Nun sind aber die meisten hier kein Chopin!
Sicher, nichts ist wichtiger als das Klavier "zum Singen zu bringen". Aber bei Fingerübungen geht es nicht nur darum, schiere Kraft zu trainieren, obwohl Kraft und Ausdauer auch wichtig sind. Es geht darum, die Physiologie zu trainieren, ohne die Klavierspiel eben nicht möglich ist. Ausserdem, eine gewisse Geschwindigkeit zu erlernen, die man eben auch braucht, und noch viele andere Sachen wie unabhängigkeit der Finger.
Wenn man ein Stück lernt, und eine schwierige Stelle nicht beherrscht, spielt man sie so oft, bis man sie kann. Was unterscheidet das von einer Fingerübung. Chopins Etüden sind Fingerübungen, nur auf höchstem Niveau!
Und: Auch Fingerübungen und Etüden, welche verhasst zu sein scheinen, können zu Musik werden. Auch hier kann man ausdrucksvolles Spiel, differenzierte Dynamik, legato und staccato erlernen.
Wenn hier viele so denken wie Günter Sch. dann wundert mich nicht, daß der Thread fast ignoriert wird.
Ich denke, das Klavier richtig zum klingen zu bringen, erfordert eben die Klavier-Technik, die man mit Fingerübungen gut erlernen kann, wenn man sie nicht gelangweilt runterrasselt.