Wieso müssen wir Tastenmenschen immer so ein §$%&/-Geld ausgeben!?!

  • Ersteller lucjesuistonpere
  • Erstellt am
lucjesuistonpere
lucjesuistonpere
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.10.18
Registriert
18.09.04
Beiträge
2.485
Kekse
1.183
Ort
Münster
Hi!

Letzten Donnerstag, Gig mit der Band. Hab mich mal wieder fremd monitoren lassen und gab anfangs ziemliche Probleme, weil ich viel zu leise von denen abgemischt wurde und mich nicht gehört habe, außerdem war der Sound viel zu schwammig, etc. Nach ewig langem Gefuckel gings aber und ich konnte mich hören. Der Tontechniker, den ich ganz gut kenne, meinte, ich solle mich mal n bißchen professioneller ausrüsten. Ich fragte nach Vorschlägen und er gab mir den Tip In-Ear-Monitoring, das hat er (er ist nebenbei Sänger) sich neulich auch zugelegt und das wär total klasse. Ja, ok, und wie teuer? Antwort: 1000 €.
Der Kerl hatte durchaus recht, ich bin wirklich nicht professionell ausgerüstet. Ich hatte an dem Abend mein P120 (das ich schon teuer genug fand!!) und das war's dann. Ich habe mich dann damit gerechtfertigt, daß das meine einzige Band als Keyboarder (bzw. E-Pianist) ist und ich sonst nur Klavier spiele. Aber der freundliche Tip von ihm hat mich zum Nachdenken gebracht.
Was fürn sch***-Geld müssen wir eigentlich für unser Equpiment ausgeben? Ich weigere mich schon seit Jahren kontinuierlich, Geld für einen Monitor auszugeben, eben weil guter Klang so sauteuer ist (ein hofnungsvolles Gebrauchtangebot neulich für 250 fand ich absolut nicht überzeugend) und die meisten Veranstalter eh eigene Monitore haben. Dazu kommt dann noch ein EQ - wer geht denn schon ungemischt in einen Monitor? Will man zwei oder mehrere verschiedene Klangerzeuger betreiben (EP und kleiner Synthie z.B.) wird das ganze noch komplizierter. Dann geht nämlich nichts ohne Submixer, am besten noch auf der schrägen Fläche eines 18-HE-Rackwagens. Aber die eigene Lautstärke regeln darf man trotzdem nicht (nicht mal in Soli), dafür ist der Tontechniker zuständig (bei dem man Gift drauf nehmen kann, daß man zu leise ist). Ach ja, und wer sein Equipment in Taschen transportiert, ist grob fahrlässig, man braucht für jedes noch so kleine Tastenteil, und sei's der süße Microkorg, ein Case.

Ich melde schon mal vorbeugend Privatinsolvenz an...
 
Eigenschaft
 
lucjesuistonpere schrieb:
Was fürn sch***-Geld müssen wir eigentlich für unser Equpiment ausgeben?
Vernünftiges Equipment/Technik kostet nun mal und das ists egal, ob das nun ein Keyboard, Piano, (Strom-)Gitarre, Bass, Schlagzeug, Amps, PA, Licht, etc. ist...
Ist leider so. Überall.

Greets.
Ced
 
Teuer ists sicher in allen Bereichen, nur liegt die Schwelle für bühnentaugliches Equipment bei den Keyboardern, vielleicht noch spezieller bei den "E-Pianisten", ziemlich hoch. Auch bedingt durch das leidige Monitoringproblem. Mittlerweile habe ich alles selbst, denn zum Anfang meiner Bühnenkarriere (hähä, naja, "Karriere" ;) ...) stand ich doch ein- zweimal ganz schön dumm da, wenn z.B. mal überhaupt kein separater Keyboardmonitor vorhanden war. Und im Gegensatz zum Gitarristen, bei dem Amp und Box quasi zum Instrument gehören, höre ich mich dann nämlich nicht nur schlecht, sondern gar nicht.

Und bevor du dir jedes Mal diesen Hickhack antust, haste lieber einen eigenen Monitor und ein eigenes Mischpult, das regulär allerdings bei mir nicht zum Einsatz kommt bei "nur" zwei Klangerzeugern. Wenn dann alles da ist oder man das von vornherein weiß, umso besser. Dann braucht man den Kram ja nicht mitbringen. Gekauft hat man ihn aber trotzdem.
 
