saTa schrieb:
Ich muss mich meinen Vorrednern dahingehend anschließen, dass es für Gigs wohl eher nichts wird...
Das war aber ausdrücklich angefragt, und da kann ich nur sagen: Nicht für 500EUR.
Aber gut, nehmen wir mal nur die Probe.
ansonsten lasst euch nicht einreden, dass jeder mindestens ein Shure Beta SM58 für 180 braucht, die Unterschiede machen sich erst bei guter PA bemerkbar... ein 35 Hausmarkenmikro von irgend einem großen Versand sollte genügen für den Proberaum.
Das unterschreibe ich mal so. Wobei der Vorschlag von toeti ein äußerst vernünftiger Kompromiss ist, bei dem man nicht in einem Jahr wieder von vorne anfängt.
Ich würd nen kleinen Powermixer mit ca. 2x250W und passende Fullrange Boxen empfehlen, gebraucht und bei Günstigware solltest da mit rund 600 schon was finden, denke ich.
Guck an, sind also bei dir auch schon über 500, ohne Mikro...
Frage wäre jetzt noch: Welchen Powermixer und welche Boxen? Allgemein als gute Einsteigerlösung anerkannt wären z.B. die Yamaha C(S)-115 V für knapp 300EUR das STÜCK. Wenn noch weiter runter will mit dem Preis, ist bei Neuware dann aber spätestens bei 200EUR pro Stück wirklich Sense, darunter gibt es gar nix, was auch nur ansatzweise taugt. Das wäre dann sowas in der Gegend von Peavey PR-15, DAP AX oder HK PR112 o.ä., wobei ich die wirklich nur unter größten Vorbehalten nennen möchte.
Das hat mit "Perfektionismus" nichts zu tun, sondern mit ganz simplen Mindestanforderungen wie:
- Eine gewisse Lautstärke müssen sie (auch zum proben) bringen können, ohne zu kreischen.
- Haltbarkeit. Eine Box für 150,- EUR, die nach zwei, drei lauteren Proben den Sittich macht (s. diverse Forumsbeiträge!), ist nicht billig, sondern rausgeworfenes Geld.
- Sound. Nun mag man denken: "naja, da kommt es für den Anfang nicht so drauf an". Das stimmt nur zum Teil. Denn die Soundfrage bestimmt auch, ob sich der Sänger überhaupt hört (denn diverse, für den Discobetrieb gedachte billige Hamsterkäfige haben wenig bis keine Mitten, ergo hört sich der Sänger nicht), und auch, wie schnell man Feedback bekommt. Und die Feedbackgrenze ist keine Frage des Geschmacks ("damit kann ich leben"), sondern eine knallharte Begrenzung der nutzbaren Lautstärke.
Falls sich hier Soundfetischisten und Perfektionisten gerade den Kopf gegen die Tischkante prügeln: Er hat keine 3500 für ein PA System und die wird er auch in absehbarer Zeit nicht haben.
Von 3500 hat auch niemand gesprochen, und ich weiß aus leidvoller Erfahrung selbst, wie viel Geld auch 500EUR sein können.
Nur muss man bei allen Billig-Wünschen drei Dinge bedenken:
1) Kauft man wirklich zweimal (spätestens, wenn wieder Geld da ist - und die ehemals billigen Sachen sind dann i.d.R. nichts mehr wert, d.h. die urprünglichen 500EUR sind futsch).
2) Hat man deutlich mehr davon, wenn man sich noch ein paar Monate (nicht Jahre!) irgendwie behilft und dann etwas kaufen kann, womit man über Jahre zufrieden sein kann (bzw. es bei der Aufstockung als Monitore weiterverwenden oder zu reellen Preisen wieder verkaufen kann)
3) Gibt es nunmal einfach eine Schallgrenze, die sich nicht beliebig senken lässt. Würde jemand nach einem Neuwagen für 2000EUR fragen, oder nach einer E-Gitarre für 30,-, er würde ausgelacht...
Er hat ca. 500 und anstatt ihm zu sagen, dass es garkeinen Sinn hat, sollte man ihm vielleicht sagen, was geht. Dass es nicht toll ist, ist klar, aber ohne Gesang proben bis man im Lotto gewinnt ist keine Option. Finde ich.
Einen Lottogewinn braucht es nicht. Summe verdoppeln, und wir können mit solidem Material loslegen (und selbst mit 500EUR kann man ensteigen, siehe den Vorschlag mit der Aktivbox. Nur eben nicht für Gigs).
Bitte mal vor Augen halten, was Gitarristen, Schlagzeuger, Keyboarder, Bassisten für eine einfache Grundausstattung hinlegen müssen, dann kommt auch der Realitätssinn wieder...
Jens