XLR Signal Splitter vs. Y-Kabel

V
vanJansich
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.01.22
Registriert
17.03.15
Beiträge
7
Kekse
0
Hallo,

ich bin Sänger in einer Band und möchte mein Mikrofonsignal (am besten passiv) auf der Bühne splitten:
- 1 Signal soll per XLR zum Mischer komplett trocken
- das 2. Signal soll in ein Bühnen-Effektgerät und dann nur das Effekt-Signal (100% wet) zum Mischer

Dieser Millenium Splitter (link) arbeitet ja passiv. Macht ein XLR- Y-Kabel genau das gleiche wie der Splitter?

Das Y-Kabel wäre billiger, aber verursacht es mehr Signalverlust oder Brummen als der passive Splitter??

Möchte dem Mischer ein möglichst gutes Signal liefern. Bin über jede Antwort dankbar :)
 
Eigenschaft
 
1. Dein verlinkter Splitter würde eine anliegende Phantomspeisung blockeiren. Wenn du kein Kondensatormikrofon verwendest - egal, mit einem Kondensatormikrofon tut es nicht.
2. in deinem speziellen Fall könnte ein Y-Kabel funktionieren. Aber Achtung: MikrofonEINGÄNGE sind AUSGÄNGE für Phantomspeisung. Sobald auch nur von irgendwoher Phantomsepisung im Spiel ist, wird es gefährlich. Entweder speisen beide gleichzeitig (kann gehen, kann aber auch kaputt gehen) oder nur ein Eingang speist und der andere ist dafür gar nicht vorgesehen -> kaputt.
3. Die saubere Lösung ist ein Splitter, der auf einem Weg die Phantomspeisung durchlässt, und auf dem anderen nicht. Dann hat man definierte Verhältnisse.

So ein Splitter enthält einen Transformator, der das ausgekoppelte Signal galvanisch entkoppelt. Das verhindert Brummschleifen.
 
Als Splitter könnte sich der von Art anbieten:

Und dann ist noch interessant welches Effektgerät benutzt werden soll. Es gibt einige (z.B. das VoiceLive 2) die über zwei Ausgänge verfügen, einmal Effekt-behaftet und einmal 'trocken'. Somit hätten die gleich einen Splitter eingebaut.
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen! Der ART Splitter wäre auch interessant. An das Problem mit der Phantomspeisung hätte ich garnicht gedacht

Verpöhnender Weise möchte ich mit XLR-Klinke-Adaptern auf ein Gitarrendelay-Pedal (EHX Memory Boy). Hatte das schonmal im direkten Weg und finde den Delay-Sound gut. Das trockene Signal klingt dann aber etwas blechern. Daher splitten und trockenes Signal wie reines Delay-Signal dem Mischer geben.

Frage: Wenn Phantom Power an den Gitarreneffekt kommt, kann es beschädigt werden? Wo bleibt die PhantomSpeisung wenn ich per Adapter auf ein unsymmetrisches Klinke Signal switche? Hätte aber auch einen Adapter von XLR auf Symmetrische Klinke. Was wäre besser? Brummen kommt so oder so, oder?

Warum ich keinen Stimmeffekt nutze: Hatte den TC-Helicon Voice Tone E1 . Der Sound war mir aber zu klar. Möchte einen vintage, wabernden Rockabilly Slapback Sound wie ihn der MemoryBoy macht. Und diesen hab ich noch von der Gitarre übrig.
 
Die Phantomspeisung schädigt keine Geräte.
Unsymmetrische Klinke kann keine Phantomspeisung übertragen.
 
Diese Splitter haben ja mindestens zwei Ausgänge, einen 'Hauptausgang' über den die Phantomspeisung an den Eingang weitergeleitet wird und der dann in deinem Fall das Direktsignal zum Mischpult überträgt. Der zweite ist der sog. 'Isolated' Ausgang. Den kannst duj in dein Effektgerät öleiten und von dort wieder weiter in das Pult.

In einer Band, die ich betreue, macht genau das der Trompeter. der hat ein Mikro das zum einen direkt ins Pult geht und dann, via Splitter, geht er in eins der abgespaceten Gitarren-Bodentreter. Und von dem aus über eine DI wieder ins Pult. So habe ich beide Signale (direkt und Effekt) am Pult anliegen und kann je nach Situation die gewünschte Mischung der beiden Signale machen.
 
Die Phantomspeisung schädigt keine Geräte.
Darauf würde ich mich überhaupt nicht verlassen.
48V sind nicht wenig. Klar, über 6,8kOhm gibt es eine Strombegrenzung, aber die Spannung kann Ausgangskondensatoren von Geräten zerstören, die dafür nicht ausgelegt sind. Wenn das dann auf einen Transitor trifft, hängt das davon ab, ob die Schaltung das übersteht oder auch nicht.
Phantomspeisung sollte nur an Geräte, die dafür vorgesehen sind, oder die diese ausdrücklich tolerieren.

