Das verstehe ich irgendwie nicht ganz.
Ich arbeite zum programmieren meiner Sounds und Sounds-Sets in lediglich 2 Modes..., dem Song- und Pattern-Mixing-Mode!
Hier lege ich meine Performance an, egal ob ein einfaches 2-Part-Layer oder eine aufwendige 16-Part-Performance, hier editiere ich meine Voices und hier erstelle ich ggf. meine Zuspielung.
1. Wenn ich live spiele, dann will ich nicht zwischen verschiedenen Modi herumschalten, auch wenn es nur zwei sind. Ich will live Nummer eingeben, Enter drücken und spielen.
2. Beim Motif ES konnte ich nicht mal die Songs direkt per Taster anwählen, sondern nur per Dial (soweit ich mich erinnere). Das mag sich beim XS geändert haben. Daher musste zu Hause alles per Master Mode erstmal verbunden werden um per Taster direkt einen Song anzuwählen. Musterbeispiel für ein antiergonomisches Konzept.
3. Das ständige Laden von Songs beim ES und auch wiederholte Abspeichern auf USB bei kleinster Änderung war - milde ausgedrückt - lästig.
4. 64 Songs sind mir zu wenig. Auch mit Pattern Mode sind es insgesammt 128 und auch das ist mir knapp wenn ich nur ein Instrument auf der Bühne verwende. Bei Manchen Songs verbraucht man leicht auch 5 Speicherplätze, nicht weil die Arrangements so aufwendig sind, sondern weil man verschiede Setups für den ganzen Song (Chorus-Verse) nacheinander speichert um sie mit einem Switch-Schalter (=Program Up) aufzurufen.
Und jetzt muss ich als Benutzer überlegen: wann verwende ich Performance Mode weil ich weniger als 4 Sounds pro Setup brauche, wann verwende ich Song/Pattern Mode. Und um mich auf der Bühne nicht zu verlieren, muss ich das ganze per Master Mode zusammen verbinden um nicht zwischen den verschiedenen Modi hin- und herzuschalten. Und beim Master Mode habe ich nur 128 Speicherplätze.
Den ganzen Salat habe ich weder beim M3 (Multimode mit 1800 Speicherplätzen), Fantom G (Live Setup mit 500 Speicherplätzen) noch beim Kurzweil PC3 (2000 Setups).
2000 Setups brauche ich bestimmt nicht, aber 128 - fast wie beim Korg M1 vor 22 Jahren - sind auch nicht das Gelbe vom Ei.
Den "4-Part-Perform-Mode" kann Yamaha wegen mir abschaffen, da ich hierfür eh keine Verwendung habe.
Den Master-Mode nehme ich natürlich auch.., aber erst für die Live-Anwendung.
Der Performance Mode des Motif XS bietet 3 Banken a 128 Speicherplätze.
Der Song Mode nur 64, wie auch der Pattern Mode.
Es entbehrt meiner Meinung nach jeder Logik, zwei verschiedene Modi (Song/Pattern) für denselben Zweck zu verwenden, anstatt alles in einem Mode zu machen, der auch noch die meisten Speicherplätze bietet (Performance Mode)
Außerdem, wenn Roland, Korg, Kurzweil und Alesis einen Performance Modus haben, dann sollte sich auch Yamaha an diese Konvention halten. Seien wir doch ehrlich: von einem Benutzer zu erwarten, dass er von alleine auf die Idee kommt, einen Pattern Mode als multitimbralen Mode fürs Live Spielen zu verwenden ist eine Zumutung. Da sollte Yamaha den Kopf reseten und nicht die Benutzer.
Zum Vergleich hier ein Auszug aus der Bedienungsanleitung (hab das nur in Englisch):
Pattern modefor creating a Song (page 208)
Pattern mode functions let you craft different rhythmic sections and riffs as individual elementswhich you can easily and intuitively combine in real time to create full rhythm tracks. The Sections you create can be combined together in Pattern Chains, and these Chains can be conveniently converted to Song data.
Wenn das ein Benutzer liest, woher soll er auf die Idee kommen, den Pattern Mode für multitimbrales Livespiel zu verwenden??
Es ist doch so:
Beim Motif kann man einfache Setups im Performance Mode erstellen, komplexere Setups bei Verwendung des Motifs als Slave (also verschiedene Midikanale) muss man dann im Song oder/und Pattern Mode erstellen, und wenn man dann noch gleichzeitig den Motif als Kontroller für externe Geräte verwenden will, dann muss man auch noch den Master Mode verwenden.
Das lässt sich problemlos in einem Mode unterbringen.
Aber generell, ich wollte gar nicht den Motif mit seinen (nach meiner Meinung) Nachteilen hervorheben, sondern bezog mich auf alle drei japanischen Modelle.
Die Frage ist nicht, ob etwas machbar ist, sondern wie ergonomisch etwas implementiert wurde. Die Stärken des Motifs sind zweifellos die ausgesprochen guten Sounds. Die Schwächen sind für mich der multitimbrale Gebrauch des Instrumentes für die Bühne bei anspruchsvolleren Benutzern die nur ein Keyboard verwenden.