G.A.S., die ewige Suche - mein Seelenfrieden! Ähnliche Ansichten, Entwicklungen ?

  • Ersteller Seven 11
  • Erstellt am
Bedenklich finde ich manchmal, dass sich in den Foren die Süchtler gegenseitig pushen und ihr Verhalten als Normalität wahrnehmen - aber das ist eine andere Geschichte:gruebel:

Nee, ich finde, dass das keine andere Geschichte ist, sondern auch hierher gehört ! :rolleyes:

Mein "GAS" der letzten Jahre wurde zu mindestens 75 % durch die Lektüre diverser Beiträge hier im Board angefacht.

Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang bemerkenswert, wie viele Likes es hier für Beiträge gibt, bei denen Equipment überschwänglich und unreflektiert abgefeiert wird....
Schreibt man etwas sachlicher oder gar kritisch zu Gear, gibt es mindestens weniger Likes, und im schlimmsten Fall wird man sogar als "Spalter" wahrgenommen, der Zwietracht säen will....

Das MB- Board ist (zumindest aus Gitarristensicht) faktisch eine Equipment- Platform, aber kein Forum, bei dem "die Musik an sich" im Rampenlicht steht.
(das sieht man exemplarisch daran, wie verhältnismäßig wenige Beiträge z.B. der Spieltechnik- Thread hier beinhaltet)

Ich hab es an anderer Stelle neulich schonmal geschrieben: Der Musikinstrumente- Markt ist (wie viele andere Märkte in unserer privilegierten "ersten Welt") übersättigt, und die Industrie möchte in uns künstliche Bedürfnisse erzeugen, die vorher nicht da waren.
Die meisten Leute hier (inclusive meiner Person) mach(t)en da auch fleißig mit ("soziale Bestätigung" nennt man das wohl), um sich dann hier mit "Gleichgesinnten" auszutauschen.

Ich bin immer noch für GAS anfällig, wenngleich ich für mich die Erkenntnis gewonnen habe, dass die allermeisten meiner Gear-Anschaffungen der letzten Jahre mich als Gitarrist nicht weiter gebracht haben..... Und die Zeit, die ich alleine schon mit der Suche nach passendem Gear im Netz verbrachte und verbringe, wäre viel besser durch die Beschäftigung mit dem Instrument selber ausgefüllt.

Fazit: First- World- Problems.....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 11 Benutzer
Sehr gut geschrieben Zak , gerade wieder 2700 Eusen ausgegeben , aber ich lebe ansonsten wirklich Diszipliniert ,geb kein Geld für Schnikschnack aus und weiss was ich will .
Der Dirty Shirley Combo (Oh Man ,Ich kanns noch gar nicht fassen:D) ist meine letzte anschaffung für Gaaanz lange Zeit , ich bin glücklich und ich glaube nicht dass das jetzt ein klassischer G.A.S. Anfall war , eher Höhere Ampsuchtt :tongue: (hab jetzt 3 insgesamt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bedenklich finde ich manchmal, dass sich in den Foren die Süchtler gegenseitig pushen und ihr Verhalten als Normalität wahrnehmen


Ich denke, das kann man ruhig nochmal als Zitat stehen lassen... :cool:



Ach, vielleicht doch noch als kleine Ergänzung:

GAS ist nichts positiv-"erfüllendes" - GAS ist etwas leidvolles ....fast krankhaftes...




Ich habe diesen Fred mit dem Titel "Endlich Zufrieden" eröffnet weil es mir, und das lässt sich im initialen Geschreibsel lesen um das EXAKTE Gegenteil ging.....

Den aktuelle Titel hat der Moderator beim Verschieben meines Beitrages in diese Rubrik vergeben. Ich habe es dabei belassen.

Ich würde vorschlagen, dies dem aktuellen Titel noch vornedran stellen zu lassen.



:hat:
 
Es ist schwierig bei diesem Thema die Grenze zwischen Ironie, Humor und Ernsthaftigkeit zu ziehen.

GAS kann natürlich problematisch werden, muss es aber natürlich nicht sein, je nachdem, wie sehr derjenige es unter Kontrolle
hat.
Sobald man nicht anfängt, wie ein Messie zuhause Equipment zu horten, das man eigentlich gar nicht benutzt oder nur kauft um des Kaufens wegen und sich
gar verschuldet, ist GAS ja ruhig mit Humor zu sehen.

Gefährlich wird es, wenn ein Kontrollverlust eintritt bzw. man anfängt sich selbst etwas vorzumachen.
Aber ich glaube, soweit ist hier niemand.
 
