Also vermutlich hast Du ein anderes Zimmer für deine Lautstärke...
Wenn ich die 2 verfügbaren Video-Direkt-Vergleiche betrachte, klingt der HT-5R MkII immer etwas "vernehmbarer" als der DSL5. Was natürlich auch mit dem Zusammenspiel von Speaker, Mikrofonie, Postproduktion und Computersound zu tun hat.
Aber bei mir dürfte der DSL5 die absolute Schwelle sein.
Ich habe den DSL5C hier und den DSL5CR auch hier gehabt und direkt mit dem verglichen. Die können beide gleich leise, wobei der neue DSL5CR von Haus aus noch mehr Bass im Voicing hat (auch schon bei deaktivierten Deep Schalter). Wenn man den Bass nicht rausdreht, hat der neue bei gleichen EQ Einstellungen etwas mehr Bumms untenrum - wobei es ein Schmarrn ist, bei leisen Pegeln - ich meine hier normale Gesprächslautstärke/TV Lautstärke von "Bumms" zu sprechen. Du weißt, was ich meine.
Im direkten Vergleich zwischen DSL5C und HT-5R MKII kann ich nicht behaupten, dass der eine oder der andere - rein was die minimalst mögliche Laustärke betrifft - besser oder schlechter geeignet wäre. Die können beide leise in 0,5W Einstellung.
Das wäre für mich persönlich bei der Kaufentscheidung zwischen diesen besagten Amps absolut kein Kriterium für oder gegen den einen oder anderen.
Wenn du in den HT-5R MKII einen Eminence Wizard 12" Speaker reinpackst, DANN wäre er schlechter geeignet. Aber mit diesem kleinen 20W Werksspeaker, der keine 2 kg wiegt, wirklich nicht. Auch mit dem Greenback, den ich eingebaut habe, sehe ich da gar keine Probleme. Kann den so leise machen, dass man das akustische Schwingen der Saiten lauter hört. "Mehr" geht einfach nicht, das ist schon alles optimal da.
WOW - Das ist mal ein Review........ Super!
Danke für das Kompliment, das freut mich sehr!
Kann es sein, daß Du ein echter Fundamentalist bist was Röhrentechnik betrifft.....? "Hybrid" :-D Meine CB-Funk Kumpels verstehen das ja noch...... aber ein Musiker, der sowieso 2 Meter Bodentreter vor dem Amp hat....? Für den macht's doch an der Stelle keinen unterschied mehr.....oder?
Mir ist am wichtigsten, dass es gut klingt, egal, welche Technologie genau dahinter steckt.
Ich bin aber auch sehr dafür, dass die Hersteller die Kunden wahrheitsgemäß über ihre Produkte informieren und nicht einen Amp als "Vollröhrenamp" anpreisen, wenn er keiner ist. Aus dem Grund schreibe ich sowas dazu. Das heißt nicht, dass der Verstärker dann besser oder schlechter klingt.
Der Blackstar HT-5R MKII ist im Grunde ein HT-Overdrive Pedal mit einer Röhrenendstufe am Lautsprecher.
Der Marshall DSL5CR ist übrigens auch kein Vollröhrenamp (im Gegensatz zum Vorgänger, dem DSL5C), da er einen Mosfet Phasentreiber hat.
Dieser Vergleich mit den (Halbleiter basierten) Zerrpedalen vor dem Röhrenamp wird gerne bemüht, um diese Diskussion "Vollröhre ja oder nein" abzuwürgen (nicht, dass ich hier eine solche anzetteln wollen würde...) - nur hinkt der etwas, weil a) die Halbleiter Elemente im Amp an ganz verschiedenen Stellen im Signalweg sitzen können (und nicht zwingend vor der ersten Röhre) und b) die meisten Overdrive und Zerrpedale so designed werden, dass sie vor einem klassischen Vollröhrenamp am besten klingen, dh. diese Schaltung, die Eigenheiten der Röhren (Dynamik etc.) werden dabei berücksichtigt. Letzteres erklärt auch, warum diese Zerrpedale oft vor Transistoramps nicht sonderlich gut klingen.
Das ist alles natürlich meine persönliche Sicht der Dinge.