Die ursprüngliche Frage war ja in mehrerlei Hinsicht speziell. Es ging um die Verwendung von Gitarreneffektpedalen mit entsprechend unsymmetrischen Klinkenein- und ausgängen. Neben der Problematik mit der Phantompower (die zumindest vor einigen Jahren ja noch durchaus eine war, weil in kleinen Clubs doch meist kleine Analogmixer mit global schaltbarer Phantompower die Regel waren) zieht dir eine solche Adaptiererei die komplette Kabelstrecke auf unsymmetrisch. Und in Verbindung mit einem schnöden XLR-Y-Kabel dann wirklich von A bis Z. Sprich vom Mikro zum Y-Stück, von da zum IEM-Mixer und auch zur bestenfalls wenige Meter entferten, digitalen Stagebox für den FOH oder schlechtestenfalls womöglich über 40m analoges Multicore. Huiuiui. Bei Line-Signalen kann man sowas mal machen, aber bei Mikrofonpegeln braucht es da wirklich andere Lösungen, damit nicht alles brummt und sirrt.
Auch in deinem Fall ist die Informationslage gerade einfach zu dünn, um das pauschal zu beantworten. Wohin geht deine zweite gesplittete Leitung? In einen Rackmischer fürs InEar oder in irgendein Effektgerät? Wenn letzteres, ist das dann mit einem symmetrischen XLR-Eingang ausgestattet oder womöglich wieder eine ähnlich unkonventionelle Lösung wie oben? To make it short: Wenn alle Ein-/Ausgänge symmetrisch sind und nicht sonst aus irgendwelchen komischen Gründen mit Potenzialdifferenzen zu rechnen ist (analoger FOH auf ner anderen Verteilung als die Bühne - aber dann hat man in der Regel schon viel früher ganz andere Probleme), würde ich das ohne größere Bedenken zumindest so probieren wollen.
Sobald aber doch irgendwo Phantompower zum Einsatz kommt, egal ob aufgrund der verwendeten Mikrofone, oder weil eben nur global schaltbar, würde ich mir das ganz genau überlegen. Denn da geht es nicht nur um das Gerät, das die Phantompower ausgibt. Dieses interessiert i.d.R. aufgrund der entsprechenden Speisewiderstände nicht mal ein Kurzschluss wirklich, sonst hätte ich mit den "faulen" Kabeln die vor Ort teilweise so vorhanden waren in den letzten 15 Jahren schon einige Pulte geschossen.
Aber es geht eben auch um die anderen Geräte, die an diesem Split dranhängen. Da sind nämlich mitunter welche dabei, die es bestenfalls "gewohnt" sind, dass sie selbst die Phantompower liefern. Wie z.B. besagter Rackmixer. Auch da würde ich mir tendenziell wenig Gedanken machen. Spannend wird es aber bei Geräten, die eben keine Phantompower liefern können, wie z.B. bestimmte Vocaleffekte, die nicht für die Verwendung mit Kondensatormics konzipiert sind und der Hersteller dementsprechend auch mitunter nicht wirklich damit kalkuliert, dass dann am Eingang (!) plötzlich von irgendwoher extern +48V gegen GND daherkommen, die da eigentlich überhaupt nix verloren hätten (ein Mikrofon wird eher schwerlich 48V DC ausgeben). Und dann beginnt es nämlich interessant zu werden. Das können dir diverse Bauteile im Gerät unter Umständen ganz fürchterbar übel nehmen...