Home-Recording Studio selber bauen

Edi_28
Edi_28
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.08.10
Registriert
10.02.10
Beiträge
3
Kekse
0
Hi!

Ich befinde mich in der glücklichen Lage in meinem Eigenheim einen recht großen Kellerraum (7,4m x 4,8m / Raumhöhe 2,4m) zur Verfügung zu haben, den ich zu einem Home-Recording Studio ausbauen möchte.
Da das Haus mir gehört und ich noch mein ganzes Leben darin verbringen werde, scheue ich weder Kosten noch Mühen und habe mich daher für ein konsequentes Raum in Raum Konzept entschieden, da über dem Studiobereich die Wohnräume, und unter anderem auch das Schlafzimmer im Haus ist.

Ich habe schon viele Beiträge über dieses Thema in eurem Forum und auf anderen Seiten gelesen, wo ich mir auch schon viele nützliche Details abschauen konnte, aber ein paar Detailfragen sind leider offen geblieben, weshalb ich auch den Thread eröffnet habe (auch wenn es wahrscheinlich schon der -zigste sein wird).

Kurz zum Raum selbst:
Länge: 7,40m
Breite: 4,80m
Höhe: 2,40m

Der Raum befindet sich zu 2/3 unter der Erde und ist an zwei Seiten aus 25cm Stahlbeton und an den zwei anderen Seiten mit 25cm Hohlziegel umgeben. Die Decke ist ebenfalls aus 21cm Stahlbeton und den Boden bildet ein 30cm Stahlbetonfundament worauf noch 9cm zementgebundene Styroporschüttung und 6cm schwimmender Betonestrich aufgebracht sind. Alle Wände sind verputzt.

Da der Raum bereits zur Bauzeit als Tonstudio geplant wurde, befindet sich bereits eine Trennwand im Abstand von ca. 2,4m von der hinteren Wand (mit Fensterauslass und Türauslass) im Raum, welche nach Möglichkeit bestehen bleiben sollte. Ich habe dem Thread die Pläne beigefügt (Die Wand ist im Grundriss schraffiert eingezeichnet).

Was soll nun geschaffen werden:
- Der Grundriss zeigt die einzelnen Bereiche die in dem Raum verwirklicht werden sollen. Jeder einzelne Studioraum (mit qm Angabe) soll als eigener Raum im Raum aufgebaut werden und vom Grundraum selbst als auch vom nächsten angrenzenden Studioraum akustisch entkoppelt zu sein.

Den Aufbau der Wand habe ich in der Datei "Wandaufbau" skizziert.
Ich beschreibe ihn hier nochmal in Worten, falls aus der Zeichnung nicht alles klar herauskommt:

Aufbau von unten nach oben:
30cm Betonfundament (bestehend)
9cm zementgebundene Styroporschüttung (bestehend)
6cm schwimmender Betonestrich (bestehend / enthält auch Fußbodenheizung)
3cm Sylomerstreifen
5cm Bodengerüst aus 50/80 Staffel (dazwischen mit 8cm Rockwool zum Estrich hin gedämmt)
19mm Verlegespanplatte
(Raum)
15mm Gipskartonplatte 2-lagig überkreuzt (je Lage gespachtelt)
15cm Rockwool
21cm Stahlbetondecke (bestehend)

Aufbau von außen nach innen:
25cm Stahlbetonwand (bestehend)
?cm Hinterlüftung
15mm Gipskartonplatte 2-lagig überkreuzt (je Lage gespachtelt)
10cm Rockwool (füllt das Holzständerwerk aus)
15mm Gipskartonplatte 2-lagig überkreuzt (je Lage gespachtelt)

Nun zu meinen (Detail-)Fragen:
- Benötige ich eine Hinterlüftung zur Stahlbetonwand, oder ist es besser den Zwischenraum auch mit Dämmmaterial aufzufüllen (akustisch sowie bauphysikalisch)?
- Benötige ich im Wandaufbau eine Dampfbremse zur Vermeidung von Kondensatabscheidungen an der Außenwand (ich möchte keinen bauphysikalischen Schwachsinn begehen. Die Stahlbetonwand ist übrigens von außen mit 6cm Styrodur gedämmt und erreicht innen niemals 0°C). Wenn ja, wo?
- Könnte ich den Wandaufbau auch mit den Trockenausbauprofilen gestalten, oder ist die akustische Dämpfung dadurch schlechter (weil z.B. weniger Masse)?
- Ist die äußere Schicht Gipskarton notwendig, oder wäre es besser diese wegzulassen?
- Ist die Dämmung zum Estrich erforderlich (ich meine nicht die Lagerung auf den Sylomerstreifen!)? Wenn ja, hat die Fußbodenheizung dann noch eine Wirkung?
- Reichen die Wandstärken zur akustischen Isolierung meines Vorhabens (Schlagzeugkabine, Gesangskabine, Regie, etc.)?
- Habe ich irgendwo unter-/bzw. überdimensioniert?
- Sollte ich zur Stahlbetondecke auch eine Hinterlüftung machen, oder wie gezeichnet mit Rockwool ausfüllen?
- Kann man ungefähr Abschätzen welche akustische Dämpfung in dB ich damit erreichen werde (Aufbau der Fenster je Raum immer doppelt in unterschiedlichen Stärken 6mm/12mm schräggestellt, Türen dreischichtig aus 19mm MDF bzw OSB mit doppeltem Dichtfalz und Anschlagdichtung und doppelt ausgeführt da je Raum verbaut -> also immer zwei Türen unmittelbar hintereinander)?
- Könnten als Schallschutztüren auch normale Brandschutztüren aus dem Baumarkt reichen (die mit umlaufender Dichtung), da diese ja je Durchgang immer doppelt hintereinander verbaut werden?
- Soll zwischen den einzelnen Studioräumen eine Hinterlüftung sein, oder ebenfalls mit Rockwool aufgefüllt.

Zur Belüftung der einzelnen Räume möchte ich die kontrollierte Wohnraumlüftung meines Hauses nutzen. Jeder bereits bestehende Raum verfügt über einen separaten Auslass, wobei jeder über einen selbstgebauten Schalldämpfer (Bild im Anhang) auf je zwei Studioräume verteilt werden soll.
- Ist eine brauchbare akustische Entkopplung zwischen Lüftungsanlage und den Studioräumen durch meinen Schalldämpferentwurf gegeben? Was könnte man verbessern?

Und die allerwichtigsten Fragen:
- Was könnte ich verbessern in der Planung?
- Habe ich grobe Denk- bzw. Planungsfehler gemacht? :confused:

So, das war jetzt jede Menge Text und ein Haufen Fragen, aber ich bin über jeden Input dankbar. Vielleicht hab ich ja auch dem einen oder anderen ein paar Ideen geliefert für die eigene Planung.

Baukosten spielen wirklich keine Rolle (auch nicht 20.000€+), da mein Interesse groß und der Umsetzungszeitraum nicht von heute auf morgen sein muss.

Ich verspreche hiermit auch gleich hoch und heilig, einen gut dokumentierten Baubericht inklusive akustischer Messwerte in dieses Forum zu stellen, sobald es ans Werk geht. :D

Vielen Dank schonmal im Voraus!
Liebe Grüße, Edi
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Grundriss.pdf
    16 KB · Aufrufe: 1.044
  • Wandaufbau.pdf
    18,9 KB · Aufrufe: 891
  • Schalldämpfer Lüftung.pdf
    15,7 KB · Aufrufe: 873
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen, Edi,

bitte sei mir nicht böse, aber sowohl deine Fragen, als auch deine Konzeption zeigt, dass du besser einen guten Studioplaner hinzuziehen solltest. Bei deinem Budget ist das Geld jedenfalls besser in so jemanden angelegt, als in Material, das dann nicht sinnbringend verbaut wird.

Nur ein Beispiel: Deine Konzeption sieht weder sinnvolle Grundrisse vor (der Regieraum ist schon allein aufgrund der mangelnden Symmetrie und der zu geringen Raumtiefe ungeeignet), noch ist auch nur ein Hauch von raumakustischen Treatment eingeplant - wie stellst du dir denn vor, dass die Räume dann klingen?
Vielleicht denkst du dir ja, dass kannst du dann hinterher machen und wichtig ist erstmal die optimale Aussenabschirmung, aber es bedarf da eben sinnvoller Weise einer integrierten Planung, weil man sonst deutlich erhöhten Raum- und Investitionskapitalbedarf hat.
Noch ein Beispiel: Deine Schalldämpfer sind zwar liebevoll geplant, aber die Umwegelemente sind viel zu kurz und die eingebrachten Absorptionsmaterialien zu dünn, ausserdem die Wegstrecke von Raum 1 nach 2 zu kurz.

Bitte mach dir klar, dass die handwerkliche Ausführung eines solchen Projekts alles andere als trivial ist - eine einzige falsch gesetzte Schraube kann die gesamte Wirkung einer Doppelschale aufheben und hinterher sind solche Problemstellen nur mit größter Mühe einzugrenzen und zu beheben.

Trotzdem, ist natürlich prinzipiell ein tolles Projekt und ich wünsche dir allen Erfolg... :great:

Ciao, Deschek
 
Ich schliesse mich der Aussage von Deschek an.
Ein solches Projekt muss gut geplant sein, von jemanden der einen Gesamtüberblick hat. WIe schon erwähnt stimmt das von dir vorgestellte Projekt vorne und hinten nicht.
Allein die Bodenkonstruktion wird eine kniffelige Sache. Das layout ist völlig ungeeigent..usw............

Solche Projekte bekommt man auch nicht in einem Forum geplant, für sowas gibt es Studiodesigner, die wissen was sie tun.
In einem solchen Projekt steck ein haufen Planungsarbeit, die wird dir auch sicher niemand der weiss was er tut einfach so über ein Forum anbieten.

Es gibt aber auch hier im Forum Leute, die zufälligerweise solche Projekte planen und mit dir gemeinsam realisieren können, also einfach mal suchen, dann findest du schon die richtigen ;)

cheers
Mika
 
Hi Deschek!

Ich bin dir keineswegs böse, sondern dankbar für jede Kritik!
Ich habe lange herumgetüftelt an den Grundrissen der Räume, da ich leider mit den Gegebenheiten (2 bestehende Außenfenster, 1 bereits fixierte Wand, sowie 2 bestehende Zugangstüren zu den Räumen) umgehen muss.
Ich geb dir vollkommen Recht, dass eine professionelle Studioplanung das Optimum ist, ich fürchte nur, dass alleine die Planung mein Budget verschlingen würde.
Ich habe keine Ahnung was eine professionelle Planung tatsächlich kostet, aber Profis sind ja bekanntlich teuer. :rolleyes:

Prinzipiell würde ich es sogar verschmerzen, an den bestehenden "unveränderbaren" Gegebenheiten etwas zu ändern.
Sprich: Wenn es sinnvoll erscheint, reiße ich die bestehende Trennwand ein (auch wenn ich dachte, diese bereits zur zusätzlichen akustischen Trennung verwenden zu können) und auch eine der Zugangstüren könnte ich rausreißen und abmauern.

D.h. übrig bliebe ein einziger großer Raum mit zwei Fenstern und einer Zugangstür.
Gäbe es von deiner Seite denn Vorschläge für eine sinnvolle Raumaufteilung in der folgendes untergebracht werden kann:
- Regie
- Drum-Kabine
- Gesangskabine
- Soundlock (falls erforderlich)

Dass die bauliche Ausführung einer Raum in Raum Konstruktion mehr als heikel ist, dessen bin ich mir bewußt. Ich habe aber zum Glück echte Spezialisten um mich, was Trockenausbau, Holzarbeiten, etc. betrifft die ihr Handwerk auch beruflich ausüben.

Das raumakustische Treatment habe ich in den Zeichnungen bewußt weggelassen, weil ich zuerst mal Inputs zu den baulichen Maßnahmen (z.B. Notwendigkeit einer Dampsbremse) und der Raumaufteilung haben wollte, bevor ich beginne zu schauen wo Bass-Traps, Breitbandabsorber, Diffusoren, etc. angebracht werden müssten. Vorrangig war mir im ersten Schritt die Eindämmung von exversivem und inversivem Schall, aber du hast natürlich Recht, dass die Planung beide Aspekte beinhalten sollte bevor es zur Sache geht - der Plan ist mal ein erster Wurf.

Der Schalldämpfer ist übrigens nur eine Prinzipzeichnung, ohne Maßstab und Größenverhältnis, lediglich die Bohrungen sind auf die bestehende Lüftung abgestimmt. Hat mich einfach interessiert, ob meine Idee funktionieren kann. Da werde ich deine Vorschläge natürlich einfliessen lassen.

Danke auf jeden Fall für dein Feedback, ich freu mich über jede Wortmeldung zu meinem Großprojekt. :great:
Liebe Grüße,
Edi
 
Hi Mika!

Wie ich deiner Signatur entnehmen kann, brauch ich offenbar gar nicht lang zu suchen! :)
Mir ist vollkommen klar, dass ein gewerblicher Studioplaner und Akustiker seine Dienste nicht
kostenlos in einem Forum anbietet. Wäre schlecht für's Geschäft - nachvollziehbar also.

Auf deiner Homepage bietest du ja Leistungen an, die zu meinem Projekt passen würden.
Gibt's eine Möglichkeit mit dir in Kontakt zu treten um mal über Planungskosten usw. reden zu können?
Ist für dich die regionale Trennung (ich weiß ja nicht wo Maintal bei Hanau ist, aber ich befinde mich im Norden Österreichs, nahe der Tschechischen Grenze)
ein Problem bei der Planung eines solchen Projekts?

Liebe Grüße,
Edi
 
Ja, du könntest mir zb eine Mail schreiben ;)
Räumliche trennung ist auch nicht relevant, pläne werden auf papier gezeichnet. Un messungen werden ja nicht jede woche vorgenommen.
cheers
Mika
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben