Zelluloid Verarbeitung

  • Ersteller Reedfan
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Ich wusste aber wirklich nicht das Aceton SO schädlich sein soll!?
 
Ich wusste aber wirklich nicht das Aceton SO schädlich sein soll!?
man kennt es als extrem gutes Lösungs- und Entfettungsmittel...d. h. es bindet sich sehr schnell an alle Arten von Fetten und bindet sich ebenso gut mit sehr vielen anderen Arten von organischen Stoffen... also auch an die vom menschlichen Körper... und der ist auf das Vorhandensein von Aceton so was von überhaupt nicht vorbereitet und tut sich entsprechend schwer damit, bzw. kommt damit nicht klar. Was dann eben zu entsprechenden Nebenreaktionen führt.

Man kann eigentlich allgemein immer sagen: was sehr schnell reagiert ist in der Regel auch sehr gefährlich.


Was den Umgang mit Aceton angeht kann man das schon auch vom Gefahrenpotential deutlich reduzieren, wenn man sich ein paar wenige aber wichtige Regeln verinnerlicht:

Immer nur in sehr gut belüfteter Umgebung verwenden ( also am besten draußen wenn s windig ist) und Pfoten schützen durch entsprechend Schutzhandschuhe und auch nicht verkehrt auch wenns komisch aussieht: Schutzbrille!

Was die Wirkung als Entfettungsmittel angeht so gibts inzwischen einige ebenfalls sehr gut funktionierende Alternativen, die wesentlich weniger gefährlich sind. Für die Verwendung als Weichmacher für Zelluloid gibts nur die Möglichkeit auf Zelluloid zu verzichten und die Oberfläche anderweitig gut herzustellen. Z.B. durch hochwertige Lacktechnik.
 
liegt in der Familie und kommt dann halt wieder mal raus... nicht von ungefähr... Das Zelluloid ist schließlich noch immer der nahe Verdandte der Schießbaumwolle!:evil:


Gibt inzwischen wirklich genügend Alternativen
Die wären? Meinst Lack oder Folie? Folie wurde getestet und für unbrauchbar befunden. Bei Lack ist man wieder einmal dran. Bei holzbelassenen Gehäuse kein Problem. Bei der Lieblingsfarbe schwarz nicht unproblematisch da verschiedene Hölzer zum Einsatz kommen. Dabei wäre Holz nicht zwingend notwendig da es nicht sonderlich Einfluss auf den Klang hat. Wurde auch schon messtechnisch nachgewiesen. Ist eher eine Emotionale (Wertigkeit) Sache. Jetzt werde ich sicher gesteinigt. :)
 
Bin gerade dabei Zelluloid lacktechnisch nachzubilden da es immer weniger verwendet wird und in Zukunft auch verschwinden wird, aus Umweltgründen.
Schon sehr nah dran. Dann kann ich auch beschädigtes Zelluloid ausbessern ohne Zelluloid verwenden zu müssen. Oben ist eine originale Zelluloidplatte zu sehen die nur geschliffen ist.
 

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So bekommt man das Zelluloid am schnellsten weg. :cool: Danach in die Sandstrahlkabine. Verunfalltes Verdeck. Muss ich neu machen.
 

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Ups....
Alu hat aber einen recht niedrigen Schmelzpunkt und wenn's, wie diese Abdeckung recht dünn ist, schnell erreicht. Auch die Festigkeit kann nachlassen. Aber durch's Sandstrahlen wird die Oberfläche ja wieder verdichtet...
Würd' ich micht nicht trauen, sowohl das Abbrennen als auch das Sandstrahlen, aber wenn Deine Erfahrung zeigt daß es geht, umso besser.

Roland
 
Das brennt so schnell weg das es überhaupt nicht heiß genug wird. Würde man versuchen das Zelluloid manuell zu entfernen wäre das Gitter krummer. Sind eh alle instabil. Schon das schleifen ist ein Problem. Für Morinoverdecke habe ich einen Faserzementblock zum auflegen. Beim Sandstrahlen kann man den Druck reduzieren, dann geht das gut.
Habe schon so viele Verdecke gemacht. Ist noch nie etwas passiert. Das Ausbeulen ist schon schwierig. Die Ecken waren komplett drin, Leisten abgeplatzt und 4 Stege sind gerissen.
 

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Bei Balgschoner sollte man aufpassen das diese nicht färben sonst kann so etwas passieren. Die Farbstoffe sind durch das Restaceton ins Zelluloid gewandert. Ist nicht so dramatisch wenn Balgschoner das wieder abdeckt. Wer es vermeiden will kann entweder Rückseite mit Klarlack versiegeln und zu den Rändern auspolieren (geht problemlos unsichtbar.) oder setzt Richtung Instrument noch eine durchsichtige Folie auf.
 

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Wie man sieht hat das abbrennen im Freien nicht geschadet. Beim Versuch das mechanisch zu entfernen wäre es vermutlich krummer geworden.
Chemisch ist auch keine bessere Lösung.
 

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