Wieviel Musiktheorie ist nötig, wieviel ist hilfreich?

banino schrieb:
Naja ganz so war das auch nicht gemeint;)
Ich kann dir auch eine 20 minütige Freejazzmetall-Improvisation von mir geben
(die gibts leider wirklich:( )
aber von Hendrix aus zu Andy Timmons ist es doch etwas näher als zu Doom Metal
Ich hab nur ganz subjektiv das Gefühl, dass ein ausgebildeter Musiker
eher eine Idee ausschmücken und variieren können als ein noch so talentierter Autodidaktmusiker
...nein, ganz anderer Hintergrund - in der Musikindustrie wird schwer drauf geachtet, daß Stücke für Single-Auskopplungen eine max. Zeit nicht überschreiten. War auch schon früher so, nur kamen diese Scheiben dann in die Juke-Box...
in den 30igern waren durchaus Jazzer (z.B. Fats Waller, etc.) da vertreten, weil der Jazz damals gleichzeitig auch die Popularmusik war - wer um Himmelswillen wird heute auch nur den kleinsten Gedanken daran verschwenden, daß ein Jazzstück jemals eine Single werden könnte - demnach sind die Kompostionen auch an keine Länge gebunden.

Bobby McFerrin war mit "Don't worry, be happy" vermutlich der letzte Jazzer, den es getroffen hat...
 
sag ich doch!

(soviel spam muss sein ;) )

edit:natürlich hast du teilweise auch recht britney spears wäre wohl kaum fähig einen 10 minütigen song zu schreiben. das führt allerdings zur diskussion ob man solche leute als musiker bezeichnen möchte :)
 
ich habs falsch verstanden. sorry

@ Lite-MB:
wobei ich sagen muss, dass es einstündige Stücke aus Jazz und Klassik gibt,
die mir 1000 mal lieber sind als "Yeah" von Usher
(Hoffentlich liest das keiner aus meiner alten Schulklasse
eine ist mit Usher verwandt und ihre Freundinnen sind natürlich Riesenfans)

Edit:
e(motion)string schrieb:
natürlich hast du teilweise auch recht britney spears wäre wohl kaum fähig einen 10 minütigen song zu schreiben. das führt allerdings zur diskussion ob man solche leute als musiker bezeichnen möchte :)
Britney Spears schreibt ihre Songs selbst:eek: ?
 
ach ja ist dir nicht aufgefallen das viele jazzlieder, die eine unglaubliche tiefe oder/und länge haben von musikern entstanden sind die autodidakten waren?

hat keith jarrett eigentlich studiert? ich denke nicht und wenn das stimmt wäre das sicher eines der besten beispiele....
 
e(motion) schrieb:
... hat keith jarrett eigentlich studiert? ich denke nicht und wenn das stimmt wäre das sicher eines der besten beispiele....
zumindest kein Autoditakt, er ist ja auch anerkannter Klassikpianist!!
 
ich hab nachgesehen er war ein jahr am berklee, tja aus dem paradebeispiel ist nichts geworden...
 
ich hab zwar keine Ahnung wer Keith Jarret (oder so) ist
aber es wäre auch denkbar, dass er auch außerhalb von Unis o.ä. sich musikalisch weitergebildet hat
Harmonie- und Kompositionslehrbücher gibts ja in jedem besseren Musikladen
aber die Sache geht in etwas rein, von dem ich etwas zu wenig Ahnung hab, um wirklich mitreden zu können
Die Autobiografien von Jazzern hab ich natürlich nicht im Kopf
 
banino schrieb:
... ich hab zwar keine Ahnung wer Keith Jarrett ...
auch für Nicht-Musiker eine schwere Bildungslücke den nicht zu kennen - dafür ist er einfach zu bedeutend!
Hört euch die Technick (vorallem den Anschlag) an, Jarrett "muß" klassisch ausgebildet sein - so eine Art zu spielen kann man nicht einfach so lernen, schon gar nicht aus Büchern!
...und da steckt jahrzehntelanges Üben, Lernen und Spielen drin!

Anspieltip: ...immer noch sein "The Köln-Koncert", obwohl schon 1975 aufgenommen - eine zeitlos geniale Platte!
 
Keith Jarrett started on the piano when he was three, and by the time he was seven he had already played a recital. A child prodigy, Jarrett was a professional while still in grade school.

Quelle:
http://www.artistdirect.com/nad/music/artist/bio/0,,448764,00.html#bio

Hm, mit drei angefangen und mit sieben das erste Konzert ... ich denke schon, dass er nicht mit drei mit Jazz angefangen hat ... nur so eine Vermutung.

