Zahlen neben/unter Akkorden?

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neohawaii
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Noch son Musterklausur Dingens was ich gefunden habe:

http://www.hit-karlsruhe.de/hfm-ka/...erklausur_allgemeine_prüfung_musiktheorie.pdf

Auf Seite zwei, Aufgabe 3...was bedeuten denn da die Beispiele ausgeschrieben? Ist das erste ein C-Dur Akkord in zweiter Umkehrung?

Was mich nur verwirrt ist das bei einem Symbol die Zahl/Zahlen tiefgestellt und bei dem anderen hochgestellt sind, bei wieder einem anderen beides gemischt? Beziehen sich die Zahlen alle auf die Lage oder hat das auch was mit dem Bass zu tun?
 
Eigenschaft
 
Im ersten Beispiel wird die Umkehrung bezeichnet. Quartsextakkord.
Die 3 im zweiten bezieht sich darauf, dass bei dem d-moll akkord im Bass die Terz f steht. Beim nächsten ist bei A-Dur die Terz im Bass, mit Septime. Das fis, ist einfach eine Grundstellung.
C könnte man auch mit einer tiefer gestellten 5 schreiben, das bedeutet das Gleiche. das "d" lässt sich genauso mit einer hochgestellten 6 notieren. Das A mit 5/6.
Da sind zwei unterschiedliche Schreibweisen durcheinander gemischt. Das hast du schon richtig bemerkt.
 
Da wird eine Akkordsymbolschrift verwendet, die eine exotische Mischung aus der etablierten Akkordsymbolschrift und Generalbassbezifferung ist. Insofern ist es IMHO ziemlicher Quatsch, sowas in der Aufnahmeprüfung zu verwenden, weil so eine Akkordsymbolschrift nirgends sonst vorkommt. Aber nun ja; ich sehe folgende Prinzipien:
  • Dur-Akkorde werden groß geschrieben, Moll-Akkord klein
  • Zahlen oben rechts sollen die Stufe des obersten Akkordtons zeigen ("7") oder bilden eine generalbasstypische Intervallstruktur der Oberstimmen ab ("6" "4")
  • Zahlen unten rechts sollen zeigen, welche Stufe sich im Bass befindet

Zum zweiten Punkt ("Zahlen oben rechts...") wäre noch zu sagen: die Angabe eines Quartsextakkordes bezieht sich im Regelfall auch auf den Basston. Wenn du also "6 4" oben an ein Akkordsymbol schreibst, würdest du eigentlich damit klarmachen, daß die Quinte des Akkordes im Baß liegt. Andererseits müßtest du, um in der Schrift konsistent zu bleiben, eine 5 rechts unten schreiben. Das wird im Beispiel aber nicht gemacht ("C 6 4"). Da sehe ich eine Inkonsitenz in der Vorgabe.

Harald
 
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In sich ist die Schreibweise konsistent, sie entspricht der Funktionstheorie, wo Kleinbuchstaben Moll und Großbuchstaben Dur bezeichnen und Ziffern sich auf den Grundton, nicht auf den Baßton beziehen, der nicht unbedingt Grundton sein muß. Diese Schreibweise wird normalerweise auch allgemein verstanden, auch wenn sie nicht jazzkonform ist. Generalbaß und Funktionsziffern treffen sich beim Quartsextakkord, der sowohl im Generalbaß mit 46 beziffert wird als auch in der Funktionstheorie, wenn Grundton und Baßton bei beiden identisch sind. Beim Generalbaß beziehen sich 4 und 6 auf den Baßton, bei der Funktionstheorie auf den Grundton des Akkordes, der dann aber auch immer im Baß liegt. Da z.B. in Takt 6 von Aufgabe 3 c-f-as als Quartsext zu lesen ist, wäre die richtige Bezeichnung C46 oder c46 (ob dur oder moll ist nicht entscheidbar, denn ob sich der Quartvorhalt zur großen oder zur kleinen Terz auflöst, bleibt offen).
Wenn Lord Abstellhaken schreibt: "C könnte man auch mit einer tiefer gestellten 5 schreiben", so ist das falsch, was er sicherlich schnell selber zugeben wird: C mit Quinte im Baß lautet g-c-e, C46 lautet c-f-a. Ersteres ist ein Umkehrungs-Quartsextakkord, letzeres ein Vorhalts-Quartsextakkord, denn einmal ist die Quinte des Akkords im Baß, einmal der Grundton. Wer in Aufnahmeprüfungen glänzen will, gibt beide Bezeichnungen an, erläutert aber zusätzlich den Unterschied, müßte also in Takt 6 sowohl c46 (4 und 6 hochgestellt) als auch f5 (5 tiefgestellt) notieren.

