Finde ich ja grundsätzlich auch. Live gesehen habe ich die Jungs bisher zweimal: einmal in der aufgepimpten "Union"- Besetzung, und einmal auf einer der letzten Touren in der genannten "klassischen Besetzung", und es war beide Male sehr gut. Ich weiß aber nicht mehr genau, wie lange das her ist. Es war jedenfalls in Bonn auf der Museumsmeile.
Das letzte gute vo mir besuchte Konzert, wobei man auch hier schon Schwächen von Steve Howe erkannte, war zur 35th Anniversary Tour in München, Olympiahalle in der auch von "klassisch" genannten Besetzung. Man merkte dabei auch schon, dass die großen Life-Zeiten vorbei waren. Die Halle war halb abgehängt und selbst die "benutzte Hälfte" war nur zu einem Drittel gefüllt (das setzt natürlich Maßstäbe für Veranstalter). Am Schluss - erst in der Zugabe - gab es einen schönen Solo-Part von Wakey.
Mir fällt gerade mit Erschrecken ein, dass die Hälfte meiner Bandkollegen schon deutlich über sechzig sind. Hoffentlich bemerke ich selbst rechtzeitig den schleichenden Verfall.
Ja, wir werden alle nicht jünger. Ich merke ja selbst auch, dass meine Pfade auf der Tastatur langsamer und schlampiger werden (bin noch ein gutes Stück vor 60). Wenn ich Nummern von Rick nachspiele, fehlt schon Tempo. Andere Interpreten und meine eigenen Sachen sind eh "notenärmer" angelegt. Aber wir sind auch in einer anderen Klasse wie die Virtuosen (merke: Wer nicht so hoch ist, kann nicht so tief fallen).
Die Zahl würde mich brennend interessieren, aber ich nehme an, Du hast mit deinem Informanten Stillschweigen vereinbart?
Nein, konkrete Zahlen kann ich Dir aus dem von Dir vermuteten Grund nicht geben. Es ist auch zu bedenken, ob die Reisekosten von der Band oder vom Veranstalter getragen werden.
Aber so ein paar Größenordnungen:
Einzelmusiker, die deutlich über 1000 Besucher in einer Drittklassigen Location (bezogen auf München) anziehen (z.B. Warren Haynes, Tedeschi Trucks, u.ä.) liegen ohne Reisekosten so um die fünfstellige Grenze für sich und maximal im unteren vierstelligen Bereich für die Bandmusiker, damit der Event steigt. Tickets kosten dann so zwischen 30 und 60 Euro.
Bei Bands wie ASIA, Nightwish u.dgl. kosten die Tickets dann 60 bis 80 Euro und die Bands kriegen für alle zusammen einen deutlich 5-stelligen Betrag (ohne Reisekosten).
Konzerte mit weniger als 1000 erwarteten Besuchern nehmen Veranstalter nur noch bei wenigstens bekannten Namen (Nazareth und so), und die Leute davon mit "großen Namen" kommen auf untere vierstellige Beträge, die übrigen liegen üblicherweise mittig dreistellig. Andere "Namen" rangieren in der Klasse Hobby- und Schülerbands und haben keine Veranstalter. *)
Bei echten "Stars", die noch 5000, 10000 und mehr Besucher anlocken, sehen die Zahlen nochmal anders aus und sind anders verteilt.
Man muss bei den Zahlen bedenken, dass das Equipment und Auf-/Abbau etc. auch zu Lasten der Künstler gehen. Die relative Größe der Künstlerbezüge kann man übrigens gut am Fuhrpark (Qualität und Menge) des Tour-Trosses sehen.
Ein Veranstalter trägt das Risiko und alle Veranstaltungskosten (Werbung, Location, Personal) und springt auf ein Angebot meist erst auf, wenn er sich dasselbe für sich ausrechnet, wie er für die Künstler bezahlen muss, weil er einkalkulieren muss, dass er manchmal auch draufzahlt.
*) Ich war bei Beyond The Bridge (eine Klasse Truppe!) in einer fünftklassigen Location. Ich denke, es waren 200 Besucher. Dazu gab es eine unterirdische und eine mittelmäßige Vorband. Die Tickets kosteten so gut 20 Euro. Da kann man sich ausrechnen, wieviel für die Musiker dabei rumkam - Veranstalter war der Location-Besitzer, der auf Getränkeumsatz hoffte und wahrscheinlich auch eine kulturelle Förderungsader hat.
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Wakeman hat mit den beiden "Retro"- CDs noch mal richtig geglänzt. Schade, dass die dritte nie kam. Auch "Out there" und die neue "Journey" höre ich gern.
Dagegen ist "Heaven and Earth" Fahrstuhlmucke zum Einschlafen. Leider.
Alex
Ich war von den Live-Events 6 Wives und Journey durchaus begeistert. Seine "neuen" Sachen sind nicht so mein Ding.
Ich durfte während des Sound-Checks auch an den Arbeitsplatz: