Davon verstehe ich leider nur die hälfte.
Hmm, also ein Modelling Amp, wie der THR macht ja nichts anderes, als Architektur und den Aufbau eines (Röhren-)Verstärkers mitsamt Mikrophonabnahme virtuell, also über Programmierung, sehr detailreich abzubilden. Wobei es dann letztendlich darum geht, den Sound so hinzubekommen, dass er sich dem nähert, was bei einem gut mikrophonierten Amp am Ende aus den Hifi-Lautsprechern herauskommt. Somit kann man im Editor eines Modellers bestimmte Dinge in der Signalkette ändern. Hast du den THR Editor schon benutzt? Du kannst mit Effekten spielen und 1 x 12er, 2 x 12er und 4 x 12er Boxen virtuell anschließen. Das verändert natürlich den Sound. Mit dem Editor kannst du Kombinationen erstellen, die alleine am THR nicht möglich sind. Da aber der THR10 speicherbare Presets besitzt, kann man auch diese, mit dem Editor erstellten, Signalketten abspeichern. Nochmal einfacher erklärt: Ich kann alle Elemente von Verstärker über Effekte bis hin zu Boxen beliebig kombinieren und kann später beim Jammen im Wohnzimmer maximal 5 neuerstellte Sounds per Knopfdruck auswählen. Selbst, wenn man versucht, diese Sounds am THR5 über das Betätigen der Regler hinzubekommen, scheitert man jedoch daran, dass man z.B. im Modern Channel immer über das American Cabinet spielt. Das ist so über die Signalkette festgelegt.
Spiel mal ein bisschen mit dem Editor rum, dann erschliesst sich dir mein "Gebrabbel" viel einfacher.
Ich bin bis jetzt reiner Vollröhrenspieler gewesen, weshalb ich es wohl wirklich etwas mit dem Master etwas übertrieben haben.
Meinen Princeton konnte ich noch nie voll aufdrehen:-(
Mit den alten einkanaligen Amps war das früher Standard kann man sagen. Ein Glück hab ich da noch nicht gelebt, sonst wär ich jetzt taub!
Bei mir knackt und vibriert aber das Gehäuse recht unangenehm. Auch die Box scheint ab einer gewissen Lautstärke etwas überfordert zu sein.
Vielleicht stimmt ja wirklich was nicht mit deinem Amp, das kann ich von hier aus auch nicht wissen. Aber ich finde den THR schon ordentlich laut. So aufdrehen, dass er sein Limit erreicht, muss man garnicht. So ein Amp ist schon lautstärkefest konzipiert, aber wir dürfen nicht vergessen, dass er die Ausmaße eines CD-Radios besitzt. Die Membranen sind sicherlich nicht dazu geeignet, ausdauernd vom Amp befeuert zu werden, wenn dieser auf Anschlag aufgedreht ist.
Vielleicht bin ich durch meine Röhren etwas anschlagsverwöhnt und habe es wirklich mit dem Master übertrieben.
Das hat mit Röhre nichts zu tun. Eher mit unterschiedlichen Lautstärken. Ein 50 Watt Amp mit z.B. 2 x 12" Membranflächen kann wohl kaum mit dem THR verglichen werden. Der 50 Watter klingt leise nicht besonders gut, entfaltet also bei (pauschal jetzt) mehr als Zimmerlautstärke seinen wahren Charakter. Der THR klingt leise sehr variabel und schön, verliert mit mehr Lautstärke aber immer mehr von seinem harmonischen Klangbild. Einfach eine Frage des Konzepts.
Was für eine Gitarre und Musikrichtung spielst Du denn hauptsächlich auf dem Yamaha?
Spielst Du ausser dem THR noch einen anderen Amp zu Haus?
Ach, ich bin wohl im NuMetal beheimatet. Also meist Drop-Tunings und nicht zu abgehakt oder schnell. Ich lass die Akkorde dann doch gerne länger ausklingen (slow hand, kein Techniker).
Was Amps angeht hatte ich einen H&K Attax 40, Fender Princeton Chorus, Peavey 5150, Engl Screamer. Jetzt spiele ich gerne den PCL Vintageamp Stagemaster 60 (Transistor). Mit dem PCL nimmt es nur der Peavey 5150 auf, aber der war einfach zu klobig und viel zu überdimensioniert mit 120 Watt.
Transistorenverstärker können schon sehr gut klingen, das wollte ich lange nicht wahrhaben. Natürlich würde ich im direkten Vergleich mit dem THR meinen PCL vorziehen, und sicherlich fühlt er sich auch direkter an. Der Sound des THR ist einfach anders einzuordnen. So, als ob man einen Hammeramp über Mikro abgenommen an einer Hifi-Anlage abhört.
Ich würde den THR auch nicht mit dem Blackstar vergleichen. Das sind einfach andere Konzepte. Beim Blackstar wird immer noch mit einem klassischen Gitarrenlautsprecher gearbeitet.
Der THR hat Fullrangelautsprecher. So klingt eben auch ein angeschlossener MP3-Player nicht so frequenzbeschnitten, wie über normale Übungsamps mit Aux-Eingang.
Ich glaube du suchst einen kleinen, konventionellen Gitarrenamp, der ähnlich klingt und anspricht, wie dein großer. Das ist leider physikalisch nicht machbar, wenn du verstehst, was ich meine. Aber probier doch den Blackstar mal aus, warum nicht?