FranceArno
Mod Emeritus
So, wie die Meisten von Euch ja schon mitbekommen haben, fand am Pfingstwochenende 2005 das lang ersehnte, von Werner angestoßene, PA-Musiker-Board-Forumstreffen statt. Hierzu hat uns Witchcraft den idealen Veranstaltungsort besorgt, nämlich das Megaphon in Burscheid bei Köln. Darüber hinaus hat er sich auch noch als hervorragender, erstklassiger, unerreichter Gastgeber qualifiziert! Danke schon mal vorab !
Also. Freitag war Anreisetag, und natürlich sind die, die es am Weitesten haben, auch die Pünktlichsten. Rockopa hat es korrekt gemacht und ist einfach ein bisschen früher losgefahren. Ich hingegen habe ich im Pfingstverkehr einfach hinten angestellt und somit für meine 50km schlanke 2 Stunden gebraucht (selbst Schuld, ich ). Lini und Uwe aus dem Süden waren auch schon da, genau wie Toeti und sein Kollege Achim. Und Werner, der neben seinem kompetenten Nachwuchs auch noch eine unschlagbare Waffe gegen Dummschwätzer im Gepäck hatte: Jan (14), das wandelnde Lexikon der PA-Technik, der Fleisch gewordene MusikProduktiv-Katalog. Ich ziehe den Hut vor Dir, Jan! Der Kollege hat wirklich Ahnung und kann die auch in die Praxis umsetzen .
Der Abend wurde also gesellig begonnen mit lecker Grillgut und Flüssignahrung, aber da können die anderen mehr zu sagen, denn ich konnte leider nicht dabei sein .
Samstag ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück und Uwes Sirup-Kaffee (der war so stark, dass er schon dickflüssig war ) mit Schwung und Elan an den Test des Equipments, was wir so mitgebracht haben. Bevor ich hierauf näher eingehe, eine Bemerkung vorab: Ich will hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Selbstredend hat ein Nexo- oder Kling&Freitag-System klare Vorteile im Vergleich mit einer Samson-Box. Ein Verleiher braucht nun mal für den dauerhaften Toureinsatz anderes Zeug als die Anfängerband im Probenraum. Aber hier im Forum reden wir ja eher über die letztere Gruppe Anwender.
Zuerst waren also eine Hand voll Monitore dran:
- der aktive db Basic200. http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Boxen/dB_Technologies_Basic_300.htm. Während er beim ersten Mal am Freitag nur bedingt überzeugen konnte, machte er im Vergleich einen ordentlichen Eindruck. Man kann von einem 299-Euro-Teil keine Wunder erwarten, aber das Klangbild war voll OK, und als Monitor leistet er laut 8ight treue Dienste. Für die zivilisiert spielende Band wohlgemerkt.
- noch eine Plastikbox, eine ältere PA200P von Thomann. Sieht der SX200/300 von ElectroVoice wohl nicht ohne Absicht verblüffend ähnlich. Für sich alleine geht es klanglich, man darf nur nicht den Fehler machen und sie im direkten Vergleich zum Original anhören. Dann merkt man sehr deutlich, dass hier kräftig am Hochtöner gespart wurde. Also: Als Instrumentalmonitor OK, für den Gesang geht es zur Not.
- Das passende Original, die EV SX300 http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Boxen/Electro_Voice_SX300_E.htm. Mann mann mann, wenn ich überlege, dass ich damals für den Vorgänger noch 1750DM ausgeben musste. Prima Box, Preis-Leistungs-Verhältnis OK.
Wo wir gerade dabei sind: Auch bei hohen Schalldrücken habe ich keine störenden Vibrationen feststellen können. Diese Kunststoffteile sind robust und leicht. Die Konstrukteure scheinen doch zu wissen, was sie da tun.
- Dann gab es noch einen 12/2er Monitor von Audio Zenit (LC-Serie). Ist bei uns nicht wirklich angekommen, etwas flach und auch für einen Monitor untenrum zu wenig. Laut Toeti ist die CD-Serie aber deutlich besser.
- HK PR115. Man will nicht glauben, dass da ein 15er seine Arbeit verrichtet. Ich würde es eher als Arbeitsverweigerung ansehen.
- Des weiteren hat Jürgen dann noch ein paar Schätzchen außer Konkurrenz antreten lassen. Ein paar alte EV- und Dynacords sowie den Testsieger, einen selbstgebauten Monitor mit Beyma Koax-Speaker.
Danach waren kleine PA-Systeme dran:
- Werner hat eine neckische Zusammenstellung mit der Mutter aller Plastikboxen aus dem Hause Ramsa. Die Tops sind einfach gut und es ist schade, dass die nicht mehr neu zu kaufen sind. Und weil die Tops so schön leicht sind hat er sich zwei massive EV W-Bins als Subs geleistet. Basshörner kann man mögen oder nicht, aber das Ergebnis war voll zufrieden stellend.
- Lini hat die Entertainer-Mini-Lösung ins Rennen geworfen: Zwei Wharfedale 8-Tops und einen selbstgebauten 12 Langhuber. Sehr Kompakt, Hifi-Sound, erstaunlich.
- Toeti und Achim hatten zwei Doppel 15 Subs und zwei 12/2er Tops von Ohm (RW) im Gepäck. Nachdem ich mich ja schon letztens belehren lassen musste, dass ein Basslautsprecher nicht zwingend 18 sein muss, konnte ich entspannt lauschen. Das ist ein grundsolides System im nicht mittleren Preissegment. Lässt sich gut transportieren und sollte der durchschnittlichen Band für die meisten Gigs mehr als reichen.
- DJ Freeride hatte einen selbstgebauten 18-Sub mit einem Oberton 18XB700 mitgebracht, der gerade am Abend vorher erst fertig geworden ist. Daher fehlten noch ein paar entscheidende Details wie ordentliche Abdichtung des Gehäuses, was wir beim Test feststellen durften. Trotzdem arbeitet dieses Teil sehr effektiv und sauber! Zum Thema Selbstbau kann Euch Freeride dann sicher noch ein paar Anmerkungen machen.
- DAP Audio AX12 http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Boxen/DAP_Audio_AX12.htm . 12/1 in der Sparversion, konnten leider nicht überzeugen, laut Freeride taugen sie aber gut als Monitoring für den DJ.
- Rockopa hatte seine des Öfteren geposteten Samson-Tops mitgebracht. 12/1 für 139 Euros, also absolutes Low-End. Für das Geld klangen sie aber erstaunlich gut! Und von der Lautstärke her taugen die auch als Gesangsbox im Probenraum. Und in Kombination mit einem guten Bass (da hatten wir die Ohm-Doppel-15er genommen) auch tauglich für kleine Club-Gigs (da funktionierten dann auch die DAPs etwas besser).
- Gebrüder Schall hatte als Referenz zwei K&F-Tops im Gepäck, die genau wie meine Apogee Artist in die Gruppe Klappt nur mit Prozessor einzuordnen sind. Da waren wir dann auch geteilter Meinung, ob eine Box nicht auch ohne Zusatzgerät an jedem Amp zu klingen hat. Meiner Meinung nach ist das legitim, mit einem Prozessor nachzuhelfen, wenn man ohne Gefahr fürs Equipment das Optimum herausholen kann. Nachteil ist sicherlich der hohe Preis für solche Systeme. Das gilt auch für die Hausanlage im Megaphon, nach der sich manch anderes Jugendzentrum die Finger lecken würde.
Dann haben wir noch Endstufen getestet. Hier gab es keine wirklichen Überraschungen: teure Endstufen sind besser als billige, t-Amps und LD-Systems tun auch ihre Arbeit (wobei uns der t-Amp besser gefallen hat), Yamaha P-Serie ist gar nicht so bassschwach, und Crown und QSC klingen sauber und gut. Wobei die RMX gemessen an der versprochenen Leistung etwas mehr im Bassbereich hätte leisten können.
Und auch Powermixer bieten für den kleinen Einsatz genügend Reserven und sind zudem handlich und flexibel. Jürgen hat sich ein Rack zusammengestellt mit einem Yamaha EMX5000 http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Powermixer/Yamaha_EMX500012.htm einem EQ sowie einem LD-Systems PA-1000 Amp (http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Endstufen/LDSystems_PA1000_Power_Amplifier.htm). Das reicht für eine Menge von Anwendungen und lässt flexibles Routing zu.
Fazit: Einen krassen Ausreisser gab es erstaunlicherweise nicht. Man muss keine Unsummen ausgeben, um eine passende Anfängerlösung zu finden. Die billigen Tops haben uns überrascht. Die Frage, wieviele Menschen man mit der Kombination XY beschallen kann, wird nie beantwortet werden können. Und ich muss mir bis zum nächsten Mal dickere Amps zugelegt haben.
Abends gab es dann noch lecker Gegrilltes (Danke, Uwe, lecker gekocht! Auch an 8ight, der uns diese leckeren dänischen HotDogs kredenzt hatte! ) und der Abend durfte wieder ohne mich ausklingen. Scheint aber noch gut gelaufen zu sein, denn es sind alle am Sonntag wohlbehalten zu Hause angekommen.