Wiedemauchsei:
Das Thema "Gehörbildung" und "Harmonielehre" erzeugt bei so manchem Zeitgenossen erweiterte Pupillen, Herzrasen oder kalte Schweissausbrüche ... jeder Maler muss doch auch "Perspektive" und Farbkunde können und wissen, wie gross eine Hand ist in Relation zum Gesicht, oder!? Und wissen, wie sich Rottöne oder Grüntöne untereinander verhalten? Naja, ich kenn' das Gefühl, wenn man sich über eine (möglichwerweise vorahndene) Lücke bewusst wird und einfach unsicher ist, ob und wie man sie schliessen soll. Bei mir isses so, dass ich vielmehr meine Fingers trainieren müsste, und dann das Formgefühl ... isses nicht herrlich, dass Musik geradezu unendlich ist und uns Herausforderung auf vielen Ebenen beschert? *philosophier*

Achja: KJ ist schon ein "Genie" ... einer meiner absoluten Lieblingspianisten. Ich mag ihn allerdings am liebsten im Trio!

Grüsse
Roland
 
Lite-MB schrieb:
Anspieltip: ...immer noch sein "The Köln-Koncert", obwohl schon 1975 aufgenommen - eine zeitlos geniale Platte!
Grad bestellt
Eigentlich hab ich irgendwann beschlossen für ne CD nicht mehr als 10 € auszugeben,
aber wenn er so gut ist wie du sagst...
aber wenn nicht, dann ist dein imaginärer Internet-Arsch dran
Ischweiß wo du servst, alla!

;)
Ich selbst spiele Gitarre und kenne daher auch hauptsächlich
auch nur Gitarristen (wenn man Rockmusik hört:rolleyes: :D )
Kennt ihr noch mehr gute Jazzalben, die vielleicht nicht ganz so
jenseits von gut und böse sind wie Miles Davis?
 
Bitte löschen
Doppelpost
 
das ist so ziemlich die beste cd die du kaufen kannst!
glaub mir! das begeistert auch gitarristen (bin selber ja auch einer :) )
falls du mal interresiert bist an gitarrenvirtuosen die jazz spielen kauf dir die von

jim hall und pat metheny

glaub mir wenn du gitarrist bist und gerne jazz hörst musst du diese cd besitzen :)
 
banino schrieb:
... Kennt ihr noch mehr gute Jazzalben, die vielleicht nicht ganz so
jenseits von gut und böse sind wie Miles Davis? ...
was verstehst du unter gut und böse im Zusammenhang mit Miles Davis?? Vielleicht solltest du mal in seine Aufnahmen reinhören, die er vor 1963 gemacht hat - die Trompete ist die gleiche, aber die Musik und die Musiker sind grundverschieden zum "späten" Miles.

Wir haben hier schon einiges an brauchbaren CDs zusammengetragen, schaust du mal da:
https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=76924 ->Post 10
Achtung, sind aber auch heftige Sachen dabei!! (die Liste war im Zuge einer Schlagzeugfrage entstanden)
https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=63947
https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=40478
 
Lite-MB du bist spitze:great:

Edit: ...mal wieder
 
Ich sehe das Ganze so: In der Popmusik sind viele Variationen eines Themas unnötig, denn Popmusik lebt von einer Hookline. Je mehr man variiert, desto weiter entfernt man sich vom Ohrwurm. Wie kreiert man einen Ohrwurm? Indem man eine melodische Idee in wenigen Variationen wiederholt, wobei die Variationen sich auf Rhythmus, Töne und/oder Begleitung beziehen können. Bringt man zu enige Variationen ein, erhält man Schlager. ;) Bringt man zu viele ein, erhält man anspruchsvollere Musik, die sich nicht so ohne Weiteres ins Hirn brennt.

Hinzu kommt, dass einfache Akkordstrukturen in der Popmusik oftmals besser funktionieren, als Akkordketten, bei denen kein Akkord unter 6 Buchstaben/Zahlen hat. :D Das liegt eben daran, dass hier die Gesangsmelodie im absoluten Vordergrund steht, und die Begleitung eben nur die Melodie unterlegen soll - und nicht dominieren darf, indem sie etwa durch zu ausgefallene harmonische Strukturen ins Ohr "fällt".

Hinzu kommt, dass die meisten Komponisten mit hervorragenden Theoriekenntnissen sich nicht kurz fassen können, weil das Kurzfassen anspruchsvoller Musik so ziemlich das Schwierigste ist, was man schaffen kann. Man nehme etwa Mozart als Paradebeispiel der Klassik und die Beatles als Gegenstück in der Popmusik.
 
das ist sicher die weiterführende erklärung, wenn man davon absieht, dass popmusik einfach nicht lang sein darf :) (man siehe auch: "industrieblende")

aber mit studiert oder nicht hat das wohl nichts zu tun.
das beste beispiel hab ich von kurzem von meiner freundin erlebt.
sie hat schon probleme das c auf dem griffbrett zu finden begleitet aber ihren gesang meistens mit 4 oder sogar 5klängen und wie oben erwähnt sagte sie:

"Ich habe die hohe e-saite verstimmt,jetzt klingt jeder akkord so schön! :)"

ich glaube wir alle wissen genau was sie gemacht hat.....nur sie nicht hehe ;)
 

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