Wieviel sollte sich ein Tanz-/Covermusiker in der Stunde wert sein?

  • Ersteller kleiner_Krachmacher
  • Erstellt am
Man bezahlt für einen Autoschlosser heutzutage 100 Euro die Stunde. Daraus kann man ungefähr ablesen, was einem die Musik als Job wert sein sollte.
Und das meine ich durchaus wertfrei!

Edith entschuldigt sich und wollte natürlich KFZ-Fachkraft sagen
 
Jetzt mal ehrlich!
1500 Euro für ein Duo, wo die Hälfte vom Band kommt?
Wer zahlt das bitte? Auserdem, wer macht sowas schon, das kann man ja nur machen, um Geld zu machen und nicht um Spaß drann zu haben, weil ich würde sowas nie machen, wär mir einfach zu blöd.
Würde mir vllt. 500 Euro pro abend für ein Duo grad noch so eingehen lassen.
Will jetzt aber Duos und Alleinunterhalter nicht abwerten, schließlich muss es auch solch eine Musik geben!

EDIT: Wenns hir um Berufsmusiker geht, die das als Beruf machen, dann vergesst bitte, was ich gschrieben hab! :D
 
ey kleiner Krachmacher, also ich geh mal von mir aus, und ich kann nur von mir ausgehn.
Wenn ich Musik spielen muss des Geldes willen, also Musik, bei der ich persönlich als Zuhörer davonrennen würde und kotzen müsste, dann würd ich für mich selbst pro Stunde mindestens 250 Euro Gage verlangen PLUS Fahrtkostenersatz, 30cent auf den Kilometer hin und zurück, plus nen Kotzeimer backstage , Essen und Getränke frei . Und wenn der Gig weiter als 200km von zu Hause entfernt ist, AUF JEDEN FALL noch extra ne Übernachtung vom Veranstalter verlangen inkl. Frühstück in nem Hotel oder Pension!
 
dann würd ich für mich selbst pro Stunde mindestens 250 Euro Gage verlangen PLUS Fahrtkostenersatz, 30cent auf den Kilometer hin und zurück, plus nen Kotzeimer backstage , Essen und Getränke frei . Und wenn der Gig weiter als 200km von zu Hause entfernt ist, AUF JEDEN FALL noch extra ne Übernachtung vom Veranstalter verlangen inkl. Frühstück in nem Hotel oder Pension!
Und wo wir schon bei der Märchenstunde sind: Ich hätte gerne noch ein Häuschen in der Toskana, einen Unkostenbeitrag für meinen Swimming-Pool und natürlich Transport und Übernachtung für meine Groupies...

Jackson, vielen Dank für den überaus sachlichen und hilfreichen Beitrag :rolleyes:
 
Und wo wir schon bei der Märchenstunde sind: Ich hätte gerne noch ein Häuschen in der Toskana, einen Unkostenbeitrag für meinen Swimming-Pool und natürlich Transport und Übernachtung für meine Groupies...

Jackson, vielen Dank für den überaus sachlichen und hilfreichen Beitrag :rolleyes:

gern geschehen;) aber mal im Ernst. Wenn ich Musik covere, die mir Spass macht, bin ich auch bereit, mit 100 Euro nach Hause zu fahrn.
Ich hab mit meinem Kumpel Stefan zusammen nen Gig in Bad Aibling (300km von mir entfernt) , gespielt, bei ihm zu hause übernachtet und ich hab nen hunni bekommen. Davon gingen dann noch gut 40 euro für sprit weg (ich fahr nen Diesel). Sowas mach ich auch schon mal

Aber da im Thread gings ja um Party-Mukke ala Wolfgang Petry , Holzmichel und Flippers &Co. und da würd ich dann schon mehr verlangen. Das ist für den Ekelfaktor und weil ichs dann nur nur mache um Kohle zu kriegen.
Ich hab mit meiner Band auch schon auf Stadtfesten gespielt wo dann pro Nase auch mal über 200 Euro raussprangen nach Abzug der Unkosten und wir haben die Musik gespielt, die wir sehr gerne spielen.:cool:
 
Mag alles sein, mein lieber Jackson, aber der Thread-Ersteller versucht in erster Linie herauszubekommen, was er an realistischen Gagen erwarten und fordern darf, um damit Geld zu verdienen.

