Yamaha MO8 getriggerter Lowpass und mehrere Sounds im Song-Modus

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Hey!

Ich hätte zwei kurze Fragen:

1. Ist es möglich, am Yamaha MO8 auf einen Sound einen LowPass-Filter zu setzen, der ab dem Spielen einer Note die Höhen nach und nach freigibt? Also praktisch ein getriggerter dynamischer LowPass-Filter.

2. Ist es im Song-Modus genauso wie im Performance-Modus möglich, mehrere Sounds gleichzeitig auf verschiedene Bereiche der Tastatur zu legen? Also die Tastatur zu splitten? Oder ist dafür der Song-Modus nicht gedacht und man kann immer nur einen Sound auf der kompletten Tastatur spielen?

Danke schonmal! :)
 
Eigenschaft
 
zu Frage 2.:

Du kannst für jeden einzelnen der 16 Parts (also jede der 16 Voices) im Pattern- oder Song-Mixing-Mode auch die Tastaturzone definieren. Somit kannst du die Parts, die den selben Midikanal benutzen, auch wie im Perform-Mode layern und splitten.

Alles was im Perfom-Mode möglich ist, ist auch in diesem Modus möglich, und zwar mit 16 Parts (statt 4 Parts).

Achtung: das Pattern- oder Song-Mixing ist nach dem Ausschalten weg, also bitte vorher USB-Speichermedium nutzen..

Gruß
Markus
 
Für 1. ist die Filter-Hüllkurve zuständig.
 
zu Frage 2.:

Alles was im Perfom-Mode möglich ist, ist auch in diesem Modus möglich, und zwar mit 16 Parts (statt 4 Parts).

Oha. Gut, danke. Also können praktisch auch nur insgesamt 3 Spuren mit Effekten belegt werden?

Für 1. ist die Filter-Hüllkurve zuständig.

Ok, der Envelope also? Also dann kann ma praktisch auf die Filterhüllkurve einen Effekt legen und dessen Attack, Decay, Sustain und Release bestimmen?
 
Oha. Gut, danke. Also können praktisch auch nur insgesamt 3 Spuren mit Effekten belegt werden?

Exakt!

Ok, der Envelope also? Also dann kann ma praktisch auf die Filterhüllkurve einen Effekt legen und dessen Attack, Decay, Sustain und Release bestimmen?

Du solltest dich nochmal mit dem Begriff "Filterhüllkurve" auseinandersetzen....da kann man nämlich keinen Effekt "drauflegen" ;)
 
Das Filter in einem Synthesizer ist ja für die Klangfarbe zuständig und insbesondere auch für deren zeitlichen Verlauf. Dazu wird z. B. die Grenzfrequenz (Cutoff Frequency) eines Tiefpassfilters über die Zeit verändert, idR von einer Hüllkurve oder von einem Niederfrequenzoszillator (LFO). Bei einem klassischen Analogsynthesizer können die Oszillatoren nur ganz einfache Wellenformen erzeugen, daher sind dort das Filter und auch schnelle Hüllkurven für die Erstellung von "interessanten" Klängen enorm wichtig.

Bei einem ROM-Sample-Synthesizer ist der zeitliche Verlauf von Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke zu einem grossen Teil bereits unveränderlich im Sample enthalten, und der Oszillator spielt dieses Sample (oder Multisample) einfach in der gewünschten Tonhöhe/Lautstärke ab - daher kommt hier den Bausteinen hinter dem Oszillator eine geringere Bedeutung zu als bei analogen Synthesizern. Dennoch folgen auch die meisten Digitalsynthesizer dem klassischen Schema "Oszillator-Filter-Verstärker" (bei alten Geräten mit reduzierter Funktionalität, z. B. Filter ohne Resonanz) und sie bieten ebenfalls Hüllkurven und LFOs für die Modulation. Bei Yamaha heisst der Filterhüllkurvengenerator "FEG", und die Hüllkurve ist im Falle des MO8 von der Form HAD1D2R, also um einiges komplexer als eine simple ADSR-Hüllkurve.

Für deine kontrollierte Filteröffnung würdest du also ein Tiefpassfilter wählen, die Filter-Grenzfrequenz auf Null stellen (Filter ganz geschlossen) und die A-, D1- und D2-Pegel der FEG auf Maximum. H-Pegel und -Zeit wären auf Null und mit der A-Zeit kontrollierst du dann die Zeit, die das Filter vom Anschlag der Taste bis zur vollständigen Öffnung benötigt. Für einige Musikstile ist es natürlich cool, wenn man Hüllkurvenzeiten zum Songtempo synchronisieren kann, so dass sich ein Filter unabhängig vom eingestellten Tempo z. B. immer über genau vier Schläge hinweg öffnet, aber da weiss ich jetzt nicht, ob das beim MO8 möglich ist.
Wenn es nicht auf Anhieb so klingt wie erwartet dann musst du wissen, dass noch einige andere Modulationsquellen auf die Filter-Grenzfrequenz wirken, so z. B. die Notennummer oder die Anschlagsstärke (Key Follow/Velocity Sensitivity). Weiter ist die Hüllkurventiefe (FEG Depth) wichtig, die die Stärke der Hüllkurvenmodulation auf die Filterfrequenz kontrolliert. Alle diese Parameter werden übrigens pro Element eingestellt, und es gibt noch jede Menge Finetuning-Möglichkeiten (Hüllkurvenzeiten/-pegel abhängig von Anschlagstärke oder Notennummer, unterschiedliche Skalierung der Filterfrequenz in verschiedenen Tastaturbereichen u. ä.).

Das grobe Besteck wäre vermutlich das "Dynamic Filter" aus der Effekt-Abteilung, die im Signalweg hinter dem "Tone Generator Block" liegt.

Grüsse,
synthos
 
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Danke Synthos, ich war heute Nacht etwas zu faul das so ausführlich aufzuschreiben ;)
 
Super, danke euch!:great:
Werds leider erst am Wochenende austesten können, aber denk, dass ich mein Ziel damit erreichen werd:)
Habs auf jeden Fall verstanden, dank der ausführlichen Erklärung
 

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