Obendrauf an der Box bzw. besser an der Rückwand. - - - - Ach soooo, kapiere, Du meinst wirklich oben auf dem Querträger? ich hätte jetzt gedacht, ich mach die Öse am Träger unterhalb des Trägers? Obwohl, da ist ja nicht viel Platz, aber oben auf dem Querträger sieht das doch schxxxxx aus
Ja ich weiß. Die Platzierung ist ein Spagat aus Ästhetik und Funktionalität. Ich habe heute in einer freien Minute mal den Träger mit dem FEM-Tool von Solid Works durchgerechnet. Die aus meiner Sicht kritischste Anordnung wäre seitlich. Daher habe ich das mal durchsimuliert.
Spätestens hier mache ich mal lieber den Hinweis: Keine Gewehr auf Richtigkeit meiner Angaben!
So nun zum "spannenden" Teil. Simuliert habe ich ein Vierkantrohr aus S235JR (der klassische Baustahl, günstig, gutmütig, funktional) mit den Maßen 400x30x30mm; 2mm Wandstärke. Natürlich sind fast alle meiner Simulationsvereinfachungen reine Annahmen.
Simuliert habe ich jeweils den absoluten Ernstfall, also Box fällt mit vollem Gewicht in das Sicherheitsseil (simuliert mit 1000N, also 10KG Gewicht mal 10m/s² Erdbeschleunigung mal 10fache Belastung durch einbringen dynamischer Kräfte). Einmal senkrecht zur Fallrichtung, einmal im 90° Winkel. Je weiter Innen nachher die Öse gesetzt wird, je glimpflicher sieht die Sache aus.
Wichtig: FEM übertreibt die Ansicht immer massiv! Wichtig ist immer die Skala neben an zu beachten. Die zeigt die Bedeutung der Verfärbung im Bauteil. Die Streckgrenze ist die Grenze, bis zu dem ein Material sich ohne bleibende Verformung dehnen kann (also immer wieder zurück "federt"). Hier also 275N/mm². Darüber hinaus verformt es sich bleibend (plastisch), ist aber noch lange nicht zerstört!
Lastfall senkrecht zur Fallrichtung:
Lila Pfeile sind die Last, grüne Pfeile die Einspannung, also dort wo das Rohr "festgehalten" wird. Die höchste Spannung (rot) entsteht am Bohrloch und liegt unter der Streckgrenze. An der Schweißnaht biegt sich das Rohr um den angeschweißten Adapter. Hier ist das Modell etwas unrealistisch. Dieser würde sich auch biegen. Wollen wir aber mal vernachlässigen. Hier entsteht also eine Spannung die deutlich unter der Hälfte der Streckgrenze liegt. Das bedeutet: Eigensicherheit gegeben. Nochmal zur Erinnerung: ich habe mit 10Kg Gewicht gerechnet. Jetzt versteht man auch, warum der Hersteller hier ein Maximalgewicht von 20 Kg angibt. Die im freien Fall abzufangen dürfte der Streckgrenze sehr nahe kommen. Mehr wird kritisch.
Lastfall 90° seitlich eingebracht. Ich habe hier möglichst realitätsnahe eine Belastung nachsimuliert.
Auch hier keine ernsthaften Probleme zu erwarten. Die rote Stelle im Knick ist als Singularität zu beurteilen. Das bedeutet, hier entsteht in der Simulation eine Spannungsspitze, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Grund dafür ist, dass ich den Adapter als absolut starr angenommen habe, was er in Wirklichkeit nicht ist. Daher würde sich diese Spannungsspitze besser im Material verteilen
Hier habe ich auch mal die Verschiebung dokumentiert. Das ist also der Wert, um den sich der Träger in Wirklichkeit senken würde. Im Bild sieht es ja aus, als wären es mehrere Zentimeter. Real handelt es sich um 0,27mm im roten Bereich was aber auch schon durchaus beachtlich ist!
So, das war viel Input. Ich hoffe ich habe das halbwegs verständlich rüber bringen können. Bei Frage, gerne fragen
Meine Argumentation war jetzt mal rein aus "amtlicher" Sicht. Peter hat ja was von Abnahme durch Bühnenmeister gesagt. Ich hab da ganz verschiedene kennen gelernt - unter anderem welche, die in jeder Schraube Tod und Teufel sehen.
Ja. Auch das kenne ich aus der Praxis. Hast du (leider) recht.