Ob du persönlich mit 'nem kaltgestellten Bier zufrieden bist, einfach weil's dir Spaß macht oder was du alles brauchst zur Überwindung deiner persönlichen Schmerzgrenze, ist da - tut mir leid das zu sagen - völlig unerheblich.
 
Mag alles sein, mein lieber Jackson, aber der Thread-Ersteller versucht in erster Linie herauszubekommen, was er an realistischen Gagen erwarten und fordern darf, um damit Geld zu verdienen.

Ob du persönlich mit 'nem kaltgestellten Bier zufrieden bist, einfach weil's dir Spaß macht oder was du alles brauchst zur Überwindung deiner persönlichen Schmerzgrenze, ist da - tut mir leid das zu sagen - völlig unerheblich.

tja , jeder hat eben seine Schmerzgrenze und was erwartet der Threadersteller ? jeder hier kann doch nur aus seiner Sicht das beschreiben , was er verlangen würde für so etwas.
Es gibt eben ne irrsinnige Bandbreite an Gründen warum man nen Gig bspw. für 250 euro oder auch mal für 60 euro spielt...oder?

Angebot und Nachfrage
eigene Schmerzgrenze
eigene Kalkulation der Kosten

und es gibt noch weitere Faktoren: mach ichs um nem Freund bei nem Gig auszuhelfen oder mach ich nen Aushilfsjob bei ner fremden Band, spiel ich mit der eigenen Band, wo ich mitunter auch mal schlecht bezahlte Gigs annehmen muss um bekannt zu werden, usw?
 
tja , jeder hat eben seine Schmerzgrenze und was erwartet der Threadersteller ? jeder hier kann doch nur aus seiner Sicht das beschreiben , was er verlangen würde für so etwas.
Nochmal: Ob du mit 'nem Privatjet eingeflogen werden möchtest, wenn du Tanzmusik machen sollst, ist deine Privatsache. Höchstwahrscheinlich wird den Job dann einfach jemand anders machen.

Für jemanden, der vom Musik machen leben möchte, ist aber dieses "macht dann halt jemand anders" existenzbedrohend. Und genau deswegen wären hier Beiträge hilfreich, die dem Threadersteller helfen, marktübliche Preise einschätzen zu lernen.

Ein privater Kotzeimer backstage ist meiner Erfahrung nach nicht gerade marktüblich, genausowenig wie 250 Euro/Stunde/Person.


Es gibt eben ne irrsinnige Bandbreite an Gründen warum man nen Gig bspw. für 250 euro oder auch mal für 60 euro spielt...oder?
Wenn du davon leben möchtest, solltest du die Anzahl der Gigs, die du für 60 Euro spielst, möglichst nahe bei Null halten. Spaß hin oder her.


Angebot und Nachfrage
eigene Schmerzgrenze
eigene Kalkulation der Kosten
Vollkommen richtig. Aber davon war in deinen Posts bisher nicht allzuviel zu finden. Bisher hieß es bei dir eher "wenn's mir Spaß macht, mach ich's für so gut wie lau, aber wenn ich Mucke machen soll, auf die ich keinen Bock habe, wird's richtig teuer!".

Für jemanden, der sich gerade fragt, ob er ernsthaft Geld mit Musik verdienen sollte, ist das 'ne ziemlich unrealistische Ausgangsbasis. Und somit nicht wirklich hilfreich für den Threadersteller.

und es gibt noch weitere Faktoren: mach ichs um nem Freund bei nem Gig auszuhelfen oder mach ich nen Aushilfsjob bei ner fremden Band, spiel ich mit der eigenen Band, wo ich mitunter auch mal schlecht bezahlte Gigs annehmen muss um bekannt zu werden, usw?

Lies doch einfach noch mal den ersten Post, denn da steht:
kleiner_Krachmacher schrieb:
Da aber 5 (gutbezahlte) Auftritte im Jahr zuwenig waren habt Ihr euch entschieden das ganze pragmatischer anzugehen und jetzt Tanzmusik in einem Duo zu machen. Vorrangig Musik für Betrunkene in Zeltfesten (Ein Stern, der ...), Opas und Omas auf dem Rentnertreffen, Wolfgang Petry für Bauern (Hölle, Hölle, Hölle).
Damit hätten wir's doch ganz gut eingekreist, oder? Es geht nicht um Gigs für Freunde, nicht um Aushilfsjobs, nicht um die eigene Rockband. Klar definierte Jobs, Frage: Was kann ich dafür verlangen.