GAS kann natürlich problematisch werden, muss es aber natürlich nicht sein, je nachdem, wie sehr derjenige es unter Kontrolle
hat.

Soweit ich das bisher verstanden habe, ist der "drohende Kontrollverlust" quasi bereits eine der Grundvorausetzungen, um überhaupt von Gear Acquisition Syndrome sprechen zu können...

Wer sich total unter Kontrolle hat, der hat einfach "fröhliche Shopping-Laune"...

Wer mehr kauft als verkauft (und dies nach einem Muster tut), ist ein "Sammler" im klassischen Sinne, was aber ebenfalls nichts mit GAS zu tun hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Soweit ich das bisher verstanden habe, ist der "drohende Kontrollverlust" quasi bereits eine der Grundvorausetzungen, um überhaupt von Gear Acquisition Syndrome sprechen zu können...
Also quasi ein Kaufzwang oder eine Sucht.
 
Kommt drauf an, ob man dem GAS auch nachgibt, bzw. ob man von erst GAS spricht, wenn es zu einem Kauf führt.
 
Gefährlich wird es, wenn ein Kontrollverlust eintritt bzw. man anfängt sich selbst etwas vorzumachen.
Aber ich glaube, soweit ist hier niemand.

Das wäre für mich exakt das, was GAS ausmacht.... Es ist das Gegenteil von gesunder Impulskontrolle. Die Relation dieser Sucht wird über ihre epische Verbreitung relativiert. Es ist ein Wirtschaftsfaktor.

Professionellen Projekten liegt die sogenannte 80:20 Regel zugrunde. In den letzten 20% verliert man sich in nutzloser Zeit- und Energieverschwendung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Relation dieser Sucht wird über ihre epische Verbreitung relativiert. Es ist ein Wirtschaftsfaktor.

Hervorragend formuliert! :)



ob man von erst GAS spricht, wenn es zu einem Kauf führt.


Wahrscheinlich nicht, denn:
Sobald man nicht anfängt, wie ein Messie zuhause Equipment zu horten, das man eigentlich gar nicht benutzt oder nur kauft um des Kaufens wegen und sich gar verschuldet

...kann man eigentlich noch gar nicht von GAS sprechen.
 
Professionellen Projekten liegt die sogenannte 80:20 Regel zugrunde. In den letzten 20% verliert man sich in nutzloser Zeit- und Energieverschwendung.
auf was bezieht sich das jetzt? :nix:
 
bei mir war GAS die Optimierung eines Sounds, aber da hab ich mich soweit gefunden. Ist auch gut so, denn da bleibt wieder mehr Zeit zum Gitarrespielen und darum geht's doch?

Es gibt aber immer noch Klassiker, die ich gerne spielen würde bzw. mit denen ich mich gern auseinandersetzen würde, z.B.die Kombiation Paula + Marsha JCM800. Nen Peavey 5150 würd ich auch mal gerne ausprobieren und neulich hat es mir auch der Telecaster Sound angetan, vielleicht wird das ja ein Selbstbauprojekt (ist übrigens ne gute GAS-Therapie, das bringt einen auf andere Gedanken :))

Im Großen und ganzen muss ich aber keines der oben genannten Teile ums Verrecken haben. Sich von Sachen zu trennen ist da schon schwieriger, aber auch das kann was Gutes haben. z.B. Spiele ich seit einigen Monaten wieder meine aller erste Gitarre, ne Mexico Squier Strat von '97 und dass, obwohl ich Custom Anfertigungen habe. Alte Liebe rostet eben nicht :love:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
auf was bezieht sich das jetzt? :nix:

Im Grunde auf das Ende des Rattenschwanzes vom GAS, nämlich die Optimierung......... Klangvorstellungen und deren Umsetzung wird von Leuten, die wie wir das Gras wachsen hören ja gern sehr akribisch behandelt. Die letzten 20% der Optimierung nehmen ewig Zeit in Anspruch, haben aber kaum merklichen Output. Das ist die Gemeinsamkeit zu Projekten beispielsweise im IT Consulting.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
okay, da hab ich so noch nie drüber nachgedacht. :)
stimmt 100%
 
Oder anders gefragt:

Kann man nur von GAS sprechen, wenn es ein selbstschädigendes Verhalten ist?
 