Ansonsten ist das ein typisches Papierchen, wo ganz simple Aufgaben (welcher Ton ist das in welchem Schlüssel?) gemischt sind mit sehr zweideutigen Aufgaben. Das Haydn-Beispiel hat ja keinerlei eindeutige Lösung, weswegen es Quatsch ist, am Ende eine eindeutige anzugeben, sei sie nun das Haydn-Original oder sonst eine. Und die Aufgabe "Harmonisieren Sie ... angelehnt an den Stil Bachs": Was ist mit dem "Stil Bachs" gemeint? Soll ich barock harmonisieren, also bestimmte Akkorde nicht verwenden, die erst später Allgemeingut wurden, oder soll ich wenigstens halb so gut wie Bach harmonisieren?
Solche Papierchen sind von Hochschule zu Hochschule verschieden, je nachdem welches Professörchen sich da welches Aufgäbchen ausgedacht hat. Man gehe sie ganz unbefangen an. Wenn man Akkorde schnell bilden kann und ein paar Stimmführungsregeln kennt, wird's nicht völlig mißlingen.
(Ohne Gewähr.)
 
Wenn Lord Abstellhaken schreibt: "C könnte man auch mit einer tiefer gestellten 5 schreiben", so ist das falsch, was er sicherlich schnell selber zugeben wird: C mit Quinte im Baß lautet g-c-e, C46 lautet c-f-a. Ersteres ist ein Umkehrungs-Quartsextakkord, letzeres ein Vorhalts-Quartsextakkord, denn einmal ist die Quinte des Akkords im Baß, einmal der Grundton. Wer in Aufnahmeprüfungen glänzen will, gibt beide Bezeichnungen an, erläutert aber zusätzlich den Unterschied, müßte also in Takt 6 sowohl c46 (4 und 6 hochgestellt) als auch f5 (5 tiefgestellt) notieren.

Sowohl C46 als auch C mit tiefer gestellter fünf bezeichnen einen Quartsextakkord auf C. Du liegst falsch. Hier sind mehrere Schreibweisen vermischt. Aber trotzdem bedeuten sie in beiden Fällen das Gleiche, da niemand auf die unlogische Idee käme C46 als Quartsextakkord von F zu sehen.
 
In üblichen Akkordbezeichnungen wie C, C7, C6 etc. bezieht sich die Ziffer auf den Grundton, also aufs c. Genauso werden Funktionsbezeichnungen beziffert, d.h. g-c'-e' ist entweder Tonika mit Quinte im Baß oder Dominante mit Quartsextvorhalt, das eine muß C_tiefgestellt_5, das andere G_hochgestellt_4_6 lauten. Wenn es in dem Papierchen anders gemeint sein sollte, sollte mich das wundern, jedenfalls wäre es dann inkonsistent und erläuterungsbedürftig.
http://www.lehrklaenge.de/html/vergleich.html
 
Und jetzt vermischst du Funktionstheorie mit absoluten Akkorden.
Die Aufgabenstellung ist nun mal dürftig, aber selbst wenn man sie falsch lösen sollte, fällt diese Aufgabe nicht sehr ins Gewicht.
In einer Prüfung würde man sich erst auf die einleuchtenderen Sachen stürzen und nicht zu lange bei unklaren Stellen verweilen.
 
Und jetzt vermischst du Funktionstheorie mit absoluten Akkorden.
Lord Abstellhaken, ich vermische da gar nix. Noch einmal: In C6 ist die 6 die Sexte über dem c, also ein a, in C7 ist 7 die Septime über dem c, also ein b. In Funktionsbezeichnungen ist das ganz genauso (dort allerdings diatonisch, also nicht so, daß mit 7 immer die kleine Sept gemeint wäre). Bei C46 ist die 4 die Quarte über dem c, also f, die 6 die Sexte, also a. Es gibt kein Akkordbezeichnungsschema, in dem das anders ist, außer den Generalbaßziffern, die sich auf den Baßton und nicht auf den Grundton des Akkordes beziehen. Falls ich mich hierin irre, nenne mir eines, bitte.
 
Wie dem auch sei, neohawaii, es bedeutet beides das Gleiche, also lass dich nicht verwirren.
Aber für diese Aufgabe ist es erst mal irrelevant, weil es nur ein Beispiel ist. Du kannst ja eine Variante konsequent durchziehen.
 
Aber die Slash-Chords kann ich auch z.b. G/D schreiben oder? Die andere Symbolschrift ist wohl eher für die klassischen Klamotten wie Kadenzen und Generalbass üblich ne?
 
Naja das Prüfungsblatt sieht doch sehr nach klassischer Musiktheorie aus, also würde ich da auch nach klassischer Art verfahren.
Du verfährst damit, glaube ich, am besten, wenn du Großen oder kleinen Akkordbuchstaben für Dur oder Moll nimmst und dann rechts unten die Zahlen die den Bass betreffen angibst und rechts oben, was zum Dreiklang dazu kommt, also 7 oder 7/9, oder 7# etc.
 

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