Erfahrungen mit intuitivem Klavier- /Keyboard Spielen

  • Ersteller marget 24
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...Es ist aber sinnvoll, wenn jemand ein Auge darauf hat.
Ja, auch meines Erachtens wäre qualifizierter 1:1 Unterricht der Köngsweg.

Die Frage bleibt, was "qualifiziert" eigentlich bedeutet. Das ist m.E. keineswegs für jeden Schüler das Gleiche, sondern von Voraussetzungen abhängig wie z.B. Alter, Vorbildung, spieltechnische sowie praktisch-musikalische Ziele von Lehrer/in und Schüler/in usw.
Abgesehen davon bleibt es natürlich eine persönlich freie Entscheidung, ob und wie jemand Musizieren will. Die beschriebenen gesundheitlichen Gefährdungen treten bei halbwegs normalen Menschen praktisch nur im Anfangsstadium auf und heilen dann auch wieder aus.

Das weiter aufzudröseln und Argumente auszutauschen wäre allerdings eine eigene Diskussion, in diesem Thread geht es um "Erfahrung mit intuitven Klavierspiel".

Weil inzwischen der Beitrag von Pianoteq kam, da kann ich nur beipflichten, mein Fall wäre das "intuitive Klavierspiel" auch nicht.
Für mich gilt schon seit Kindertagen: wer, wie, was - der, die, das - wieso, weshalb, warum - wer nicht fragt, bleibt dumm.

Gruß Claus
 
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Ich denke, das Positive daran ist, dass es wahrscheinlich viele Leute dazu gebracht hat, sich mit Klavierspielen zu beschäftigen, die das nie getan hätten, wenn sie "klassisch" hätten lernen sollen oder müssen. Das Negative ist, dass man auf einigen Kanälen sieht, dass die Leute selbst nach zwei oder drei Jahren noch nach Noten suchen müssen, dass die Hände so verkrampft aussehen, dass ich immer selbst fast Schmerzen bekomme, wenn ich das sehe, und dass sie sofort in Panik geraten, wenn sie eine Sechzehntel sehen. Anscheinend macht es einigen trotzdem Spaß, und das finde ich wieder positiv.

Für mich ist nur die Frage, wie lange man das so machen kann und ob man nicht dann irgendwann so an seine Grenzen stößt, dass man aufhört, weil man sich selbst nicht mehr hören kann oder auch, weil man sich selbst sabotiert, weil man niemals richtig die Grundlagen gelernt hat, auf die man nach dieser Zeit dann aufbauen könnte. Manchmal beneide ich diese Leute aber auch, weil sie Sachen können, die ich nicht kann, weil sie vielleicht nicht so viel darüber nachgedacht haben.
 
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Spielend lernen.
Wissend spielen.
 
Für mich ist nur die Frage, wie lange man das so machen kann und ob man nicht dann irgendwann so an seine Grenzen stößt, dass man aufhört,
Das ganze Leben besteht aus Grenzen. Wegen einer Grenze muss man doch nicht aufhören, sondern weitermachen.
 
weil man niemals richtig die Grundlagen gelernt hat, auf die man nach dieser Zeit dann aufbauen könnte
Das wird wohl dann bei vielen recht schnell passieren. Klar zum mal etwas begleiten mögen dann zwar ein paar Akkorde reichen. Was man aber Jahre lang lernt ist eben die Grundlage die man können muss, wenn man mehr machen will.

Wobei man natürlich unterscheiden muss. Wer primär improvisieren will, der muss natürlich kein guter Blattspieler sein und jemand der Literatur spielen will, der muss nicht improvisieren können. Meine Erfahrung ist aber, dass vor allem beim gemeinsamen Musizieren von beiden Arten ein Grundverständnis vorhanden sein sollte.

Ohne jemanden mit Erfahrung wird man meiner Meinung nach nicht weit kommen. Oft hört es sich für einen selbst gut an und dem Laien Zuhörer gefällt es auch, ein Klavierspieler wird aber vermutlich schnell hören dass es an vielen Ecken und Enden fehlt. Das sind dann oft solche Dinge wie Metrum und Co.
 
Hallo zusammen

meiner Meinung nach ist eine solide Ausbildung der Grundstock für jedes musikalische Wirken. Meine eigene Lebensgeschichte lehrte mich das nämlich auf schmerzhafte Weise. Als Österreicher erblickt man das Licht der Welt ja schon mit einem Akkordeon im Anschlag. Das lernte ich dann bis zum Beginn des Teenageralters. Mein Lehrer riet meinen Eltern damals, den Jungen irgendwo hinzuschicken, weil er ein beträchtliches Talent hat. Die Reaktion des Vaters reichte von "brotloser Kunst" bis zu Wörtern, die ich hier nicht schreiben will. Es blieb also bei der Akkordeonausbildung.
Danach spielte ich in einigen Tanzmusikbands, heute hieße das wohl Top 40 oder so. Mit Freunden oder zum Spaß gerne Blues und als Keyboarder war ich so etwas wie eine "regionale Bekanntheit"
Dann kamen 25 Jahre berufsbedingte Pause.
Jetzt bin ich 55, kann zwar überall mitspielen, weil ich gut hören kann und mir gewisse "Standards", die halt überall so irgendwie dazupassen, angeeignet habe, könnte aber oft genug heulen, weil ich mein Talent im Grunde mit Füßen getreten habe. Ich würde so gerne klassische Klaviermusik spielen, aber das wird mir für immer verwehrt bleiben. Auch wenn manche sagen, dass es nie zu spät ist, um richtigen Klavierunterricht zu nehmen - doch, es ist zu spät. Das Gehirn macht nicht mehr mit, in den Fingern macht sich Arthrose breit, kurz: Das ist einfach vorbei.
Ich erzähle das nicht einem pathologischen Mitteilungsdrang heraus geschuldet, sondern weil ich jedem nur dringend ans Herz legen möchte, doch bitte eine klassische Ausbildung an den Beginn eines jeden Musikerlebens zu stellen. Nach meiner Überzeugung ist eine solide Ausbildung die Grundlage für JEDE Art von Musik. Umgekehrt kann man es auch machen, man wird jedoch beim Mittelmaß bleiben - wie ich.
 