Ich würde sagen: 350 bis 400 Euro pro Nase und Abend sollten mindestens drin sein, entsprechende musikalische und showtechnische Leistung vorausgesetzt. Verpflegung und Getränke frei, Hotel Verhandlungssache. Fahrtkosten würde ich in die Gage mit einrechnen und nicht extra auflisten. Kotzeimer für backstage ist privat mitzubringen.

Alle anderen Wenns und Abers sind hier überhaupt nicht gefragt, also auch nicht, ob du schon mal 200 Euro beim Stadtfest verdient oder für'n Butterbrot beim Kumpel gespielt hast...
 
Wollte gerade antworten, da nimmt mir LeGato die ganze Arbeit ab..
 
Nochmal: Ob du mit 'nem Privatjet eingeflogen werden möchtest, wenn du Tanzmusik machen sollst, ist deine Privatsache. Höchstwahrscheinlich wird den Job dann einfach jemand anders machen.

Für jemanden, der vom Musik machen leben möchte, ist aber dieses "macht dann halt jemand anders" existenzbedrohend. Und genau deswegen wären hier Beiträge hilfreich, die dem Threadersteller helfen, marktübliche Preise einschätzen zu lernen.

Wenn du davon leben möchtest, solltest du die Anzahl der Gigs, die du für 60 Euro spielst, möglichst nahe bei Null halten. Spaß hin oder her.

....Bisher hieß es bei dir eher "wenn's mir Spaß macht, mach ich's für so gut wie lau, aber wenn ich Mucke machen soll, auf die ich keinen Bock habe, wird's richtig teuer!".
Für jemanden, der sich gerade fragt, ob er ernsthaft Geld mit Musik verdienen sollte, ist das 'ne ziemlich unrealistische Ausgangsbasis. Und somit nicht wirklich hilfreich für den Threadersteller.

Lies doch einfach noch mal den ersten Post, denn da steht:

Damit hätten wir's doch ganz gut eingekreist, oder? Es geht nicht um Gigs für Freunde, nicht um Aushilfsjobs, nicht um die eigene Rockband. Klar definierte Jobs, Frage: Was kann ich dafür verlangen.

Ich würde sagen: 350 bis 400 Euro pro Nase und Abend sollten mindestens drin sein, entsprechende musikalische und showtechnische Leistung vorausgesetzt. Verpflegung und Getränke frei, Hotel Verhandlungssache. Fahrtkosten würde ich in die Gage mit einrechnen und nicht extra auflisten. Kotzeimer für backstage ist privat mitzubringen.

Alle anderen Wenns und Abers sind hier überhaupt nicht gefragt, also auch nicht, ob du schon mal 200 Euro beim Stadtfest verdient oder für'n Butterbrot beim Kumpel gespielt hast...

Die vielen Wenns und abers sind aber Alltag und das auch als sogenannter Profi und erst recht als angehender Profi!
wieviel Auftritte hast du bisher gespielt?
ich hab über 150 Gigs gespielt mit Bands und Duos . Man kann nie sagen, da sollte immer 350-400 euro plus all das was du da aufzählst rausspringen. Das wäre ja wünschenswert. Was ich da aufgeführt hab war in dem speziellen Fall meine Vorstellung, klar etwas übertrieben und von Privatjet und Groupies hab ich garnix geschrieben. Ich lehne solche Aufträge dann lieber ab im Fall des Falles.

Ich frag mich wie deine Vorstellungen ohne nen guten Manager überhaupt realisierbar sind . Es ist ein ständiges auf und ab mit verhandeln, überlegen ob mans macht , ob und wann und warum vielleicht man sich auch mal unter Wert verkauft usw.
Das was ich da aufgeführt hab (60-250 Euro) entspricht eben der Realität und so hab ich das erlebt als Amateur quer durch die Lande und gottseidank muss ich nicht von Musik leben. Mir attestiern immer wieder n Haufen Leute, ich hätt das Zeug zum Profi, aber ich selber glaub da nicht dran und will davon auch nix wissen. Die Realtität ist besch... mag es auch Ausnahmen geben , bei denen man das nötige Vitamin B haben muss und das ist mir jedenfalls klar.
 
