Über Dur die Blues-Tonleiter (pentatonisch mit Übergangstönen) oder ionisch. Selten mixolydisch - wenn's ein wenig jazzig klingen soll.
Über moll pentatonisch oder äolisch. Gern mal dorisch (jazzig) oder phrygisch (olé!), weil meine Bandkumpels dann immer so schön genervt das Gesicht verziehen. Passt nicht in unsere Mucke, macht aber Laune.
Modes draufschaffen ist nur Fleissarbeit:
Erst mal die Dur-Tonleiter und die dazugehörige Moll-Parallele in einer Tonart draufschaffen ( z.B. C-Dur und A-moll). Die sind vom Tonmaterial identisch und dann hat man schon mal 2 Lagen in zwei Tonarten zur Verfügung. "Draufschaffen" heisst: immer und immer und immer wieder spielen, bis die Dinger sitzen, ohne hinschauen oder gar drüber nachdenken zu müssen.
Und dann: spielt man diese Tonleitern jeweils auf der Quinte oder Quarte zur Grundtonart. Immer eine nach der anderen, bis man den jeweiligen "Sound" im Ohr hat und die jeweiligen Grund- und Übergangstöne im Schlaf findet.
Beispiele:
Playback (oder die Band) ist in C-Dur - ich spiele:
Die C-Dur-Tonleiter, bzw. den "A-moll - Fingersatz": IONISCH
die G-Dur-Tonleiter (Quinte) oder "E-moll-Fingersatz": LYDISCH
F-Dur (Quarte) bzw. "D-Moll-Fingersatz": MIXOLYDISCH
Playback ist in A-Moll - ich spiele:
Die A-moll-Tonleiter, bzw. C-Dur (Fingersatz!): ÄOLISCH
Die E-moll-Tonleiter (Quinte), bzw. G-Dur-Fingersatz: DORISCH
Die D-moll-Tonleiter (Quarte) bzw. F-Dur-Fingersatz: PHRYGISCH
LOKRISCH wäre in diesem Fall die G-moll-Tonleiter (kleine Septime) - klingt aber sowas von schräg, damit hab ich mich bislang nicht anfreunden können.
Aber über Dur und Moll in jeder beliebigen Tonart jeweils drei Alternativen zur Verfügung zu haben, mit zunächst mal zwei Fingersätzen - das ist doch schon ziemlich cool, oder?
UND:
Wenn man ein bisschen fleissig ist und konsequent übt, braucht man maximal zwei Wochen, um das draufzuhaben!! Voraussetzung ist: Die Grundlagen der Harmonie-Lehre (Quintenzirkel!!) müssen sitzen und man sollte eine einigermassen flüssige Spieltechnik haben.
Beim Spielen wird man feststellen: nicht jeder Mode klingt in jeder Situation richtig und gut. Mehr dazu und ein paar kurze Übungsplaybacks gibts
hier.
Viel Spass damit!!
(Fussnote für die Klugscheisser: dass das musiktheoretisch neben der Spur ist, ist mir klar. Aber musikPRAKTISCH funzt das einfach. Und darauf kommt's mir hier an.)