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Steve Lukather, der Top-Gitarrist, sagte letztens als sein neues Album erschien:

"Wir alten Säcke können unmöglich bei dem mithalten, was heute in den Charts ist."

Will sagen, für das, was heute modern produziert ist (ava Max, dua Lipa nur als meine subjektiven Beispiele), dafür ist doch nicht die solide Klavierausbildung entscheidend.

Ich will das nur als Kontrast setzen, weil hier beschrieben wird, man bleibe Mittelmaß.

Ava Max / Dua Lipa sind ja nun alles andere als Mittelmaß, aber entscheidend für den Erfolg sind andere Dinge als die solide Klavierausbildung (die nicht schaden, aber auch im Weg stehen kann, siehe Zitat des Virtuosen Lukather (Wenn auch Gitarrist).
 
Ja und Hansi Hinterseer und Gabalier sind auch erfolgreich. So will ich nicht sein
 
Könnt Ihr hier bitte zum Thema "intuitives Klavierspiel" zurückkehren oder ein eigenes eröffnen.
 
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Will sagen, für das, was heute modern produziert ist (ava Max, dua Lipa nur als meine subjektiven Beispiele), dafür ist doch nicht die solide Klavierausbildung entscheidend.
Nur abschliessen, da OT: 85% von dem, was heutzutage komerziell erfolgreich ist, wird sowieso vom Computer erstellt. Da ist im Zweifelsfall eine klassische Ausbildung sogar hinderlich.
 
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zum Thema "intuitives Klavierspiel" zurückkehren
Also ich spiele ja auch immer mal rein intuitiv.
So rumklimpern halt.
Ich würde es aber nicht mehr als mit 5% meiner Zeit einordnen, denn wenn ich einigermaßen gut spielen will ("gut" ist natürlich relativ - also gut für meine Verhältnisse), dann muss ich meinen Kopf dazunehmen.
 
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"Impulsives Klavierspiel" von Herbert Wiedemann durcharbeiten, wer Improvisation erlernen möchte.
 
Steht darin denn irgend ein Tip, der nicht längst in -zig YT-Videos gegeben und demonstriert wurde?
Ich mag gedruckte Noten und habe über die Jahrzehnte gesammelt entsprechend viele im Regal. Aber selbst für sich betrachtet m.E. gute Veröffentlichungen aus den letzten Jahren wie die von Jeremy Siskind halte ich zu diesem Thema inzwischen gegenüber guten Videos für aus der Zeit gefallen.

Gruß Claus
 
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Alles, außer den Tipps aus Youtube Videos.

Viel fundierter. Ich arbeite nicht für den, finde es nur schade, dass es so unbekannt ist.

Ist übrigens voller Noten, von denen man sich dann jedoch lösen kann :)
 
turko
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Anliegen erledigt
Analog dazu würde ich intuitiv Fallschirm springen oder impulsiv Slackline gehen empfehlen. :⁠-⁠)
 
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"Impulsives Klavierspiel" von Herbert Wiedemann durcharbeiten, wer Improvisation erlernen möchte.
Hallo, Ich hab mir letztens "Impulsives Klavierspiel" gekauft, aber etwas später auch " Klavier Improvisation Klang" sehr günstig bekommen. Wäre sehr interessiert an deiner Einschätzung, mit welchem Buch man als erstes beginnen sollte? "Meditatives Klavierspiel" von ihm hab ich auch noch günstig gefunden, aber das scheint wohl ne vereinfachte etwas esoterisch angehauchte Version von den anderen Büchern zu sein :D
 
Nach deinem Geschmack, oder das, wo die CD beiliegt.
 
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Gestern bin ich über ein paar ältere Audioaufnahmen gestolpert, so von Anfang/Mitte 2022, bei denen ich versucht hatte, nur mit Akkorden frei Klavier zu spielen. Da ich gerade Besuch von meiner Nichte habe, hörte die das und meinte, das wäre aber sehr schön. Und als ich das so anhörte, dachte ich auch, wie, das bin ich? Damals schon? Es war etwas wirklich sehr Einfaches, links einen Akkord gehalten und rechts Töne aus dem Dreiklang oder aus der Tonleiter dazugespielt.

Ich hatte da mal ein paar Sachen zusammengeschnitten, als ich so vor mich hingeklimpert hatte. Also alles, was sich nicht so gut anhörte, rausgeschnitten, und nur die Sachen behalten, die einigermaßen gut klangen. Irgendwelche Akkorde aus der C-Dur-Tonleiter. Absolut nichts Besonderes. Aber es klingt ganz nett.

Wenn ich das öfter machen würde, könnte ich das wahrscheinlich auch besser. Aber ich mache es nur sehr selten und denke dann, ich kann es nicht. Es ist zwar nur der Anfang des freien Spielens, aber es ist doch zumindest eben das: ein Anfang. Aber ich bin so auf Noten fixiert, dass ich denke, das ist doch nichts.

Vielleicht ist es ein Fehler, bei so etwas mit einem Buch anfangen zu wollen. Dann hat man wieder so etwas vor der Nase statt nach der eigenen Intuition zu gehen. Zumindest für Leute wie mich führt das glaube ich eher in die falsche Richtung. Für andere kann das anders sein.
 
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