Es kann z.B. sein, dass an einem Ausgang direkt der Ausgang eines Operationsverstärkers hängt. Im Betrieb kann es sogar sein dass der Operationsverstärker den Strom durch die Phantomspeisung kompensiert. Schaltet man aber dann dem Operationsverstärker die Betreibsspannung ab, geht das nicht mehr. Seine Ausgangstransistoren würden eigentlich beide sperrn, bekommen aber rückwärts 48V. Da ist die Basis-Emitterstrecke über die Rückwärtsspannung aber sowas von schnell durchgeschossen (die mag rückwärts selten über 5V) und der Operationsverstärker kaputt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn man nun keine Phantomspeisung hat, gibt es dann irgendwelche guten Gründe warum ich einen teureren Splitter einem günstigerem XLR Y-Kabel vorziehen sollte?

Also abseits besagter Brummproblematik beim Y-Kabel?
 
Mögliche Probleme mit der Phantomspeisung und dem Brummen reichen mir persönlich um lieber zum Splitter zu greifen als eine windige Y-Kabel Lösung zu verwenden. Dazu kommt für mich noch, dass man nie weiß wie die die Quelle und die Ziele des Signalflusses zu miteinander umgehen.
 
Die ursprüngliche Frage war ja in mehrerlei Hinsicht speziell. Es ging um die Verwendung von Gitarreneffektpedalen mit entsprechend unsymmetrischen Klinkenein- und ausgängen. Neben der Problematik mit der Phantompower (die zumindest vor einigen Jahren ja noch durchaus eine war, weil in kleinen Clubs doch meist kleine Analogmixer mit global schaltbarer Phantompower die Regel waren) zieht dir eine solche Adaptiererei die komplette Kabelstrecke auf unsymmetrisch. Und in Verbindung mit einem schnöden XLR-Y-Kabel dann wirklich von A bis Z. Sprich vom Mikro zum Y-Stück, von da zum IEM-Mixer und auch zur bestenfalls wenige Meter entferten, digitalen Stagebox für den FOH oder schlechtestenfalls womöglich über 40m analoges Multicore. Huiuiui. Bei Line-Signalen kann man sowas mal machen, aber bei Mikrofonpegeln braucht es da wirklich andere Lösungen, damit nicht alles brummt und sirrt.

Auch in deinem Fall ist die Informationslage gerade einfach zu dünn, um das pauschal zu beantworten. Wohin geht deine zweite gesplittete Leitung? In einen Rackmischer fürs InEar oder in irgendein Effektgerät? Wenn letzteres, ist das dann mit einem symmetrischen XLR-Eingang ausgestattet oder womöglich wieder eine ähnlich unkonventionelle Lösung wie oben? To make it short: Wenn alle Ein-/Ausgänge symmetrisch sind und nicht sonst aus irgendwelchen komischen Gründen mit Potenzialdifferenzen zu rechnen ist (analoger FOH auf ner anderen Verteilung als die Bühne - aber dann hat man in der Regel schon viel früher ganz andere Probleme), würde ich das ohne größere Bedenken zumindest so probieren wollen.

Sobald aber doch irgendwo Phantompower zum Einsatz kommt, egal ob aufgrund der verwendeten Mikrofone, oder weil eben nur global schaltbar, würde ich mir das ganz genau überlegen. Denn da geht es nicht nur um das Gerät, das die Phantompower ausgibt. Dieses interessiert i.d.R. aufgrund der entsprechenden Speisewiderstände nicht mal ein Kurzschluss wirklich, sonst hätte ich mit den "faulen" Kabeln die vor Ort teilweise so vorhanden waren in den letzten 15 Jahren schon einige Pulte geschossen.

Aber es geht eben auch um die anderen Geräte, die an diesem Split dranhängen. Da sind nämlich mitunter welche dabei, die es bestenfalls "gewohnt" sind, dass sie selbst die Phantompower liefern. Wie z.B. besagter Rackmixer. Auch da würde ich mir tendenziell wenig Gedanken machen. Spannend wird es aber bei Geräten, die eben keine Phantompower liefern können, wie z.B. bestimmte Vocaleffekte, die nicht für die Verwendung mit Kondensatormics konzipiert sind und der Hersteller dementsprechend auch mitunter nicht wirklich damit kalkuliert, dass dann am Eingang (!) plötzlich von irgendwoher extern +48V gegen GND daherkommen, die da eigentlich überhaupt nix verloren hätten (ein Mikrofon wird eher schwerlich 48V DC ausgeben). Und dann beginnt es nämlich interessant zu werden. Das können dir diverse Bauteile im Gerät unter Umständen ganz fürchterbar übel nehmen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben