Zwischen klassischem Gesang und Contemporary kann man klar trenen? Kann man?Muss man?

  • Ersteller Dominic89
  • Erstellt am
Ich meinte die Gesangsausbildung und was man tatsächlich singt.

Also um bei meinem Beispiel zu bleiben:
Contemporary im "richtigen Leben", GU klassisch.
 
Achso. Hmm, der Unterricht ist klassisch, singen tu ich nach Lust und Laune :) Aber halt ned professionell.

Stimme17 ist die zweite Musicaldarstellerin, von der ich gehört habe, dass sie sowohl klassisch als auch contemporary lernt. Scheint wohl was zu bringen für Musical. Das ist für mich auch crossover. Aber so rein klassisch lernen und nur contemporary singen, da scheinst Du die Einzige zu sein.
 
Ich meinte die Gesangsausbildung und was man tatsächlich singt.

Also um bei meinem Beispiel zu bleiben:
Contemporary im "richtigen Leben", GU klassisch.

Ich hatte auch immer klassische LehrerInnen. Wobei - Eine war auch Jazzerin. aber Jazz liegt mir nicht.
Aber ich habe sowohl klassisch, als auch poppig als auch Musical-Belting gelernt.
In meiner Band klinge ich immer wie ich. Das ist einfach mein eigener Stil und so einen kann einem niemand "beibringen". Hab ich auch nicht im Gesangsunterricht gelernt, sondern in der Praxis. Wobei das Handwerkzeug aus dem Unterricht natürlich einfließt.
 
Meine erste Gesangslehrerin ist klassische Sopranistin, die allerdings nach der Lichtenberger Methode unterrichtete. Bei ihr war ich drei Jahre und hab sehr profitiert, ohne jemals von einem Pop- und Rocksänger zu einem Klassiker "umerzogen" zu werden. Insofern war ich definitiv ein "Crossoverschüler".

Meine spätere Gesangslehrerin, bei der ich zwei Jahre war, ist Jazzsängerin und Logopädin, die in ihrem Unterricht einen bunten Strauß aus klassischen, funktionalen, logopädischen und populargesanglichen Methoden anwendet. Nur mit Belting stand sie auf Kriegsfuß, aber das konnte ich ja schon. :D Bei ihr war ich ca. zwei Jahre.
 
@Foxx Was ist den der Unterschied zwischen funktionalen und populargesanglichen Methoden? Beide Gesangslehrerinnen, die mich unterrichtet haben lehren nach dem "Prinzip" der funktionalen Stimmbildung. Meine erste Gesangslehrerin hat die Gesangstechnik aber auch schon als Populargesang bezeichnet.
 
@Foxx Was ist den der Unterschied zwischen funktionalen und populargesanglichen Methoden?

"Populargesanglich" meint Foxx vermutlich als Überbegriff für die verschiedenen methodischen Ansätze (CVT, SSL usw) ...

Funktionale Methode heißt einfach nur, dass Gesangstechnik anhand von physikalischen Zusammenhängen und anatomischen Gegebenheiten der Stimm- und Atemorgane vermittelt wird (die Stimmbänder bleiben halb geschlossen, der Layrinx bleibt in loser Mittelstellung, damit der Luftstrom gleichmäßig... usw).

Die Alternative dazu ist eben die Bildsprache (wie eine Katz fauchen; "knödeln"; sich einen Punkt vorstellen, auf den man zusingt usw ), die auch gern mit "sprechenden" Klangdefinitionen arbeitet: Distortion, Twang, Belt usw

Ich denke, ein Mischmasch ist nicht das schlechteste Mittel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, antipasti hat es auf den Punkt gebracht.

Funktional und popular schließen sich nicht aus. Funktionale Ansätze gibt es sowohl für klassischen als auch zeitgenössischen Gesang. Übrigens sind auch nicht alle funktionalen Ansätze gleich ausgerichtet, insbesondere das Lichtenberger Institut arbeitet überhaupt nicht so konkret mit physiologischen Anweisungen, deren Ansatz bezieht sich vor allem darauf, welche Anreize, Bilder und Reflexe was im Körper auslösen und wie sich das für Gesang nutzen lässt.

Mit populargesanglich meinte ich eben vor allem Konzepte, die in der Klassik nicht oder kaum vorkommen (Belting, Crooning/ hauchiges Singen, starker Vordersitz, Twang, bewusste Registerbrüche, etc.).

Ich denke, ein Mischmasch ist nicht das schlechteste Mittel.

Absolute Zustimmung, das denke ich auch und das machte meine letzte Lehrerin auch zu einer überaus guten. Das ist eben genau der Nachteil an den kommerziellen Methoden wie CVT und Co: da gibt es dann nur das eine und du sollst keine anderen Götter daneben haben. Ich hätte mich im Estillworkshop beömmeln können, dass der Dozent jede Nachfrage nach Atmung abgewürgt hat - obwohl man auch bei ihm selbst deutlich sah, dass das Zwerchfell arbeitet. Auch die Frage nach Stimmsitz quittierte er mit Unverständnis ("Was soll das überhaupt sein?") - später verriet er sich, weil er selbst irgendwann mal beim Abschweifen vom Vordersitz sprach. Der kannte das alles, aber offenbar durfte er im Estillkurs nichts davon anbringen - was ich denkbar albern fand.
 
Das hatten wir ja schon öfter. Ich befürworte auch eher eine bunte Mischung, habe mir aus diversen Methoden das Beste herausgepickt und angeeignet und unterrichte auch so. Kommerzielle (Wunder)methoden funktionieren letztlich nur solange man mit dem Erfinder/Betreiber hundertprozentig einer Meinung ist. Die mögen keinen Widerspruch. Die mögen keine Zweifler. Und dafür bin ich der denkbar ungeeignetste Typ. Wenn mir einer weismachen will: nur meine Methode ist die richtige, dann suche ich das Weite. ;)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben