Ich kann zwar nur zwei von deinen Fragen wirklich beantworten, aber das will ich zumindest mal tun:
1. kann man bei einem 8-Jährigen der Keyboard lernen will (Klavier kommt aus Platzgründen die nächsten Jahre erstmal nicht in Frage) mit einem Keyboard ohne Anschlagdynamik wirklich so viel kaputt machen ?
Ja.
Im Ernst: Wenn du deinem Sohn die Möglichkeit geben willst, ein Instrument zu erlernen, und tatsächlich irgendwie Freude an der Musik zu entwickeln, die länger hält als 2 Wochen, dann solltest du nicht mit einem solchen Spielzeug anfangen. Das Beste für den Anfang ist in der Tat ein Klavier, denn von dort aus hat man alle Möglichkeiten (auch das Keyboard), während der umgekehrte Weg nicht so einfach ist. Wenn man aber vollständig auf die Anschlagdynamik verzichtet, macht man sich jedenfalls genug kaputt, als dass man u.U. Jahre braucht, um den "Schaden" halbwegs wieder auszugleichen. Und ja, ich kann das (leider!) aus persönlicher Erfahrung sagen.
4. Würde es sich wirklich unter den besagten Voraussetzungen (Ungewissheit, ob er dabei bleibt) rentieren, eine Stufe höher zu greifen und sich z.B. ein neues YAMAHA PSR-E323 oder ein gebrauchtes YAMAHA PSR-350 für jeweils um die € 200,- zu kaufen ?
Die "Ungewissheit, ob er dabei bleibt" wird von Eltern immer gern angeführt, wenn sie rechtfertigen wollen, warum sie den -pardon- billigsten Scheiß kaufen, den sie finden können. Witzigerweise kann ein Großteil dieser Eltern nachher sagen "siehst du, schon hat er keine Lust mehr", denn das passiert dann meistens. Ich behaupte allerdings, dass sowas auch sehr schnell durch ein minderwertiges Instrument ausgelöst werden kann.
Für ein Kind mag ein Keyboard anfangs ein Spielzeug sein, dann ist so ein Billigteil okay. Wenn es aber darum geht, Musik zu machen, Unterricht zu nehmen usw., dann wird auch ein Kind sehr schnell merken, dass man mit so einer Kiste keinen Blumentopf gewinnen kann, und dann ist auch der Spass ganz schnell weg.
Ich würde daher unbedingt dazu raten, MINDESTENS in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen. Anschlagdynamik ist auf jeden Fall Pflicht! Gerade wenn man nicht viel Geld ausgeben möchte, ist es aber auch immer besonders ratsam, gebraucht zu kaufen, insbesondere wenn man Yamaha PSR kaufen will. Davon gibt es so viele, dass sie einfach sehr schnell günstig werden, insbesondere die älteren Modelle - und das, obwohl sich zwischen den Modellgenerationen meist garnicht viel tut, zumindest klanglich.
Sorry für die teilweise harten Worte, das ist nicht persönlich gemeint. Ich war einfach selbst in der Situation und habe auch jetzt (nach fast 15 Jahren Unterricht) immer noch mit einer ganzen Menge Dinge so meine Probleme, die ich definitiv nicht hätte, wenn ich gleich mit Klavierunterricht an einem Klavier (oder zumindest einem mittelmäßigen Digitalpiano) angefangen hätte. Natürlich weiß man sowas erst hinterher, und auch ob ein Kind wirklich Spass daran entwickelt sieht man erst hinterher. Man sollte ihm aber zumindest die Chance geben, das zu tun, ohne sich dabei zu quälen.
Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass ich heute nicht mehr spielen würde, wenn ich mich nicht "verpflichtet" gefühlt hätte, das zu tun. Spass hatte ich nämlich schon ziemlich kurz nach dem Beginn nicht mehr, unter anderem auch wegen des Instrumentes. Das kam alles erst später wieder...
Andererseits: Wenn du deinem Sohn so eine Tischhupe hinstellst, bewahrst du ihn vielleicht davor, ein verrückter Synthesizer-Junkie zu werden, der sich später für Tausende von Euros Equipment hinstellt...
In diesem Sinne!