350 bis 400 Euro pro Nase und Abend sollten mindestens drin sein,
Grundsätzlich hat LeGato schon recht.

Diese Gage erwirtschafte ich manchmal. Im Schnitt komme ich darauf aber nicht hin.
Die Realität des Profis sieht eher so aus, dass er froh ist, in irgend einem abgefu**ten Hotel für 1000€ die Woche spielen zu dürfen. Da wären wir dann bei knapp 150€/Gig und das Brutto (ausgenommen Bell*, die hat das zum Glück nicht mehr nötig).
 
Vielleicht sollten wir nicht verwechseln, dass viele hier von Nettospielzeit schreiben. OP meinte die Zeit, die er von Mutti weg ist :)
Wenn du 50€/h incl An-, Abfahrt, Auf- und Abbau nimmst, gehst du selten unter 500€ nach hause. Das kommt schonmal vor, ist aber eher der berühmte Ausreißer nach oben und ich denke, ich kann mich eher zu den gut verdienenden Musikern hier im Board zählen.
Danke für den Hinweis. Natürlich habe ich die Stunde Spielzeit gemeint. Für Anfahrt und Zeug räumen zahlt mir das natürlich keiner :)
 
Die vielen Wenns und abers sind aber Alltag und das auch als sogenannter Profi und erst recht als angehender Profi!
Also langsam wird es echt langweilig. Drücke ich mich denn so undeutlich aus?

Es geht hier nicht um irgendwelche Wenns und Abers, sondern ganz konkret um ein Duo, das bei allen möglichen Feierlichkeiten für Stimmung sorgen soll. Nicht mehr und nicht weniger.

Und da ist meine Meinung: Wenn's denn professionell sein soll, sollte für ein Duo für einen Abend eine Gage von 900 Euro durchaus drin sein. Minus Unkosten bleiben vielleicht noch 350 bis 400 Euro übrig. Das ist weder utopisch noch Wunschdenken.


wieviel Auftritte hast du bisher gespielt?
ich hab über 150 Gigs gespielt mit Bands und Duos .
Ach komm, auf das Niveau sollten wir uns hier jetzt nicht einlassen. Sagen wir einfach mal, es waren ziemlich viele...


Man kann nie sagen, da sollte immer 350-400 euro plus all das was du da aufzählst rausspringen. Das wäre ja wünschenswert. Was ich da aufgeführt hab war in dem speziellen Fall meine Vorstellung, klar etwas übertrieben und von Privatjet und Groupies hab ich garnix geschrieben. Ich lehne solche Aufträge dann lieber ab im Fall des Falles.
Zum allerletzten Mal: Meine Angaben beziehen sich konkret auf die Fragestellung des Threaderstellers. Bei allem anderen kommen wir ganz schnell vom Hundertsten ins Tausendste...

Natürlich habe ich jahrelang Gigs gespielt, wo die Gage hinterher für alle noch für 'ne Tüte Bonbons gelangt hat. Und ich habe Tanzmucke gemacht, bei der ich wirklich sehr gut verdient habe.

Das alles ist aber für diesen Thread völlig uninteressant.

Ich frag mich wie deine Vorstellungen ohne nen guten Manager überhaupt realisierbar sind . Es ist ein ständiges auf und ab mit verhandeln, überlegen ob mans macht , ob und wann und warum vielleicht man sich auch mal unter Wert verkauft usw.
Jepp. Ein gutes Management (ob von der Band selbst oder extern) ist unerlässlich, wenn man regelmäßig einigermaßen gut bezahlte Jobs spielen möchte. Allein für die Akquise und Agentur- und Veranstalter-Kontaktpflege geht mit Sicherheit einiges mehr an Zeit drauf als für das eigentliche Musikmachen.

Nun war aber die Frage, was man für die im ersten Thread genannte Dienstleistung als professioneller Unternehmer verlangen kann und sollte. Selbstverständlich gehört da auch dazu, dass man vielleicht mal den einen oder anderen Promogig macht, für den man wenig oder gar nichts kassiert. Aber eben immer nur, wenn man sich davon lohnende Folgegigs erhofft.

Was die Höhe der Gage angeht: Ich glaube nicht, dass ein Tausender für ein abendfüllendes professionelles Entertainment zu viel ist. Definitv nicht. Und ich WEIß, was unsere Band im Schnitt für 2,5 bis 3 Stunden Show bekommt.

Nein, ich gehe dabei leider i.A. nicht mit 400 Euro nach Hause, aber das könnte daran liegen, dass wir von jeder Gage 11(!) Personen + Unkosten bezahlen müssen. Aber nur kein Mitleid, es bleibt schon genug für jeden übrig!

Und was Privatjet und Groupies angeht: Übertreibung veranschaulicht! ;)


Das was ich da aufgeführt hab (60-250 Euro) entspricht eben der Realität und so hab ich das erlebt als Amateur quer durch die Lande und gottseidank muss ich nicht von Musik leben.
Und nochmal: Von 60 Euro pro Gig könntest du das auch nicht, es sein denn, du spielst wirklich jeden Tag.

Aber darum ging es in diesem Thread ja auch nicht. Hatte ich das schon mal erwähnt...?


Mir attestiern immer wieder n Haufen Leute, ich hätt das Zeug zum Profi, aber ich selber glaub da nicht dran und will davon auch nix wissen. Die Realtität ist besch... mag es auch Ausnahmen geben , bei denen man das nötige Vitamin B haben muss und das ist mir jedenfalls klar.
Ob du das Zeug zum Profi hast oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich kenne dich ja nicht. Ist aber für diesen Thread ja auch egal.

Das die Realität hart ist, wird in diesem Board wohl niemand bestreiten. Deswegen halte ich es vom Threadersteller auch für eine gute Idee, sich vorher mal zu informieren. Z.B. mit so einem Thread hier im Board.

Und was das "Vitamin B" angeht: Das klingt immer, als würde sich Papas kleiner Berufssohn ins gemachte Nest setzen und die geilsten Jobs abgreifen, ohne was dafür zu tun.

Das hat mit der Realität nichts zu tun. Ich würde das Ganze lieber "Kontakte" nennen, und dazu findest du in diesem Thread hier ein paar Infos. Niemand in dieser Branche wird mit "Vitamin B" geboren. Entweder du kümmerst dich selbst drum, oder eben nicht.

Ich denke mal, mehr fällt mir zu diesem Thema nicht ein, und die Frage des Threaderstellers habe ich aus meiner Sicht so gut ich konnte beantwortet. Andere mögen das anders sehen, das ist ihr gutes Recht.

Ich klinke mich daher aus der Diskussion aus und melde mich vielleicht noch mal wieder, wenn jemand was grundsätzlich Neues vorbringt...
 
Es geht hier nicht darum, was man jemandem zahlen muss, damit er sich auf solche Musik "herablässt". Solche Antworten könnt Ihr Euch verkneifen. Außerdem, wer bist Du, dass Du denkst, jemand würde soweit gehen, ausgerechnet Dich bestechen zu müssen? Und selbst wenn, was hätte er, wenn er Dich dann auf die Bühne bewegt hätte? Eine glangweilt dastehende "Null".
Nein Tanzmusiker muss man sein können. Man muss in der Lage sein, das Positive daraus für sich zu ziehen und über den negative Mitbringseln zu stehen. Erst dann bist Du geeignet. Und wenn Du dann noch bereit bist, Dich auf das Publikum einzulassen, Dich ihm anzupassen, seine Wünsche zur rechten Zeit mit den richtigen Songs zu befriedigen, dann bist Du auch das Geld - und das ist mehr als Du woanders verdienen würdest - wert.

Da ich mittlerweile seit knapp 30 Jahren in diesem Geschäft bin, denke ich, dass ich das schon relativ gut einschätzen kann, was man für "Tanzmusik", und darum geht es dem Threadersteller ja wohl, realistisch verlangen kann und auch bekommen sollte.

Wenn Du davon leben willst, musst Dir erst einmal darüber im Klaren sein, wieviel Geld Du brauchst. 30.000EUR / Jahr? sind 2.500 pro Monat, also gar nicht mal schlecht.
Wieviel Gigs kann man realistisch im Jahr überhaupt bekommen? gehen wir mal von 2x pro Woche aus, das sind 100 pro Jahr. Wenn Du jetzt denkst, das sind 300EUR pro Gig, ist das Brutto korrekt, aber Du hast dann noch nichts an Versicherungen, Rente etc. abgesehen von den ganzen Ausgaben für Instrumente, Anlage, Auto, Sprit etc.
Als Vollmusiker bist Du selbstänif, das heißt, Du brauchst Brutto doppelt so viel wie Du netto zum leben brauchst, oder du denkst zu kurzfristig oder riskant.

Die Leute die ich kennengelernt habe, die von Musik gelebt haben, haben alle nebenbei noch Unterricht gegeben, wenn sie nicht sowieso einen Job hatten. Aus meiner Sicht die einzig realistische Basis überhaupt.

Gehen wir mal realistischerweise davon aus, du musst nicht davon leben, ist die Gage aber dieselbe, wenn du vergleichbare qualität ablieferst, wie die anderen. Und da solltest Du Dich an dem ortsüblichen Tarif orientieren. Im Norden Deutschlands sind das 60EUR/Musiker/Stunde Spielzeit. Im Süden sowie im Osten soll das günstiger sein. Es wird immer jemanden geben, der billiger ist, die den anderen, die darauf angewiesen sind, das leben dadurch schwerer machen.
Die Erfahrung hier ist, dass sich die aber nicht halten, weil die Qualität doch nicht so gut ist. Lieber versucht man gute Bands zu finden, die günstiger sind, weil sie mit weniger leuten auf der bühne stehen. Das war mein Hauptgeschäft in den letzten 15 Jahren, nachdem wir mir den großen Bands aufgehört hatten. Erst als duo, dann als Trio, und die gigs kamen, weil sich kleiner mehr 4-6Mann Bands leisten konnte. Am Grundpreis (60EUR/Musiker/Stunde) hat sich da nie groß was geändert. Ok, wir haben mal mit 200Mark/Stunde für's Duo angefangen, sind jetzt bei 180EUR für's Trio. Ab nächstes Jahr machen wir einen Kompromiss, weil wir wieder zu viert losgehen wollen, da gibt's uns dann für 200EUR/Stunde. Wir gehen davon aus, dass die Gigs weniger werden, aber das ist auch ok, wir sind nicht auf das Geld angewiesen.
 
Es geht hier nicht darum, was man jemandem zahlen muss, damit er sich auf solche Musik "herablässt". Solche Antworten könnt Ihr Euch verkneifen. Außerdem, wer bist Du, dass Du denkst, jemand würde soweit gehen, ausgerechnet Dich bestechen zu müssen? Und selbst wenn, was hätte er, wenn er Dich dann auf die Bühne bewegt hätte? Eine glangweilt dastehende "Null".
Nein Tanzmusiker muss man sein können.

Nun ja. Das kann man so oder so sehen. Ich habe das ja eine Zeitlang gemacht - und war sicher keine "gelangweilt dastehende Null". Ich habe gutes Geld dafür bekommen, also konnte die Band auch eine professionelle Darbietung von mir erwarten und hat sie selbstverständlich auch gekriegt. Ich kann auch nicht behaupten, dass es überhaupt keinen Spaß gemacht hätte, im Gegenteil. Trotzdem - allzu lange habe ich das nicht durchgehalten.
Ich könnte mir vorstellen, dass es dem threadersteller ähnlich ergehen könnte. Natürlich gibt es Tanzmusik und Tanzmusik. Aber die richtig beinharten Bierzeltgeschichten gehen über die Jahre nicht spurlos an einem vorbei, da kannst Du mir erzählen, was Du willst.


Die Leute die ich kennengelernt habe, die von Musik gelebt haben, haben alle nebenbei noch Unterricht gegeben, wenn sie nicht sowieso einen Job hatten. Aus meiner Sicht die einzig realistische Basis überhaupt.

Dito.
Zumal eine solide Schülerbasis den Vorteil hat, dass man sich die Livejobs ein bisschen aussuchen kann. Wenn ich sage, dass ich unter 250 Euronen nicht aus dem Haus gehe, dann nicht deshalb, weil ich es "nicht nötig hätte" - sondern weil ich den Stimmverschleiß (der bei Vokalisten nicht unterschätzt werden darf), die vielen Stunden außer Haus, die Fahrerei und die Unkosten in keinerlei Relation zur Gage sehe und dann eben lieber zu Hause bleibe bzw. unterrichte. Allerdings gebe ich zu, schon seit so vielen Jahren auf der Bühne zu stehen, dass ich nicht mehr scharf auf jeden gig bin, so wie ich es vielleicht mit 25 noch war. Da waren 100 Euro (oder DM) natürlich auch eine Menge Geld. Das relativiert sich mit der Zeit. Man wird aber auch immer besser und souveräner und möchte das eben entsprechend honoriert sehen. Ich denke, das ist ein ganz normaler Prozess, der sich mit den Jahren einstellt... trotzdem kann man ja dem Nachwuchs raten, sich nicht total ausbeuten zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Wenn ich sage, dass ich unter 250 Euronen nicht aus dem Haus gehe, dann nicht deshalb, weil ich es "nicht nötig hätte" - sondern weil ich den Stimmverschleiß (der bei Vokalisten nicht unterschätzt werden darf), die vielen Stunden außer Haus, die Fahrerei und die Unkosten in keinerlei Relation zur Gage sehe und dann eben lieber zu Hause bleibe bzw. unterrichte. ...
Es ist auch nicht alleine die Zeit und die Gesundheit, obwohl beides ohne Frage - hoffentlich nicht nur bei mir - einen hohen Stellenwert haben sollte, es ist auch der Materialeinsatz, gerade bei mir als Keyboarder. Ich schleppe für 5-6k EUR technisches Equipment mit zu einem Gig, und weniger geht nicht, wenn man eine gewisse Qualität abliefern will. Das Zeugs ist zwar für den Live-Einsatz konzipiert und mit entsprechenden Cases auch für den Transport geschützt, aber unterliegt trotzdem einem gewissen Verschleiß. Gerade bei staubigen oder feuchten Festzelten und Scheunen, sieht man das den Sachen hinterher deutlich an, wo sie im Einsatz waren. Mein Auto hat durch den häufigen Transport auch deutliche Gebrauchsspuren, mein Rücken weiß ein Lied zu singen (Gesundheit hatten wir schon) und wie Kabel nach so einem Gig aussehen, brauch ich wohl auch niemandem zu erklären.
Genau wie der Handwerker sein Werkzeug in seinem Stundenpreis einrechnet, muss ich das auch.
Was beim Musiker gegenüber dem Handwerker noch draufgerechnet werden muss, sind die kontinuierlichen Vorbereitungen und Proben, die Handwerker nicht haben.
 
Aber wie kann man bei Veranstaltern ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man als Musiker auch den Materialeinsatz einrechnen muss ? Das ist den meisten überhaupt nicht klar.

Es gilt ohnehin eher die Gleichung "Musik= Spaß = keine Arbeit", also ist es auch nichts, was anständig vergütet gehört.
 
Also ich bin Alleinunterhalter mit Keyboard! Ich singe allerdings nicht! Ich mache quasi nur instrumentale Musik und verlange 25 €/Std. dafür! Ist das zuwenig?
 
Also ich bin Alleinunterhalter mit Keyboard! Ich singe allerdings nicht! Ich mache quasi nur instrumentale Musik und verlange 25 €/Std. dafür! Ist das zuwenig?

Wenn du diesen Thread und die darin enthaltenen Argumente gelesen hast, wirst du sehen, dass der Preis sowohl realistisch wie auch viel zu niedrig sein kann. Es hängt von so vielen Faktoren ab, dass bei den wenigen Fakten, die du lieferst, keine sinnvolle Einschätzung möglich ist. Wenn dir an einer realistischen Einschätzung gelegen ist, kannst du im Alleinunterhalter-Unterforum ein Video von deinem Spiel einstellen, dann bekommst du sicher viele aufschlussreiche Kommentare.

Harald
 

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