410/212er Cabinet Selbstbau-> offen oder geschlossen?

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Hallo, liebe Kollegen!

Da auf Arbeit gerade wenig zu tun ist, habe ich mich mal an den überfälligen Bau eines Fender Style Cabs mit 410er gemacht. Das läuft so nebenbei, hat also keine Eile. Zudem wird das Gehäuse eh komplett Schwalbenschwanz verzinkt (Front- und Backbaffle fingergezinkt).
Das Gehäuse besteht aus 15mm Birken-Multiplex und wird später Schellack lackiert. Die Innenmaße (je nach Frontbaffle und Bespannrahmen sind ungefähr 570x570x230 mm.
Ich tendiere eigentlich dazu, die günstigen TT-10"er zu verbauen. Einerseits spart es Knete, desweiteren sollen die wohl ganz fenderig klingen.
Ich bin ein großer Freund halboffener Gehäuse, wie bei Fender Amps eigentlich üblich. Nun weiß ich jedoch nicht, ob sich bei einem reinen Speakergehäuse evtl. eine geschlossene Konstruktion noch besser macht.
Gibt es dazu Erfahrungswerte?

Ich habe Giustos FAQ dazu schon gelesen aber ich bin mir noch unschlüssig.

Besten Dank!

Greetz,

Oliver
 
Eigenschaft
 
Hi,

mach Dir die Box doch einfach variabel - wenn Du sie eh selbst baust, konstruier Dir die Rückwand doch so, das Du die Box
wahlweise
geschlossen
halb-offen
offen
nutzen kannst - oder ist das vom Bau her zu aufwändig/nicht realisierbar (ich hab das noch nicht selbst gemacht)

Von einem Kumpel/Bekannten, hatte ich mal einen Soundeindruck einer 4x12er Box, die er hat bauen lassen, da ließ sich die Rückwand zum Teil rausnehmen.
Ist aber jetzt nicht vergleichbar mit 4x10

Gruß
Olli
 
..ist zwar jetzt eine 212er, aber die habe ich so gebaut, das ich sie auch "offen" nutzen kann (gefällt mir allerdings geschlossen besser). Das kannst Du doch spielend bei Deiner 410er auch so umsetzen !?

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Ich bin auch ein Freund des variablen Gehäuses. Vor allem kann man dann das Cab soundtechnisch viel besser den Gegebenheiten am Einsatzort anpassen (vorausgesetzt du willst die 410er auch live einsetzen).
 
Ich würde auch variabel bauen. Da anscheinend kein Datenblatt vorhanden ist das gehäuse ein Glücksspiel. Mit einer variablen Rückwand erhöhste du deine Chancen auf einen Gewinn.
An welchem Fender Sound willst du dich denn orientieren?
 
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..ist zwar jetzt eine 212er, aber die habe ich so gebaut, das ich sie auch "offen" nutzen kann (gefällt mir allerdings geschlossen besser).
Mein lieber Mann, das Ding ist ja geil geworden!
Hat es da auch ein Pic von vorn?

An welchem Fender Sound willst du dich denn orientieren?
Prinzipiell stehe ich irre auf die 410er Sounds (Deville, Super Reverb, Bassman). Dieses irre impulsive, schnelle mit den trockenen, harten Bässen und diesem leicht knochigen MIttenbereich. Das harmoniert herrlich mit Tele oder Gretsch.
 
Nun gibt es leider nicht viele Angaben zu dem von dir ausgesuchten Speaker. In den von dir genannten Modellen findet man oft Jensen Alnicos und ähnliche Teile. Die haben einen etwas zurück genommenen Mittelton. Eine preiswerte Alternative wäre der Jensen C10Q, Bis auf das Magnetmaterial sind C10Q und P10Q nahezu identisch. Aber du kannst ja erst mal schauen, wie das mit den Tube town Speakern hin haut, die TT Speaker wären schon ein Schnäppchen, wenn sie wie gewünscht klingen.
Der recht kleine Magnet dieser Speaker ist ein Hunweis auf einen recht schwachen Antrieb (leider kann man sich nicht in allen Fällen darauf verlassen), dann würde ein offenes Gehäuse gut funktionieren.
 
Der recht kleine Magnet dieser Speaker ist ein Hunweis auf einen recht schwachen Antrieb (leider kann man sich nicht in allen Fällen darauf verlassen), dann würde ein offenes Gehäuse gut funktionieren.
Das habe ich so deiner FAQ auch entnommen. :great:
Ich bin allerdings kein Freund von "Fummelei" am Arbeitsplatz (will sagen, Rückwände beim Soundcheck rausschrauben oder dann doch nicht etc., Flexback ist für mich eigentlich keine Alternative).
Ich denke auch, daß ich es mit einer halboffenen Rückwand versuchen werde.
Ab Montag stelle ich nebenbei mal eine paar Fotos von der derzeitigen Entstehung der Box hier mit rein. Vielleicht interessiert es ja.
 
[...]
Vielleicht interessiert es ja.

Ja, tut's. Abonniert! :D

Ich selbst habe eine 112 Flexback von Tube Town und finde den Unterschied zwischen komplett geschlossen und mittleres Drittel offen jetzt nicht so gravierend, das verläuft sich teilweise im Bandsound.

Bei einem Gig bei nicht optimalen Verhältnissen und über ein Mikro abgeommen würde ich da keinen Gedanken darauf verwenden und groß experimentieren, ob ich die Box nun öffnen soll oder nicht.
 
Ja, tut's. Abonniert! :D
Na, denn.....
Wobei ich heute vom Schellack (wenig belastbar) schon abgekommen bin. Wird also "nur" gebeizt und hochglänzend Nitro lackiert. Aber bis dahin muß der Karton erstmal in all seiner Pracht stehen.
Wie gesagt, die Seiten werden per Schwalbenschwanz verzinkt und da ich gerne die Fender-Amp Optik haben möchte, werden zusätzlich vorne per "Fingerjoint" zwei schmale Leisten in die Front integriert, an dem das Frontbaffle verschraubt wird. Ähnlich diesem Blues Junior:
So zumindest der Plan.
Einfach einleimen ist mir zu "vulgär"... :D;)


..ja, hat es und es reibt sich mit der Lotion ein..
Schön! Die Farbkombi ist auch geil gewählt.
 
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(will sagen, Rückwände beim Soundcheck rausschrauben oder dann doch nicht etc.,

Du hast gesehen, dass der flexible Teil der Rückwand nicht geschraubt ist, sondern von Magneten in Position gehalten wird :cool: (finde ich eine geile Idee … :great: )

Wenn ich das richtig verstehe, dann "schwingt" der Teil ja nicht mit, sondern steuert "nur" den Anteil an Hall und Reflexion der sich hinter der Box aufbaut - und damit wie "räumlich" der Klang wird.

Gruß
Martin
 
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Danke :) !

Ich hatte kein Bock auf Fummelei, daher hatte ich mich für die Magnete entschieden und diese sind auch sehr stark. Man muss da schon ordentlich drann ziehen, um den Streifen der Rückwand zu entfernen.
 
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@ daddy, ich hab vor n paar Jahren mal was ähnliches gebaut und ne Hybridlösung gewählt, weil der Prototyp einfach sehr vielversprechend klang. Meine 4x10 war gekammert, sprich eher eine doppel 2x10. Dabei war die untere Kammer geschlossen und die obere halboffen. Klang sehr sehr rund das Ding. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern welcher Speaker verbaut wurde, wenn ich raten sollte würde ich aber auf nen celestion tippen.

Gruß
 
Also....


15mm Multiplex vom Fachhandel (NICHT OBI! Das ist keine Qualität!) besorgt, auf der Tischkreissäge auf die erforderlichen Maße geschnitten und Werkzeug bereit gelegt (hier nur mal das Gröbste).

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Wichtiges Utensil

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Schwalben und Zinken berechnet (ja, dafür gibt es Formeln, die tunlichst einzuhalten sind) und auf die zu verbindenden Stirnkanten übertragen.

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Dann wird das Ganze penibelst mit einer 0,3mm Ryoba-Japansäge vorgesägt

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und ausgestemmt

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Mit einer Feile mit kleinem Hieb und glatten Kanten (ohne Hieb, um während des Schlichtens nicht nach unten ins Material zu arbeiten) werden alle Verbindungen dann unter ständiger Kontrolle der Passungen an die angezeichneten Linien herangearbeitet. Das bedeutet unter Umständen zigmaliges Kontrollieren. Lieber zuwenig weg als zuviel. Die Passung muß sehr straff sein (wird kräftig eingetrieben). Wenn Spiel in den Passungen ist, kann man von vorne anfangen, denn dann ist der selbstschließende Effekt dahin (auch wenn es noch verleimt wird).

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Nach dem "Zusammenkloppen" sieht das dann so aus.

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Die Zinken müssen einen knappen halben Millimeter überstehen, damit beim Verschleifen nachher genug "Fleisch" da ist, um sie plan an die großen Flächen anzugleichen.

Und vorhin noch fix die Dübellöcher für die Leisten gesetzt, die nachher per Einschlaggewinde die zweiteilige Rückwand tragen.

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Morgen hab ich Urlaub... :p

Donnerstag geht es weiter. :)
 
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..sehr fein ! Sollte ich noch einmal ne Box bauen, werde ich die wohl auch Schwalbenschwanz verzinken - gelernt hatte ich das ja mal, in einem anderen Leben..
 
Tja, wäre Tischler/Schreiner nicht ein so grausam unterbezahlter Beruf, würde ich da auch noch mal umschulen oder mich weiterbilden. Weil, Laune macht das schon. :redface:
 
So, wieder etwas Zeit gefunden.

Die vorderen Leisten zur Verschraubung des Frontbaffles vorbereitet, gesägt und ausgestemmt:
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Die untere Leiste ebenso.

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Nachdem alles passt und angeglichen wurde, wir das komplette Gehäuse endlich verleimt, inklusive sämtlichen Leisten.
Bei Passungen mit mehr Spiel als etwa 0,4mm Spiel wird ein passendes Furnier zur Spaltbrückung eingeleimt.
Soll ja schließlich alles stramm sitzen.

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Nachdem das alles ausreichend getrocknet ist, werden die Zwingen entfernt und die Oberfräse für den Radienfräser fertig gemacht.
GROSSES DRAMA!

Während der Arbeiten an der Unterseite der Box löste sich das Anlauflager des Fräsers und dieser fraß sich tiefer in das Gehäuse, als mir das lieb war.
Merke: Immer die Inbußschraube des Anlauflagers auf festen Sitz prüfen, bevor man eine gefühlt 1000 Euro Box verrunden will.... :redface:

Bleibt nur, Unmengen Schleifstaub an Reststücken zu produzieren und mit Leim einen bombenharten Kitt zu mixen, mit dem dann die unerwünschten Frässpuren verfüllt werden. Das wird etwa 3-4 Mal gemacht, alles sauber verschliffen und dann mit einem diesmal funktionierenden Radienfräser die eigentliche Rundung nachgearbeitet.
Das sieht im ersten Moment wirklich schlimm aus, ist aber nach diesen Arbeiten kaum noch zu sehen. Zudem es auf der Unterseite geschah und im "normalen Stand" eh nicht zu sehen ist. Ärgerlich ist es trotzdem.

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Während das alles die nächsten Tage trocknet und immer wieder nachgearbeitet werden wird, kann ich mich ja schon mal an das Frontbaffle machen.
Ich habe mich dann übrigens doch für 212er entschieden. Und zwar nicht aus klanglichen Gründen, sondern aus purer Geldnot und weil ich noch zwei Bugera Speaker hier liegen hab, die mir klanglich ganz gut gefallen.

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Soweit das Ergebnis bis Montag.

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:great:

Wenn ich das so sehe, bekomme ich auch wieder lust eine Box zu bauen ! Ich bräuchte ja noch eine 1x12 für mein Übungs Head..:cool::D
 

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