
Ich wollte nicht den Thread des Kollegen für Gejammere über meine Probleme missbrauchen 😜, ich wollte dem Kollegen nur berichten, dass ich es auch nicht so ohne weiteres hinkriege, es aber als eher normal empfinde und es mich nicht stört. Rechts kann ich es übrigens besser, also vielleicht wirklich ein Koordinationsproblem.
 
ein Koordinationsproblem.
Von "Problem" habe ich bewusst nicht gesprochen ... Ich nannte es "Schwierigkeit". Ob es ein "Problem" für den betreffenden darstellt, ist eine Sache der Bewertung.
 
Grundsätzlich: wenn es dauerhaft wehtut, oder etwas nicht so funktioniert, wie es sollte: die Arztpraxis des Vertrauens aufsuchen!
Die Arbeit mit Musikinstrumenten (insbesondere die mit Saiten) ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die extreme Anforderungen an die Gehirn-Muskel Koordination(Speicherung) stellt.
Für den Muskel_Gelenk_Sehnenapparat ist es ab einem gewissen Niveau durchaus mit Hochleistungssport vergleichbar.
Deshalb bringen Ferndiagnosen nix.
Hier ein Ausschnitt aus einem durchaus lesenswerten Buch:
 
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Klingt eher nach einer Koordinations-Schwierigkeit, also Ansteuerung des Muskels vom Gehirn aus.
Schätze ich auch, denn
Ich habe gerade mal probiert den kleinen Finger gestreckt zu lassen und den Ringfinger zu krümmen - gelingt mir nicht. Wenn ich aber den Ringfinger gemeinsam mit dem kleinen Finger krümme und dann den kleinen Finger strecke, das klappt problemlos.
ich habe das gerade auch mal ausprobiert. Erst funktionierte es auch überhaupt nicht, nach ein paar Anläufen geht es aber dann doch ohne weiteres.
 
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wegen so Livestyle-Kleinigkeiten einen Arzt zu belästigen
"Belästigung" wäre es nur, wenn Du mit sowas die Notaufnahme eines Krankenhauses verstopfst. Ich würde einen Orthopäden/Sportmediziner draufschauen lassen. Die haben mit sowas eigentlich genügend Erfahrung. Alternativ eine Krankengymnastik vom Hausarzt verschreiben lassen und dann gezielt auch jemanden aussuchen, der vermuten lässt, dass er eventuell hier helfen kann.

Deutlich besser, als hier im Forum zu fragen, wo man a) keine medizinische Beratung erhält, noch b) Dein Problem via Ferndiagnose überhaupt gescheit einschätzen kann.

Dritte Möglichkeit ist Dein Gitarrenlehrer. Der sollte Dir hier auch weiterhelfen können im Hinblick, wie Du übst, wie Deine Haltung ist, wie Du Dich bewegst, etc.
 
Das beobachtete Phänomen, dass sich der 4. und 5. Finger nicht bzw. nur unvollkommen unabhängig voneinander beugen und strecken lassen, ist eher normal und es findet sich bei vielen Menschen. Dabei ist die Variabilität sehr groß: Es gibt dabei die ganze Bandbreite von einer praktisch völligen Unabhängigkeit bis hin zu einer praktisch vollständigen Kopplung.
Der Grund liegt in den Sehnenscheiden der Fingersehnen. Während sich die Sehnen von Zeige- und Mittelfinger über ihre Sehnenscheiden so gut wie nicht in die Quere kommen, sind typischerweise die Sehnenscheiden des 4. und 5. Fingers in einem gewissen Grad verbunden. Und genau in diesem "in einem gewissen Grad" liegt die Krux, denn auch wenn der Aufbau der Hand bei allen Menschen prinzipiell gleich ist, findet sich anatomisch eine große Variabilität im Bereich dieser Weichteilstrukturen. Die Sehnenscheidenplatte von 4. und 5. Finger kann sich schon früh trennen (große Unabhängigkeit) oder erst kurz vor den Fingergrundgelenken (geringe Unabhängigkeit).

In dieser (allgemeinen) Grafik die ich im Internet dazu gefunden habe, habe ich den betreffenden Bereich mit einem Pfeil markiert:
Sehnen der Hand_markiert.jpg


Normalerweise ist dieses Verhalten bei beiden Händen gleich, mindestens in etwa, denn auch diese Symmetrie ist nicht selten variabel.

Dass bei dir, @DeviantBlues, die Unabhängigkeit nur bei der linken Hand so stark eingeschränkt ist, jedenfalls deutlich stärker als rechts, kann gut mit deiner früheren Verletzung zusammen hängen. Denn das Gewebe hat die Eigenschaft, nach Verletzungen bei der Verheilung sich an den lädierten Stellen zu verdicken und verstärken. Bei Knochen sieht man daher später im Röntgenbild die zusammengewachsene Stelle noch gut als leichte Verdickung.

Dehnübungen können helfen, müssen aber mit großer Sorgfalt und gut dosiert gemacht und dürfen nicht übertrieben werden. Denn auch Dehnen (vor allem falsches oder übertriebenes!) kann das Gewebe belasten, und auf diese Belastung reagiert das Gewebe (Sehnen/Muskeln) leider auch schon mal mit einer Art "Gegenreaktion" indem es kompakter und fester wird. Daraus resultiert schlussendlich dummerweise wieder eine Bewegungseinschränkung wo doch ein Freimachen beabsichtigt war.

