Wieviel Röhren-Watt reichen für Bandproben?

  • Ersteller .Daniel.
  • Erstellt am
Ich geb dir recht bei der Tatsache dass durchsetzungsfähigkeit von mehreren Faktoren abhängt.

Bei deinem Beispiel kommen mir manche "Fakten" etwas komisch vor. Ein JCM 800 ist nicht gleich ein 100 Watt-Amp. Und es war definitiv ein 100er, aber nicht sicher ein 800er?

Ich weiß, es gab sie in 50W und 100W. Aber 4 Endstufenröhren sprechen für sich. Marshall ist auch 100% sicher. Muss aber nicht unbedingt ein 800er gewesen sein. Aber selbst ein anderes 100W Modell von Marshall macht prinzipiell nicht den Unterschied. Nach der Zeit darf das Gedächtnis nachlassen ;)

Außerdem macht ein gut eingestellter, funktionierender JCM800 in der 100 Watt Version nen 50 2x12er "platt", um mal bei der Formulierung zu bleiben. Es sei denn der Kerl hatte die Kiste wirklich total bescheuert eingestellt, oder der Amp war hinüber.

Theorethische 6dB (Oder sind es nur 3dB?) sind aber nicht so der Hammer. An dem Punkt entscheided der Sound mit. Ich hatte meinen Amp wohl schon in der Endstufenzerre, und er hat wohl dafür nicht genug Gain gehabt? Oder einfach die falschen Frequenzen. Die Gitarre spielt ja auch mit. Mit meiner Paula gehts ab, mit der Pacifica fehlt da gehörig was an Mitten. Damit ist die Durchsetzungsfähigkeit im Sack.

Einen Vorteil hat ein 2x12er im (halb)-offenen Gehäuse allerdings:
Im Raum verteilt sich der Klang besser. Die 4x12er hat jedoch definitiv mehr Wumms.
Irgendwas muss da falsch gelaufen sein.

Meine 2x12 ist geschlossen. Ist genau wie die 1960A, nur halt kleiner: 1966A. Ich vermute mal, die werden nicht mehr gebaut, weil das als Fullstack eine leichte Fallneigung hat. Vom Sound her wie die Große, nur ein klein wenig leiser ? Was den Punkt angeht müssen wir uns nochmal umschauen.

Gewisse physikalische Regeln lassen sich eben nicht außer Kraft setzen, in diesem Fall höchstens mutwillig mit falschen/schlechten Einstellungen oder nem defekten Amp, denn ein JCM 800 (zumindest die 2203/2204) sind in ihrer Durchsetzungskraft mehr als nur stark ;)

Leider hab ich jetzt keine Zeitmaschine um kurz nachzuschauen.

Zusammenfassend: Leistung sagt nicht unbedingt was über die Durchsetzungsfähigkeit aus. Und damit auch nicht über die Bandtauglichkeit. Da spielen zu viele Faktoren rein, angefangen vom Amp, Gitarre über Speaker bis Soundeinstellung. Von der Band ganz zu schweigen. Wir Proben im Bunker, und wenn die Band (Death Metal?) unter uns probt können wir die leisen Stücke vergessen. Die sind SCHWEINELAUT. Die kommenmit 15W nicht aus, auch wenn man eine gute Box hat. Und wir dementsprechend auch nicht. Den Fall der Abnahme hab ich hier jetzt ausgelassen, dann gelten andere Spielregeln.
 
Böhmorgler;4120422 schrieb:
Die Abstrahlfläche ist allerdings bei den zwei Speakern doppelt so groß, wie bei dem einzelnen Speaker. Lauter ist der einzelne Speaker. Die größere Fläche jedoch mag die zwei Speaker, je nach Entfernung und Standort zum Speaker, "raumfüllender" klingen lassen.

Man gewinnt durch den zweiten Lautsprecher die verloren gegangenen 3 dB wieder. Das funktioniert nicht über den gesammten Frequenzbereich gleich gut. Bei niedrigen Frequenzen besser, die Lautsprecher sind halt alles andere als ideal. Durch die doppelte Membranfläche verbesserst du die Ankopplung ans Medium Luft, du kommst mit den Bässen weiter runter. Das Thema Strahlungswiderstand werd ich hier jetzt nicht im Detail aufdröseln, da gibts genug Bücher.

Aber genau das entspricht unserer typischen Erfahrung, die 4x12" hat mehr Bumms in den Bässen als eine typähnliche 2x12" oder gar 1x12".

Wieso hab ich noch in Erinnerung, das eine Verdoppelung der Lautsprecher den Wirkungsgrad um 3 dB erhöht ? Ich hab noch keine Quelle im Internet gefunden.
 
Hi Iced_Tea,

Zusammenfassend: Leistung sagt nicht unbedingt was über die Durchsetzungsfähigkeit aus. Und damit auch nicht über die Bandtauglichkeit. Da spielen zu viele Faktoren rein, angefangen vom Amp, Gitarre über Speaker bis Soundeinstellung. Von der Band ganz zu schweigen.

*unterschreib* völlig richtig. :)

@ FrankG: Sicherlich Missverständnis. Der Keks war völlig ehrlich gemeint, ich habe nur viel zu spät die Keks-Taste gedrückt. ;)

Gig am Samstag: Wir haben mit Rockmusik einen Rathausplatz nebst Zuhörer beschallt; Hocketse halt. Die Leute wollten Musik hören (unterhalten werden wollen) und sich aber daber selbst auch noch unterhalten wollen/können.

PA-Leistung weiss ich nicht (theoretisch haben wir 4x 500 Watt) aber ich hatte meinen 5E8A mit den beiden Jensen als Hauptamp etwas mehr als 1/3 auf, den Marshall als Monitor (clean) ebenfalls (Gain etwas mehr als ca. 60 %). Angefahren wurde alles mit MT-2 und TS9 usw.
Hat völlig gereicht, um sich mit meiner Strat in den Solis, besonders in den Höhen, durchzusetzen, aber die Wattzahl könnte ich eben dem Fredersteller im Leben nicht nennen. Das Gesamtvolume hat sich im Soundcheck ergeben und schon in der nächsten Location wäre alles wieder ganz anders.

Gruß Michael
 
Mal kurz hier eingeklinkt: mir reichen die 7W von meinem Tiny Terror an 212er Box völlig aus. Klingt auch schöner wenn der Amp richtig arbeiten muss und in die Endstufenzerre reinläuft. Die 22W vom AC30 im warm-Modus sind eigentlich schon zu laut wenn man nicht grad die Royal Albert Hall beschallen muss...
Wenns dann tatsächlich zu leise sein sollte: Mikro davor und ab in die PA damit und gut is. Macht den Bühnensound auch nicht so brutal laut :) Wir werden ja alle nicht jünger
 

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