Guitar-World Kolumnist B. Ratner hat es im übertragenen Sinne etwa so geschrieben:

"Wenn du mehr Zeit mit dem Kaufen, Verkaufen, Recherchieren und Optimieren deines Setups als mit dem Musizieren an sich verbringst - das ist GAS."


...unter diesem Aspekt betrachtet - also dass ein GAS-betroffener Musiker quasi die grösste Zeit über sein Instrument eben nicht spielt - könnte man vielleicht tatsächlich sagen, dass da ein gewisses Potential für selbstschädigendes Verhalten vorliegt...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
So einen Fall kenne ich auch.
Jemand, der sich eine Custom Shop oder Masterbuilt kauft, teilweise direkt in den USA bestellt, das ganze ausführlich im Internet dokumentiert
und sich dafür von seinen Jubelknechten in den sozialen Netzwerken beklatschen lässt, die Gitarre dann aber nach kurzer Zeit wieder verkauft, um die nächste anzuschaffen.
Dann geht es wieder von vorne los.
Aber vorher wird immer beteuert, dass man ja jetzt endlich DIE Traumgitarre gefunden hat.
Gelegentlich wird auch der Custom Shop mit unmöglichen Anfragen genervt.
Nur eins bleibt auf der Strecke:
Das Spielen. Das vegetiert auf Anfänger Niveau vor sich hin, aber darum geht es scheinbar gar nicht.

Ich denke, dass es vielleicht schon der erste Schritt aus der Spirale heraus ist, wenn man erkennt, dass man GAS hat.
 
Jemand hatte in diesem Fred sinngemäß geschrieben dass er viel Geld hätte sparen können wenn er früher zu dem Stand seiner Kenntnisse gekommen wäre an dem er sich heute befindet. Das ist insofern ein Trugschluss, als dass Gear auch analog zu den eigenen Fähigkeiten ausgelegt sein muss.

Jemand der Defizite in der Spieltechnik vorweist wird z.B. einen Amp, der gnadenlos ehrlich ist verfluchen. Ein disziplinierter Techniker der zudem noch Wert auf Dynamik liebt wird genau so einen Amp schätzen......

In dieser Hinsicht ist eine gewisse Fluktuation, die sich in Zyklen etabliert ganz normal. Für mich ist es aber auch so, dass zuviel Zeug Energie entzieht, es lähmt eher, entzieht einen klaren Fokus. Auch leidet die Konzentration darunter. Nicht eben wenige Player reduzieren aus diesem Grund ihr Zeug mit zunehmendem Alter und Skills wieder, beschränken es auf das Notwendigste. Mir gefällt diese Idee und ich habe auch schon mit ihr geliebäugelt. Wenn ich mich heute aber entscheiden müsste welche meiner neun Gitarren ich weggeben könnte tue ich mich schwer. Bei den Amps ist es ähnlich, die übersichtliche Anzahl an Effekten die ich besitze steht eh ausser Frage.

Es gäbe dann noch die Idee meine elektronischen Instrumente zu verkaufen, finde ich aber auch doof, weil langweilg ;)

Ich bin heute zumindest in der Situation wenig Neues anzuschaffen. Das ist schon ein guter Kontrast zum klassichen GAS.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jemand der Defizite in der Spieltechnik vorweist wird z.B. einen Amp, der gnadenlos ehrlich ist verfluchen. Ein disziplinierter Techniker der zudem noch Wert auf Dynamik liebt wird genau so einen Amp schätzen......
Das wäre dann ein Amp mit wenig Kompression, oder?
Defizite in der Spieltechnik habe ich auch, aber ich liebe einfach die Dynamik die man über Anschlaghärte oder Volume-Poti bekommt. Und wenn´s noch nicht gut klingt hat man wieder Motivation zu üben. :redface:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das wäre dann ein Amp mit wenig Kompression, oder?
Defizite in der Spieltechnik habe ich auch, aber ich liebe einfach die Dynamik die man über Anschlaghärte oder Volume-Poti bekommt. Und wenn´s noch nicht gut klingt hat man wieder Motivation zu üben. :redface:

Ja, ein klassischer Blackface zum Beispiel wobei da natürlich auch der zum Einsatz kommende Stil relevant ist. Was ich darüber gelernt habe ist was man überhaupt "zu spielen hat" wenn man nur mit Gitarre, Kabel und Amp unterwegs ist :)....weiss jetzt nicht ob das verständlich rüber kommt..... Aber es ist genau wie Du sagst, im Idealfalle fühlt man sich inspiriert mehr zu üben und mehr Kontrolle über sein Instrument zu bekommen!
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben