Gitarren Lackierung instandsetzen

Also der "Baumark-Lack" den ich verwendet habe war Klarlack für die Felgen von "Auto-K". Hab das hier im Forum auch mal dokumentiert gehabt, ist jetzt schon ein paar Jahre her, aber bis jetzt hält alles.
 
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Ich verstehe die Frage nicht. Jede Lackierung hat eine Grundfarbe und darüber Klarlack. Im Fall meiner Gitarre wurde der Klarlack schlecht aufgetragen und hinterliess Bläschen und weisse flecken. Der Klarlack ist jetzt ab und ich will einen neuen drauf machen, meine Frage war also was und wie.
 
Jepp, die Grundfarbe besteht bei einer deckenden Lackierung aber ebenfalls aus Lack. Daher wahrscheinlich die Nachfrage.
In deinem Fall wird das Furnier aber einfach nur gebeizt sein.
Die Grundfarbe befindet sich also im Holz und nicht obendrauf.
Die farblosen Stellen würde ich daher punktuell mit Beize nachbehandeln und nicht mit Edding.
Die Struktur des Funiers ist bei deiner Gitarre allerdings sowieso recht schlecht erkennbar, da die hellen Unterbrechungen der Riegel extrem schmal sind.
Aus einer gewissen Entfernung wird die Gitarre daher ohnehin eher einfarbig aussehen.
Daran wirst du wenig ändern können.
Die Struktur wird normalerweise durch wiederholtes Beizen und Abschleifen verstärkt.
Das würde ich bei der wahrscheinlich minimalen Furnierdicke echt bleiben lassen und mich drauf konzentrieren, einfach nur eine saubere, klare Beschichtung (schichtbildendes Hartöl, Klarlack) aufzubringen.
Eine Klarlackierung ist stabiler, erfordert aber auch mehr Kenntnisse, die ich z.B. nicht habe.
Hartöl ist einfacher, aber zeitaufwendiger, da du für eine ordentliche Schichtbildung mindestens um die zehnmal drübergehen musst.
Tungöl zum Beispiel bekommst du dann relativ glänzend poliert.
Einen Glanz wie bei Klarlack erzielst du dabei aber nicht.
 
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Vielen Dank für die Antwort!
Ich bestelle dann mal Tung Öl und werde das mit Geduld angehen. Danach werde ich dann polieren. Macht es Sinn reinen Bienenwachs als Politur über dem Tung Öl zu benutzen? Wie kann ich die einzelnen Stellen Beizen? Mit schwarzer Beize und Ohrstäbchen? Oder dann doch besser den ganzen Korpus? Die stellen sind ja nur ein paar Millimeter weit.
 
Tung Öl ist sicher kein schlechtes Finish, ich hab aber für Instrumente mit Schellack wesentlich bessere Erfahrungen als mit Öl oder Wachs Finishes gemacht. Es ist etwas aufwändiger aber durchaus beherrschbar.
 
Genau, mit schwarzer Beize und Ohrstäbchen.
Und dann würde ich auch nur diese Punkte mit feinem Schleifpapier angleichen.

Beim Öl musst du dich mal umschauen, ich verwende zum beispiel Danish Oil, dass auf Tungöl basiert. Das enthält aber auch ein paar synthetische Komponenten, welche die Stabilität erhöhen.
Tungöl riecht übrigens eine Zeitlang richtung Schweineschmalz, mag nicht jeder.
Ich habe gerade mal bei YouTube geschaut, damit ich nicht soviel schreiben muss😁
Dieser Kollege zeigt das sehr anschaulich allerdings noch aufwendiger, als ich das machen würde, inklusive Wachspolitur.


View: https://youtu.be/NpidFrYEBKA?si=U1SSV6l2vHIyF5Wd

Ich per bleibe bei einer Ölsorte, mache entsprechend mehr Schichten und poliere anschließend nur mit nem Baumwolltuch.



ist sicher eine sehr gute Alternative. Damit kenne ich mich allerdings bisher absolut nicht aus.
 
Macht es Sinn reinen Bienenwachs als Politur über dem Tung Öl zu benutzen?

Nein!

Wachs würde ich generell vermeiden.

...ich hab aber für Instrumente mit Schellack wesentlich bessere Erfahrungen als mit Öl oder Wachs Finishes gemacht.

Praktisch jedes hochwertige Streichinstrument ist mit Schellack lackiert. Das ist nicht ohne Grund so.

Wenn Öl, dann ohne Wachs. Leinölfirnis würde auch für diese Anwendung funktionieren und nicht zukünftige andere Beschichtungen verhindern.

*
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich per bleibe bei einer Ölsorte, mache entsprechend mehr Schichten und poliere anschließend nur mit nem Baumwolltuch.

(y)
 
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Leinölfirnis würde auch für diese Anwendung funktionieren und nicht zukünftige andere Beschichtungen verhindern.
Exakt, ist eine natürlichere Variante zu einer Mischung wie Danish Oil, färbt etwas anders als Tungöl und hat meiner Erfahrung nach etwas weniger Glanz bei Politur.
Überlackierbar sind alle genannten Varianten, wenn du das Wachs weglässt.
 
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die Grundfarbe besteht bei einer deckenden Lackierung aber ebenfalls aus Lack. Daher wahrscheinlich die Nachfrage.
In deinem Fall wird das Furnier aber einfach nur gebeizt sein.
eben. das hab ich mich auch gefragt.

wenn das beize wär, würde ich den ganzen body komplett beizen, mit pinsel, in richtung der maserung.
wenn es lack ist, der nicht komplett entfernt werden kann, weil das furnier so dünn ist, würde ich das ganze neu lackieren lassen.
 
Wachs würde ich generell vermeiden.
oh...ja. Da kann ich ein Lied von singen. Meine Destroyer hatte ein Freund mal generalüberholt (rückwirkend ärgere ich mich über die optische Veränderung) und den Korpus gewachst.
Sah ja nicht schlecht aus....aaaaaaber die Eigenschaft von Wachs auf Wärme entsprechend zu reagieren sorgte über die Zeit für einige Kleberein. gerade da wo der rechte Arm am Body aufliegt sah es recht schnell etwas unschön aus.
 
+1 für Leinölfirnis. Muss dazu aber sagen, dass ich damit bisher nur Hälse behandelt hab, keinen Korpus. Dort hat es aber bestens funktioniert.
 
+1 für Leinölfirnis. Muss dazu aber sagen, dass ich damit bisher nur Hälse behandelt hab, keinen Korpus. Dort hat es aber bestens funktioniert.
Ich möchte zur Sicherheit nur kurz drauf hinweisen, dass mit Leinölfirnis getränkte Tücher sich unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden. Am besten flach auf einer nicht brennbaren Oberfläche trocknen lassen oder mit Wasser tränken. Als wir gebaut haben ist so eine andere Baustelle der Baufirma abgefackelt. Steht auf jeder Packung, aber wer liest schon Gebrauchsanweisungen. ;)
 
Leinölfirnis stinkt auch echt übelst... Jenachdem wie der Arbeitsplatz zum Wohnbereich gelegen ist macht man sich da nicht unbedingt Freunde.
Für alle "traditionelleren" finishes gilt, dass sie mehr Zeit brauchen. Sowohl bei der Verarbeitung (mehr Arbeitsgänge) als auch ziwchen den Arbeitsgängen und hinterher (aushärten, trocknen). Daher sind sie ja auch im industriellen Kontext nicht mehr wirtschaftlich, da man mit entsprechendem Equipment und Kenntnis Materialien verarbeiten kann die viel schneller zum Ziel führen.
Im nicht-industriellen Kontext hat man aber weniger Equipment, aber dafür eher etwas mehr Zeit, da machen traditionelle Methoden wieder Sinn zumal sie oft weniger Fehleranfällig sind bzw. sich Fehler im Laufe des Prozesses durch weiteren Zeiteinsatz (zwischenschleifen, polieren...) gut wieder ausgleichen lassen.
 
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Ich habe heute noch mal weiter geschliffen (diesmal nass) und habe die Farbe vom Furnier runter gemacht (war also nicht gebeizt). Idie Farbe ist aber nicht vollständig die gleiche auf dem ganzen Furnier (ich hatte angst die stellen zu viel zu bearbeiten da ich ja durchs Furnier schleifen könnte). Jetzt bestelle ich mir Schwarze Beize und werde die dann gleichmässig auftragen damit die Farbe gleichmässiger wird.
Die Frage ist jetzt eher was ich danach mache, Shell Lack scheint die aufwändigste aber beste Lösung zu sein. Falls ich mich dafür entscheide ist mir aber noch nicht ganz klar welche Farbe Schell Lack ich bestellen soll. In der Schreinerei die ich benutze gibts die in Blond, Orange und Rot.
 
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Falls ich mich dafür entscheide ist mir aber noch nicht ganz klar welche Farbe Schell Lack ich bestellen soll.
Wenn du den Body wieder mit schwarzer Beize bearbeitest macht eine transparent Schellack Politur am meisten Sinn. Die getönten varianten sind eher dafür da einem natürlichen Holzton abzuändern (statt Beize). (Dann gibt es auch noch schwarzen Schellack, der eine deckende hochglänzende Farbschicht aufbaut, aber das kommt hier auch nicht in Frage, da du ja etwas von der Ahornstruktur erhalten möchtest)

Beim Beizen der Ahorndecke bietet es sich auch an erst mit Wasserbasierter Beize (Holzfasern stllen sich auf) zu arbeiten, dann einen Zwischenschliff (320er Papier) zu machen und dann noch mal mit Alkoholbasierter Beize drüber zu gehen um die Maserung stärker zu betonen (3d-Effekt). Danach machst du dann das Ttansparente Hochglanzfinish deiner Wahl...
 
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Nur mal so zwischendurch:

Der TE hat gar keine Ahorndecke, sondern nur ein dünnes Furnier das schon gebeizt und lackiert wurde, oder eben gemäß seiner eigenen Aussage nur lackiert wurde.

Was glaubt ihr denn wie tief Lack in ein 0,5 mm dickes Furnier eindringen kann und wie viel übrig bleibt wenn man den eingedrungenen Lack vollständig ausschleift um dann beizen zu können, denn vorher geht das nicht, es sei denn man strebt ein fleckiges Resultat an...

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Der TE hat gar keine Ahorndecke, sondern nur ein dünnes Furnier das schon gebeizt und lackiert wurde, oder eben gemäß seiner eigenen Aussage nur lackiert wurde.
Ich hab das oben jetzt so verstanden, dass er die Farbe von der Decke/Furnier (wie Dünn das genau ist wissen wir nicht) jetzt komplett runter hat und noch etwas vom Ahorn übrig ist. Da würde man ja nun beizen können.
Sorry wenn ich da die Situation falsch verstanden habe…
 
Nein, genauso ist es. Ich konnte die Farbe entfernen ohne das Furnier zu beschädigen und kann das jetzt beizen.
Die Beize (Wasser-basiert) und Danish Oil sind bestellt (Shell Lack schien mir am Schluss zu kompliziert). Sobald ich was neues habe melde ich mich wieder.
Vielen Dank für alle Hilfe!
 
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