Scandalli Super VI Bass Stimmung

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Guten Abend liebe Akkordeon Freunde,

ich habe ein klitzekleines Problem an meiner Super VI

Die Stimmung steht seit Jahren wie in Zement gemauert - und das Akkordeon klingt hervorragend.
Aber:
Zwei Bass Töne H und A - machen Probleme.
Das A ( wahrscheinlich der Oktav Bass) zeitigt eine leichte Verstimmung bei ganz leisem Spiel auf Zug. Wenn es lauter wird stimmt alles perfekt.
Beim H ist es fast gleich - nur auf Druck.
Ich war damit schon beim Fachmann ( insofern es einer war ) er hat etwas nachgestimmt - und trotzdem ist das Phänomen nicht weg.
Ich habe das Gefühl, wenn dass Akkordeon morgens angespielt wird ist es schlimmer als - nachdem es richtig befeuert wurde.
Was kann das sein?
Ventile ?
Die Stimmzungen denke ich nicht, der Ton bei lauterem Spiel stabil ist.
Nur bei leisem Spiel - und nur bei diesen beiden Tönen.

Freue mich auf Eure Antwort

Huber
 
Grundsätzlich ist es immer so, dass der Ton bei sehr leisem Spiel höher ist - die Stimmzunge schwingt nicht in ihrer vollen Länge - als bei etwas lauterem Spiel mit Schwingung mit der ganzen Länge.
Sie erreicht den tiefsten Ton mit leisem aber auch ausreichen lautem Spiel.
Spielst du noch lauter, schwingt die Stimmzunge schneller und der Ton wird höher.
Eine gleiche Tonhöhe von ppp bis fff gibt es also nicht.
Diese Änderung der Tonhöhe machen alle Stimmzungen mit, aber wegen der unterschiedlichen Stimmzungengröße nicht parallel, sondern relativ unterschiedlich.

Ziel kann also nur sein, dass die Stimmzungen sich möglichst so verhalten wie ihre direkten Nachbarn, also plus/minus ein paar Halbtöne.
Bei einem Oberklasse kann man das auch erwarten, aber nicht dass ein fünfchöriger Bass über 4,5 Oktaven in jeder Extremlautstärke perfekt zusammenklingt.

Eine ausreichende Grundlautstärke für die meisten Stimmzungen vorausgesetzt könnte ich mir vorstellen, dass einzelne Stimmzungen besser oder schlechter ansprechen und deshalb ihre Tonveränderungen früher oder später beginnen.
Das kann neben einer anderen Stimmung an den folgenden Dingen liegen:
- bessere oder schlechter Stimmzungenqualität, auch bei gleicher Qualitätsstufe
- bessere, schlechtere oder fehlende Nachbearbeitung von Hand bei Oberklassesintrumenten
- weicheres oder härteres, ggf. neueres Ventil
- kleinerer oder größerer Lösabstand
- günstigere oder ungünstigere Luftführung (theoretisch)
 
Hallo Arrigo,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich habe das alles mal geprüft - es könnte ggf. am Löseabstand des Oktavbasses liegen. Dieser kommt gerade bei diesen Tönen etwas verzögert, zumindest bei leichtem Spiel.
Komisch ist jedoch, dass wenn ich das Akkordeon spiele diese Effekt immer besser wird ( also das Verstimmte bei leisen Tönen )
Kann ich den Löseabstand selbst einstellen?
Ich muss sonst wieder einen Riesen Weg auf Mich nehmen und nach Pforzheim fahren wegen zwei Tönen.

Beste Grüße
Huber
 
es könnte ggf. am Löseabstand des Oktavbasses liegen. Dieser kommt gerade bei diesen Tönen etwas verzögert, zumindest bei leichtem Spiel.

Aufgrund der Größe ist es normal so dass der Beibass ( also die "höhere" der beiden Basstufen) schneller anspricht als der Grundbass. Wenn aber der Grundbass vor dem Beibass anspricht, dann ist ziemlich sicher im Beibass irgendwas nicht korrekt eingestellt. Oder hat sich verstellt. Und dass der Lösabstand sich verstellen kann, hab ich schon ein paar mal erlebt.. da haben sich irgendwelche Eigenspannunge im Stahl freigemacht , was dann dazugeführt hat dass sich die Zunge weiter aufgebogen hat und damit der Lösabstand nicht mehr optimal war. Kann man aber problemlos richten lassen.

Grundsätzlich ist es immer so, dass der Ton bei sehr leisem Spiel höher ist - die Stimmzunge schwingt nicht in ihrer vollen Länge - als bei etwas lauterem Spiel mit Schwingung mit der ganzen Länge.

hängt davon ab wo man unterwegs ist...

Im Diskant kann es alles mögliche geben, von Ton wird tiefer, bis Ton wird höher oder auch Ton bleibt konstant... hängt davon ab, wie exakt die Zungenform eingeschliffen ist.

Im Bass bei den tiefen Bässen - wie auch im Diskant bei den ganz tiefen Tönen ist es aber so, dass die Blechdicke der Stimmzunge nicht dick genug ist um die Spannungen optimal aufnehmen zu können - irgendwo ist halt die Grenze wie dick das Blech sein darf dass man die Zungen noch ausstanzen kann. Deshalb sind bei den tiefen Tönen die Zungendicken eigentlich in Richtung Zungenfuß immer zu dünn. Was dann zur Folge hat dass die bei größerem Ausschlag also bei größerer Lautstärke nicht genug Steifigkeit entgegensetzen können, weshalb dann der Ton "absäuft". Ich hab mal nachgemessen bei meinem Melodiebassinstrument kann ich den Ton in der ganz tiefen Bassoktave locker um 30 ct nach unten ziehen zwischen pp und fff

Drum mögen viele Akkordeonstimmer den Bass nur ungern stimmen, weil es eben bei den großen Zungen immer ein rumgeeirere gibt wo man den "Betriebspunkt " legt - eher im leisen Bereich oder auf den lauteren Bereich...Und je nachdem für was sich der Stimmer entschieden hat, ist der Ton dann im leisen Spiel tendentiell zu hoch im Bass und wird dann bei lauterem Spiel stimmiger, oder der Ton stimmt in den leisen Passagen und geht dann bei lauterem Spiel dann etwas unten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich den Löseabstand selbst einstellen?
Ja.
Dazu gibt es Videos bei Youtube, zwar meist für Mundharmonika, aber das ist in diesem Fall exakt das gleiche.
Deshalb nur Warnungen:
Nicht die Stimmzunge abknicken, also nicht zu punktuell biegen.
Beim Anheben mit Werkzeugen aus Metall nicht die Stimmzunge beschädigen.
Also nicht an der Stimmzunge entlang kratzen, schaben oder schleifen.

Und wie maxito schon schreibt:
Über den Lösabstand verschiebst du den Betriebsbereich der Stimmzunge.
Es kann dein Problem lösen, den Lösabstand zu verringern, wenn der Betriebsbereich der Stimmzunge zu sehr in Richtung Lautstärke liegt.
Wenn der Betriebsbereich der Stimmzunge aus den oben genannten Gründen einfach kleiner ist, weil z.B. die Stimmzunge einfach weniger frei schwingt als ihre Nachbarn, gibt es keinen idealen Lösabstand, sondern du schiebst nur den einen Punkt, an dem er passt, hin oder her.

Einen Versuch ist es aber wert.
Viel Erfolg.
 
Es kann dein Problem lösen, den Lösabstand zu verringern, wenn der Betriebsbereich der Stimmzunge zu sehr in Richtung Lautstärke liegt.
Wobei das bei den großen Basszungen normal nicht das Problem ist. Der häufigste Effekt den ich hier immer wieder beobachtet ist, dass die Zugenaufbiegung aus welchen Gründen auch immer zu groß geworden ist, weshalb die Zunge schlecht anspricht.

Aufgrund ihrer Größe haben diese Bass /Beibasszungen auch von Haus aus eine gewisse mechanische Stabilität, so dass die nicht so ohne weiteres versehentlich verbogen werden. In der Regel ist es so dass sich Spannungen im Stahl freimachen, weshalb die Zunge sich dann weiter aufbiegt und dann so langsam ihren optimalen Betriebspunkt verliert. Das muss dann halt (vom Fachmann) nachgestellt werden und dann funktionieren die wieder gut.
 
Vielen Dank für Eure Hilfe, kurrioserweise ist es so, dass sich die Verstimmung von alleine irgendwie aufgelöst hat. Ich habe das Akkordeon jetzt mal richtig durchgespielt ( also mit Knallgas ) und es ist weg !? Kann das sein.

Liebe Grüße
Huber
 
Zuletzt bearbeitet:
kurrioserweise ist es so, dass sie die Verstimmung von alleine irgendwioe aufgelöst hat. Ich habe das Akkordeon jetzt mal richtig durchgespielt ( also mit Knallgas ) und es ist weg !? Kann das sein.
ja , so was gibts.

Oft liegt die Ursache für leichte Verstimmungen nicht darin dass sich die Zunge verzgen hat oder so, sondern dass entweder das Ventil grad nicht richtig öffnen mag, oder weil sich irgendein Fussel in den Zungenspalt geklemmt hat.

Wenn eins meiner Akkordeons von jetzt auf sofort eine Verstimmung bei bestimmten Tönen bringt, dann nehm zupfe ich in der Regel zu erst am Ventil und ziehe einen dünnen papierstreifen kräftig durch den Zungenspalt zwischen Zunge und Platte durch.. in 90% der Fälle ist die "Verstimmung " dann wieder verschwunden.

Sollte die Verstimmung regelmäßig wieder kommen und dann auch genauso wieder "sich in Luft auflösen" dann könnte auch eine Ursache sein, dass die Stimmstöcke nicht perfekt sitzen, minimal Spiel haben und sich dadurch ab und zu minimal verschieben können - das reicht oft schon aus, um kleine Verstimmungen zu produzieren.
 
Ich habe das Akkordeon jetzt mal richtig durchgespielt ( also mit Knallgas )
Auch wenn der Thread schon eine Weile alt ist, bewegt mich die Frage:

Wie spiele ich ein Akkordeon mit Knallgas durch - und warum?

Druckluft, Stickstoff, alles mögliche würde mir in den Sinn kommen, aber nicht eines der explosivsten Gemische ... :unsure:

Und wie spielt man da? In einer abgeschlossenen Kammer, wo man so mit Handschuhen reingreift? Atmen sollte man das Zeug ja auch nicht unbedingt.
 
Hallo OPA Albin,

in Köln sagt man zu strakem spiel mit Asdruck "Kawumm, Schmackes - oder Knallgas". Für Akkordeonisten "Fortissino"
Also Ohne Lachgas oder sonnstige Gesmiche.

Grüße HUBER
 
Ah. Krawumm, Schmackes kannte ich.

Wieder was gelernt. Danke ;)
 

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