Zambamba
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@ sonicwarrior
Ich meine das Tanzen als (gleichwertiges) Pendant zur Musik. Wo also das, was der Musiker hervorbringt, davon inspiriert ist, wie es sich für den Tänzer anfühlt. Beide versuchen gegenseitig, sich zu besonderen "Leistungen" anzuheizen.
@Congaman
In jungen Jahren hatte ich Gelegenheit, mehrere Workshops in afrikanischem Tanz mitzumachen. Mein damaliger Ehrgeiz war nicht groß und manche der geforderten Bewegungen nötigten einen zur Aufgabe jeglicher Coolness, z. B. zugunsten einer gebückten Haltung mit rausgestrecktem Arsch und gleichzeitigem Flügelschlagen (Hände in der Hüfte, Ellbogen nach Außen und Rotation in der Schulter). Einige Zeit später sah ich dann auf einem Festival einen kleinen afrikanischen Mann in einem knallgelben Federkleid genau diese Bewegungen in einem Tanz vollführen, und zwar dermaßen kraftvoll und inbrünstig, dass ich (quasi im viel späteren Nachhinein) begriff, was diese Bewegung, wenn man sie denn geschmeidig und ausdauernd ausführt, mit einem macht. Und dieses Gefühl, denke ich, wird auch jedem der beteiligten Musiker bekannt gewesen sein. Das ist die entscheidende Instanz dafür gewesen, was passend ist und was nicht. Ein Trommler, der da irgendein abstraktes Ding abgezogen hätte, wäre umgehend aus der Band geflogen.
Wenn also zwei Musiker (z. B. ein Schlagzeuger und ein Perkussionist), beide wissen, was der Tänzer braucht, dürfte es eigentlich nicht viel anders als im Fußball sein: wer seine Mitspieler dauerhaft nicht sieht und ihnen keine Vorlagen gibt, fliegt aus der Mannschaft.
Ich würde also schon sagen, dass diese Überlegungen zum Thema passen.
@sonoero
Einfach nur zum Grooven, sagst Du. Das ist ein schwieriger Begriff. Mir kommt vor, als würde das damit Bezeichnete zunehmend seinen Bezug verlieren. Der wäre für mich z. B. dort, wo Musik Stimulanz zu äußerer und innerer Bewegung ist. Und da scheint mir manches Getrommel arg abstrakt geworden zu sein. Ich könnte mich durchaus zu der These inspirieren, dass damit kompensiert (oder verdeckt) wird, was als kollektives Vermögen und in seiner körperlich-sozialen(?) Wirksamkeit bei uns im Verschwinden begriffen ist.
Klar ist es eine Frage des kulturellen Backgrounds. Aber gerade die ist doch spannend, oder etwa nicht? Ich habe den Eindruck, dass Perkussionisten sich sehr stark von den anderen Kulturen angezogen fühlen und hier dann (in zu übertragenem Sinne) eine Art Malen-nach-Zahlen praktizieren.
@WilliamBasie und nochmal alle anderen
Ja genau. Kommunikation. In der Kunst der 90er gab es diverse avantgardistische Versuche, sogenannte Interfaces für den Übergang zwischen real-körperlicher und virtueller Welt zu entwickeln. Die Ergebnisse waren aus heutiger Sicht unhandlich und ziemlich banal. Inzwischen sind wir weiter und akkulturieren uns (ganz entspannt) zu Teilen von Schwärmen. Alles kommt halt wie es kommt und wird schon irgendwie grooven.
Ich meine das Tanzen als (gleichwertiges) Pendant zur Musik. Wo also das, was der Musiker hervorbringt, davon inspiriert ist, wie es sich für den Tänzer anfühlt. Beide versuchen gegenseitig, sich zu besonderen "Leistungen" anzuheizen.
@Congaman
In jungen Jahren hatte ich Gelegenheit, mehrere Workshops in afrikanischem Tanz mitzumachen. Mein damaliger Ehrgeiz war nicht groß und manche der geforderten Bewegungen nötigten einen zur Aufgabe jeglicher Coolness, z. B. zugunsten einer gebückten Haltung mit rausgestrecktem Arsch und gleichzeitigem Flügelschlagen (Hände in der Hüfte, Ellbogen nach Außen und Rotation in der Schulter). Einige Zeit später sah ich dann auf einem Festival einen kleinen afrikanischen Mann in einem knallgelben Federkleid genau diese Bewegungen in einem Tanz vollführen, und zwar dermaßen kraftvoll und inbrünstig, dass ich (quasi im viel späteren Nachhinein) begriff, was diese Bewegung, wenn man sie denn geschmeidig und ausdauernd ausführt, mit einem macht. Und dieses Gefühl, denke ich, wird auch jedem der beteiligten Musiker bekannt gewesen sein. Das ist die entscheidende Instanz dafür gewesen, was passend ist und was nicht. Ein Trommler, der da irgendein abstraktes Ding abgezogen hätte, wäre umgehend aus der Band geflogen.
Wenn also zwei Musiker (z. B. ein Schlagzeuger und ein Perkussionist), beide wissen, was der Tänzer braucht, dürfte es eigentlich nicht viel anders als im Fußball sein: wer seine Mitspieler dauerhaft nicht sieht und ihnen keine Vorlagen gibt, fliegt aus der Mannschaft.
Ich würde also schon sagen, dass diese Überlegungen zum Thema passen.
@sonoero
Einfach nur zum Grooven, sagst Du. Das ist ein schwieriger Begriff. Mir kommt vor, als würde das damit Bezeichnete zunehmend seinen Bezug verlieren. Der wäre für mich z. B. dort, wo Musik Stimulanz zu äußerer und innerer Bewegung ist. Und da scheint mir manches Getrommel arg abstrakt geworden zu sein. Ich könnte mich durchaus zu der These inspirieren, dass damit kompensiert (oder verdeckt) wird, was als kollektives Vermögen und in seiner körperlich-sozialen(?) Wirksamkeit bei uns im Verschwinden begriffen ist.
Klar ist es eine Frage des kulturellen Backgrounds. Aber gerade die ist doch spannend, oder etwa nicht? Ich habe den Eindruck, dass Perkussionisten sich sehr stark von den anderen Kulturen angezogen fühlen und hier dann (in zu übertragenem Sinne) eine Art Malen-nach-Zahlen praktizieren.
@WilliamBasie und nochmal alle anderen
Ja genau. Kommunikation. In der Kunst der 90er gab es diverse avantgardistische Versuche, sogenannte Interfaces für den Übergang zwischen real-körperlicher und virtueller Welt zu entwickeln. Die Ergebnisse waren aus heutiger Sicht unhandlich und ziemlich banal. Inzwischen sind wir weiter und akkulturieren uns (ganz entspannt) zu Teilen von Schwärmen. Alles kommt halt wie es kommt und wird schon irgendwie grooven.