Schade, dass uns ein paar Boxen im direkten Vergleich gefehlt haben ..aber da schauen wir beim nächsten Mal bei.
Ich kann allen nur empfehlen, sich für das Forumstreffen 2006 Zeit zu nehmen, denn sonst verpasst Ihr was!
In diesem Sinne, viele Grüße
France.
Also. Freitag war Anreisetag, und natürlich sind die, die es am Weitesten haben, auch die Pünktlichsten. Rockopa hat es korrekt gemacht und ist einfach ein bisschen früher losgefahren. Ich hingegen habe ich im Pfingstverkehr einfach hinten angestellt und somit für meine 50km schlanke 2 Stunden gebraucht (selbst Schuld, ich ). Lini und Uwe aus dem Süden waren auch schon da, genau wie Toeti und sein Kollege Achim. Und Werner, der neben seinem kompetenten Nachwuchs auch noch eine unschlagbare Waffe gegen Dummschwätzer im Gepäck hatte: Jan (14), das wandelnde Lexikon der PA-Technik, der Fleisch gewordene MusikProduktiv-Katalog. Ich ziehe den Hut vor Dir, Jan! Der Kollege hat wirklich Ahnung und kann die auch in die Praxis umsetzen .
Der Abend wurde also gesellig begonnen mit lecker Grillgut und Flüssignahrung, aber da können die anderen mehr zu sagen, denn ich konnte leider nicht dabei sein .
Samstag ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück und Uwes Sirup-Kaffee (der war so stark, dass er schon dickflüssig war ) mit Schwung und Elan an den Test des Equipments, was wir so mitgebracht haben. Bevor ich hierauf näher eingehe, eine Bemerkung vorab: Ich will hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Selbstredend hat ein Nexo- oder Kling&Freitag-System klare Vorteile im Vergleich mit einer Samson-Box. Ein Verleiher braucht nun mal für den dauerhaften Toureinsatz anderes Zeug als die Anfängerband im Probenraum. Aber hier im Forum reden wir ja eher über die letztere Gruppe Anwender.
Zuerst waren also eine Hand voll Monitore dran:
- der aktive db Basic200. http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Boxen/dB_Technologies_Basic_300.htm. Während er beim ersten Mal am Freitag nur bedingt überzeugen konnte, machte er im Vergleich einen ordentlichen Eindruck. Man kann von einem 299-Euro-Teil keine Wunder erwarten, aber das Klangbild war voll OK, und als Monitor leistet er laut 8ight treue Dienste. Für die zivilisiert spielende Band wohlgemerkt.
- noch eine Plastikbox, eine ältere PA200P von Thomann. Sieht der SX200/300 von ElectroVoice wohl nicht ohne Absicht verblüffend ähnlich. Für sich alleine geht es klanglich, man darf nur nicht den Fehler machen und sie im direkten Vergleich zum Original anhören. Dann merkt man sehr deutlich, dass hier kräftig am Hochtöner gespart wurde. Also: Als Instrumentalmonitor OK, für den Gesang geht es zur Not.
- Das passende Original, die EV SX300 http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Boxen/Electro_Voice_SX300_E.htm. Mann mann mann, wenn ich überlege, dass ich damals für den Vorgänger noch 1750DM ausgeben musste. Prima Box, Preis-Leistungs-Verhältnis OK.
Wo wir gerade dabei sind: Auch bei hohen Schalldrücken habe ich keine störenden Vibrationen feststellen können. Diese Kunststoffteile sind robust und leicht. Die Konstrukteure scheinen doch zu wissen, was sie da tun.
- Dann gab es noch einen 12/2er Monitor von Audio Zenit (LC-Serie). Ist bei uns nicht wirklich angekommen, etwas flach und auch für einen Monitor untenrum zu wenig. Laut Toeti ist die CD-Serie aber deutlich besser.
- HK PR115. Man will nicht glauben, dass da ein 15er seine Arbeit verrichtet. Ich würde es eher als Arbeitsverweigerung ansehen.
- Des weiteren hat Jürgen dann noch ein paar Schätzchen außer Konkurrenz antreten lassen. Ein paar alte EV- und Dynacords sowie den Testsieger, einen selbstgebauten Monitor mit Beyma Koax-Speaker.
Danach waren kleine PA-Systeme dran:
- Werner hat eine neckische Zusammenstellung mit der Mutter aller Plastikboxen aus dem Hause Ramsa. Die Tops sind einfach gut und es ist schade, dass die nicht mehr neu zu kaufen sind. Und weil die Tops so schön leicht sind hat er sich zwei massive EV W-Bins als Subs geleistet. Basshörner kann man mögen oder nicht, aber das Ergebnis war voll zufrieden stellend.
- Lini hat die Entertainer-Mini-Lösung ins Rennen geworfen: Zwei Wharfedale 8-Tops und einen selbstgebauten 12 Langhuber. Sehr Kompakt, Hifi-Sound, erstaunlich.
- Toeti und Achim hatten zwei Doppel 15 Subs und zwei 12/2er Tops von Ohm (RW) im Gepäck. Nachdem ich mich ja schon letztens belehren lassen musste, dass ein Basslautsprecher nicht zwingend 18 sein muss, konnte ich entspannt lauschen. Das ist ein grundsolides System im nicht mittleren Preissegment. Lässt sich gut transportieren und sollte der durchschnittlichen Band für die meisten Gigs mehr als reichen.
- DJ Freeride hatte einen selbstgebauten 18-Sub mit einem Oberton 18XB700 mitgebracht, der gerade am Abend vorher erst fertig geworden ist. Daher fehlten noch ein paar entscheidende Details wie ordentliche Abdichtung des Gehäuses, was wir beim Test feststellen durften. Trotzdem arbeitet dieses Teil sehr effektiv und sauber! Zum Thema Selbstbau kann Euch Freeride dann sicher noch ein paar Anmerkungen machen.
- DAP Audio AX12 http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Boxen/DAP_Audio_AX12.htm . 12/1 in der Sparversion, konnten leider nicht überzeugen, laut Freeride taugen sie aber gut als Monitoring für den DJ.
- Rockopa hatte seine des Öfteren geposteten Samson-Tops mitgebracht. 12/1 für 139 Euros, also absolutes Low-End. Für das Geld klangen sie aber erstaunlich gut! Und von der Lautstärke her taugen die auch als Gesangsbox im Probenraum. Und in Kombination mit einem guten Bass (da hatten wir die Ohm-Doppel-15er genommen) auch tauglich für kleine Club-Gigs (da funktionierten dann auch die DAPs etwas besser).
- Gebrüder Schall hatte als Referenz zwei K&F-Tops im Gepäck, die genau wie meine Apogee Artist in die Gruppe Klappt nur mit Prozessor einzuordnen sind. Da waren wir dann auch geteilter Meinung, ob eine Box nicht auch ohne Zusatzgerät an jedem Amp zu klingen hat. Meiner Meinung nach ist das legitim, mit einem Prozessor nachzuhelfen, wenn man ohne Gefahr fürs Equipment das Optimum herausholen kann. Nachteil ist sicherlich der hohe Preis für solche Systeme. Das gilt auch für die Hausanlage im Megaphon, nach der sich manch anderes Jugendzentrum die Finger lecken würde.
Dann haben wir noch Endstufen getestet. Hier gab es keine wirklichen Überraschungen: teure Endstufen sind besser als billige, t-Amps und LD-Systems tun auch ihre Arbeit (wobei uns der t-Amp besser gefallen hat), Yamaha P-Serie ist gar nicht so bassschwach, und Crown und QSC klingen sauber und gut. Wobei die RMX gemessen an der versprochenen Leistung etwas mehr im Bassbereich hätte leisten können.
Und auch Powermixer bieten für den kleinen Einsatz genügend Reserven und sind zudem handlich und flexibel. Jürgen hat sich ein Rack zusammengestellt mit einem Yamaha EMX5000 http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Powermixer/Yamaha_EMX500012.htm einem EQ sowie einem LD-Systems PA-1000 Amp (http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Endstufen/LDSystems_PA1000_Power_Amplifier.htm). Das reicht für eine Menge von Anwendungen und lässt flexibles Routing zu.
Fazit: Einen krassen Ausreisser gab es erstaunlicherweise nicht. Man muss keine Unsummen ausgeben, um eine passende Anfängerlösung zu finden. Die billigen Tops haben uns überrascht. Die Frage, wieviele Menschen man mit der Kombination XY beschallen kann, wird nie beantwortet werden können. Und ich muss mir bis zum nächsten Mal dickere Amps zugelegt haben.
Abends gab es dann noch lecker Gegrilltes (Danke, Uwe, lecker gekocht! Auch an 8ight, der uns diese leckeren dänischen HotDogs kredenzt hatte! ) und der Abend durfte wieder ohne mich ausklingen. Scheint aber noch gut gelaufen zu sein, denn es sind alle am Sonntag wohlbehalten zu Hause angekommen.
Schade, dass uns ein paar Boxen im direkten Vergleich gefehlt haben ..aber da schauen wir beim nächsten Mal bei.
Ich kann allen nur empfehlen, sich für das Forumstreffen 2006 Zeit zu nehmen, denn sonst verpasst Ihr was!
In diesem Sinne, viele Grüße
France.
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