In der Spieltechnik muss auf diese Einschränkung umsichtig eingegangen werden, indem stets intensiv auf die Leichtigkeit der Bewegungen geachtet wird. Da sich das Mitbewegen aus den genannten anatomischen Gründen nicht unterdrücken lässt, muss es so in die Spieltechnik mit einbezogen werden, dass es immer dort zugelassen wird, wo es nicht stört. Die Finger müssen immer wieder in die Lockerheit zurück finden wenn sie von den Saiten abgehoben werden. Üblicherweise versuchen alle, denen die Finger sozusagen "nicht gehorchen" wollen, sie mit mehr Kraft zu bewegen und zu drücken, ihnen die Bewegung und das Halten regelrecht aufzuzwingen. Das ist aber ein Teufelskreis, denn so wird das Spielen immer fester und unflexibler. Der zu hohe Krafteinsatz verursacht irgendwann bei den meisten auch Schmerzsymptome mit der fatalen Folge, dass letztlich ein Spielen mit Freude nicht mehr möglich ist (schlimmstenfalls sogar gar nicht mehr).

Mit wenigen Sätzen in einem Post kann ich das ´gute Bewegen´ natürlich nur ganz grob skizzieren und nicht näher ins Detail gehen. Hier sind der Gitarrenlehrer/die Gitarrenlehrerin zuvorderst gefragt. Mediziner und Physiotherapeuten können oft nicht wirklich helfen weil, sie von der Spieltechnik und Spielmotorik im Detail zu wenig Ahnung haben, wenn überhaupt (wenn sie nicht selber zufällig profunde Kenntnisse des betreffenden Instruments und seiner Motorik haben). Im besten Fall bekommst du einige gute Übungen zum Lockern und Dehnen gezeigt nebst sorgfältiger Anleitung dazu - was aber durchaus eine gute Sache und hilfreich sein kann. Vielleicht reicht das sogar schon, damit du das Problem im nötigen Maß überwinden kannst.

Eine sehr spezielle Form der Abhilfe will ich der Vollständigkeit halber noch erwähnen. Ich hatte die Gelegenheit, bei G.O. van de Klashorst (1927-2017) eine Fortbildung zum "Musiker-Dispokinesiopaeden" zu machen und danach noch Gelegenheit bei ihm noch eine Weile zu assistieren. Van de Klashorst war der Begründer des Fachs "Dispokinesis" (zusammengesetzt aus "disponere" und "kinesis" was "Verfügen über seine Haltung und Bewegung" bedeuten soll) in dem es sehr profund um die Grundlagen von Haltung und Bewegung beim Musizieren geht und der Vorgehensweise, wie beides in guter Weise entwickelt, entlockt und wach gehalten werden kann. Aus nahe liegenden Gründen stand dabei dabei auch immer wieder die Überwindung von Fehl-Haltungen und Fehl-Bewegungsstereotypen im Mittelpunkt. Das Thema der möglichst großen Unabhängigkeit der Finger und der Feinmotorik von Hand und Fingern war sowieso eines der Hauptanliegen - werden doch alle Instrumente durch feinmotorische Bewegungen zum Klingen gebracht, bzw. erst zur vollen Entfaltung ihres Klangs und des musikalischen Ausdrucks gebracht.
Van de Klashorst berichtete in dem Zusammenhang von einigen Fällen wo Profimusikern (in den mir bekannten Fällen waren es Orchestergeiger) ein ähnliches Problem hatten. Dabei wurde auch eine sehr ausgeprägte Verwachsung der Sehnenplatte vom 4. und 5. Finger festgestellt.
In jüngeren Jahren hatten die Betreffenden noch keine Probleme damit, aber die Gewebe haben die natürliche Tendenz, beim normalen Alterungsprozess immer noch ein wenig kompakter zu werden (ausgewachsen sind Knochen, Gelenke und Sehnen ohnehin erst etwa Mitte der 20-er Lebensjahre, da haben die Profi-Orchestermusiker in der Regel schon eine feste Stelle im Orchester).
Van de Klashorst hat damals mit Handchirurgen aus Amsterdam zusammen gearbeitet und die haben in diesen speziellen Fällen die Sehnenplatte (in etwa an der Stelle wo in der Grafik der Pfeil hinzeigt) ein wenig eingeschnitten, so dass sie sie sich früher auftrennte. Der Eingriff ist minimal und wurde ambulant durchgeführt. Im weiteren hat Klashorst mit den Geigern noch an der Feinmotorik gearbeitet und sie konnten danach ohne Beschwerden ihren Beruf weiter ausüben.
Da es in den beschriebenene Fällen um Profis ging denen die Berufsunfähigkeit drohte, wurden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Bei Amateuren wird das eher nicht der Fall sein.
Ich habe die Fälle deshalb nur beschrieben, um den Sachverhalt und dessen Komplexität noch weiter auszuleuchten.

Ich wünsche dir ein gutes Gelingen beim Überwinden deiner Spielproblematik!
 
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....Dritte Möglichkeit ist Dein Gitarrenlehrer. Der sollte Dir hier auch weiterhelfen können im Hinblick, wie Du übst, wie Deine Haltung ist, wie Du Dich bewegst, etc.
genau die dritte Möglichkeit, auch weil sie die naheliegendste ist, würde ich auf keinem Fall empfehlen. Ein Gitarrelehrer hat keinerlei medizinische Ausbildung und wird daher hoffentlich keine "Expertise" zu einem Schmerzempfinden eines Schülers abgeben. Im Gegenteil, wenn der Lehrer erst nach Feedback des Schülers, dass dieser beim Spielen Schmerzen hat, die Griffhaltung und Übungen zu reflektieren beginnt, wäre eher ein Lehrerwechsel anzudenken... :cool:
 
Grund: Vollzitat reduziert
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