Abschlussbericht
Hier nun der Abschlussbericht zu meinen V Projekt.
Eine genau Liste der verwendeten Materialien und weiterführende Links zu den einzelenen Arbetisschritten findet ihr
hier . Soundbeispiele gibt es
hier.
Idee und Design
Im Mai war ich auf der FedCon. Dort war u.a auch eine Ausstellung zum Thema Steampunk welche ich äuserst faszinierend fand. Als ich dann von dem Wettbewerb erfuhr drängte sich die Idee einer Steampunkgitarre gerade zu auf. Ich hab mir vielen Bilder zu dem Thema angesehen und es gab bestimmt Sachen die ich auf jeden Fall an der Gitarre haben wollten wie eine Uhr, Kupferrohre und Zahnräder. Auch sollte an irgendeiner Stelle eine Art Widmung für das Musiker-Board sein und etwas, dass mich an meinen Vater erinnert. Auch sollte die Gitarre auf jeden Fall gut bespielbar sein d.h. keine störenden Elemente/
Wie es aber ganz genau aussehen sollte wusste ich nicht. Eher symmetrisch oder nicht, überwiegend viktorianisch oder lieber industriell, edel oder alt, runde Formen oder eckige, Kupfer oder Messing? Das fertige Design hat sich dann erst im Laufe des Baus herauskristallisiert. Ich mag eine gewisse Ordnung und Symmetrie. Ich wollte das die einzelnen Elemente wie die Zahnräder, der Bereich der Rohre oder die Kontrollplatte für sich alleine stehen aber doch von weitem betrachtet zum Gesamteindruck passen. Bei den Materialien habe ich mich dann für leicht gealtertes Kupfer und Messing entschieden. Ich fand die Messingbestandteil anfangs zu hell und neu aussehend aber mittlweile finde ich diesen Kontrast eher spannend.
Der Bausatz
Ich hatte mich für den Flying V Bausatz entschieden. Da ich nur Hals und Korpus verwendet habe, kann ich zu den anderen Teilen wie Hardware und PUs leider nichts sagen ich denke aber das ein qualitativ guter Bausatz (für den Preis)
Plus
Der Hals is gerade, liegt gut in der Hand und ist nicht zu dünn oder zu dick. Die Bünde sind nicht scharfkantig. Die Trapezinlays und die Sidedots sind korrekt positioniert ebenso wie die Bohrungen für die Mechaniken.
Minus
Die Halstasche war zutief gefräst wodurch das optimale Einstellen der Saitenlage ungemein erschwert wird. Man kann da natürlich etwas tun (z.B. mit einem Shim) aber wenn man sich darauf verlässt das es passieren wird und es nicht vorher überprüft bekommt man Problem.
Der Koprus war des weiteren bereist grundiert. Die ist keine qualitativer Minuspunkt und eingentlich ganz schön wenn man deckend lackieren möchte. Will man aber Beizen oder dergleichen ist die Grundierung eher ärgerlich
Arbeitsablauf
-Verschließen der Saitenhalterbohrungen, Pickguardlöcher
-Entfernen des Sattels
-Fräsen des Taschenuhrfachs
-Bohren des Loches für Zargenbuchse
-Aussägen der Aussparungen für die Kupferrohre und des Zahnrads an der Kopfplatte
-Einkleben der Rohre und des Gewindes an den Korpus
-Fräsen des Faches für die Zahnräder und Vergrößern des E-Fachs
-Bohren der Saitenführungslöcher
-Abrichten der Bünde
-Verschrauben und Einleimen des Halses
-Bekleben der Pus mit Blattkupfer / Altern des Blattkupfers
-Herstellen der Potiknöpfe aus Muffen und Zahnrädern
-Herstellen der Widmungsplakette an der Kopfplatte
-Grundieren und Lackieren der V
-Herstellen von Rost mit Stahlwolle und Essig
-Bau der Taschenuhrfachabdeckung, des Pickguards und der Kontrollplatte
-Auftragen des Rosts
-Lackieren mit mattem Klarlack
-Verlöten der Elektronik
-Herstellen weiterer Ziermetallabdeckungen
-Zusammenbau
Sound
Hier geht es zu den Soundbespielen
Ein großer Teil des Gewichts der Gitarre macht Metall aus und ich finde das hört man auch. Der Klang ist höhenreicher als zB bei meiner Epi SG oder Epi Les Paul aber es ist ein Klang der mir gefällt. Die verschiedenen PU Schaltungsmöglichkeiten bieten ein recht variablen Sound.
Fazit
Der Bau an der Gitarre hat sehr sehr viel Spaß gemacht auch wenn es streckenweise anstrengend war und viel Zeit in Anspruch genommen hat. Was mich am meisten begeistert hat war all das Neue was ich ausprobieren konnten und dabei gelernt habe. Nicht nur gitarrenbauspezifische Dinge wie z.B. Löten einer komplizierteren Schaltung und Arbeiten mit der Oberfräse sondern die ganzen Sachen die eigentlich gar nichts mit Gitarrenbau zutun haben. Z.B. wie befestige ich am besten Kupferrohre an einer Gitarre, wie Stelle ich Rost her und wie soll er auf der Gitarre halten, vertragen sich Epoxidharz und Autospachtel, funkioniert eine Patronengürtel auch als Gitarrengurt usw.
Auch gab mir dieser Wettbewerb endlich mal einen guten Grund mich mit dem Thema Recording für 5 Minuten zu beschäftigen.
Alle diese Dinge habe ich zum ersten mal gemacht und ich kann nur jedem empfehlen der nicht unbedingt 2 linke Hände hat auch mal einen Gitarrenbausatz zusammenzusetzen oder einfach mal was auszuprobieren. Man kann davon nur profitieren.
Jetzt noch ein ganz großes DANKE an das MB und an Thomann, danke an alle User die mich bewertet haben, danke für die lobeneden, hilfreichen und witzigen Kommentare (sowie die Heiratsanträge
), danke an meinen Vater der mir bei diesem Projekt sehr gefehlt hat und obwohl er nicht mehr da ist mir trozdem eine große Hilfe war. Und danke an Linkin Park und The Big Bang Theory für die Unterhaltung während des Baus