Wenn der kalte Raum mit einem Gasheizstrahler schnell aufgeheizt wird, dann ist das für den Amp kein Problem. Denn im Raum kann nicht soviel Feuchtigkeit sein, da die Luft ja vorher kalt war.
Problem ist der Transport eines kalten Geräts in einen warmen Raum, in dem sich eventuell viele Leute aufhalten. Dann kondensiert die Feuchtigkeit am kalten Gerät. Es hilft, das Gerät am besten in der Verpackung zu lassen, bis es auf Raumtemperatur ist. Dann kommt weniger Feuchtigkeit ans Gerät. Gibt es keine Verpackung, dann das Gerät in eine möglichst luftdichte Plastiktüte stecken und die Luft vorher möglichst weitgehend rausstreichen.
Dann heizt ein Röhrenamp ganz ordentlich, so dass die Kondensationsgefahr eher gering ist. Problematisch sind eher Geräte, die eine geringe Verlustleistung haben. Die Idee, das sofort einzuschalten ist grundsätzlich gar nicht verkehrt, allerdings kann es sein, dass schon zu viel Feuchtigkeit kondensiert ist. Dann kann es bei Röhrengeräten mit ihren hohen Spannungen zu Überschlägen kommen. Geräte, die mit Niederspannung unter 30V arbeiten sind da relativ unkritisch. Sofern sie nicht völlig verdreckt sind, gibt es höchstens erhöhte Kriechströme, die aber in der Regel nicht schaden. Dann kommt die Wärmeentwicklung und damit ist die Kondensation gestoppt.
Ich weiß übrigens genau wovon ich rede, da ich Klimatests (mit Kondensationstests) beruflich durchgeführt habe. Gerät in Klimakammer auf -20 Grad gebracht, dann die Tür der Kammer auf (Zimmertemperatur) und nach 5 Minuten einschalten. Da ist alles noch nass von der Kondensation. Nach weiteren 10 Minuten nach dem Einschalten waren die getesteten Messgeräte in der Regel sogar locker innerhalb der Spezifikation.