Jaja...das liebe Geld. Ich versteh dich schon - aber bei den anderen ists so viel besser auch wieder nicht. Ein guter Kontrabass und ein guter, kleiner aber trotzdem kräftiger Bassverstärker kosten zum Beispiel auch was. Oder unser Schlagzeuger, der transportiert sein nagelneues Bradys-Set auch nicht in der Aldi-Tüte. Wenn ich mir anschau, was eine wirklich amtliche Gitarre kostet, bin ich mit dem Rhodes ganz gut weggekommen...usw...:)

Bühnensound und die Monitorfrage sind meiner Ansicht nach Sachen, für die es keine 100%-geht-immer-Patentlösung gibt.
Grundsätzlich kauf ich aber lieber was, als dann das Rumgehacke zu haben von wegen "warum hast du das nicht und das nicht und das nicht". Also hab ich halt einen Aktivmonitor, eine große Kabelkiste, 2 DIs...
Allerdings haben wir Tastenmenschen wohl tendenziell mit der meisten Technik zu tun, das stimmt.
 
andi85 schrieb:
Ein guter Kontrabass und ein guter, kleiner aber trotzdem kräftiger Bassverstärker kosten zum Beispiel auch was. Oder unser Schlagzeuger, der transportiert sein nagelneues Bradys-Set auch nicht in der Aldi-Tüte. Wenn ich mir anschau, was eine wirklich amtliche Gitarre kostet, bin ich mit dem Rhodes ganz gut weggekommen...usw...:)
Die Rede war noch nicht von "gut" oder "amtlich". Es geht vielmehr drum, was mindestens erforderlich ist. Wobei ich den Schlagzeugern mit Hardware und Beckensets eine ähnlich beschissene Lage zugestehe.
 
Jay hat schon recht. Die Messlatte liegt bei uns Tastenmenschen schon höher. Unser Gitarrist hat sich neulich eine neue Gitarre geholt und die ist mit ca. 1000 € schon verdammt geil. Bei uns Tastendrückern (egal ob Stagepiano oder Keyboard) sind 1000 € gerade mal Mittelklasse. Selbst in der Oberklasse (2000 €) muß man irgendwo Abstriche machen. Will man alles wichtige (Piano, Vintage, Orgel, Synth) in sehr guter Qualität haben, muß man schon die 3000 € für ein Nord Stage hinblättern. Und stellt man sich sowas in vergleichbarer Qualität modular zusammen, zahlt man auch fast dasselbe.
Und das ärgert mich in der Tat, daß ich 1200 € für ein Instrument ausgegeben hab, welches sich trotz der mE horrenden Summe (überlegt mal, wie lange man dafür malochen muß!) nicht "sehr gut", sondern nur "funktional" nennen darf. Und ohne Monitor bin ich zudem noch underequipped und die sind ja unter 500 € auch kacke. Toll, den geplanten Mini-Synth kann ich fürs erste vergessen...

Als Pianist hat man's letztlich deutlich leichter: Steht kein Flügel da, gibts auch keinen Auftritt. Wäre ich doch von Anfang an Pianist geblieben...
 
Hi,

sorry wenn ich mich mal wieder oute, aber eine 1000€ Gitarre ist noch lange nicht Oberklasse.
Und die meisten Gitarristen haben dann auch noch einen Amp oder ein Half Stack, was nicht weniger kostet.

Monitoring: Ich habe beides: Eine Monitoranlage mit Wedges und In Ear.
Die Anlage: AZ CD12m und ne Crown XLS602 und damit bin ich total glücklich. Sauberer Sound, geht auch Laut genug, wenn es sein muss.

Seit kurzem (so kurz ist das glaub ich gar nich) habe ich dann noch In Ear. Das Kabelgebundene Fischer Bodypack und einen hörer für knapp 250€ und ich kann nur sagen Geil.
Das Bodypack habe ich gebraucht für 80€ bekommen. Sprich 330€ für Monisound und ich bin echt glücklich.

Ich habe auch recht hohe Ansprüche, was den Bühnensound angeht, aber das ist eben nicht die Optimalposition, gerade wenn man eher Pianist als Keyboarder ist.

mfG
Thorsten
 
Wie teuer war denn die AZ CD12m und die Crown XLS602?

Der Unterschied ist, daß der Gitarrist immer, egal welche Musik, auf seiner 1000 €-ESP spielt, während ich als "Nebenberufs-Keyboarder" ausschließlich die Bandgeschichten auf meinem Key spiele und ansonsten nur Klavier.
 
Hi,

um die 400€ für eine und die Crown hat auch um den Kurs gekostet.

Tja, dann ist das eben ein Gitarrist, der nicht so einen hohen Anspruch hat. Mein Bruder spielt auch nicht alles auf seine Les Paul, oder alles auf der PRS.

Gruß
 
Jay schrieb:
Die Rede war noch nicht von "gut" oder "amtlich". Es geht vielmehr drum, was mindestens erforderlich ist. Wobei ich den Schlagzeugern mit Hardware und Beckensets eine ähnlich beschissene Lage zugestehe.

war eigentlich von meiner seite anders gemeint - aber auch unglücklich formuliert.
egal, ist nicht so wichtig...

@luc:
ein problem bei stagepianos und konsorten ist ja auch, dass man eigentlich die meiste zeit mit der imitation bestimmter sounds beschäftigt ist, bei der es selbst im topbereich zwar ein immer besseres, aber niemals ein 100%-ergebnis gibt.
wie man mit dieser situation umgeht, muss man selbst entscheiden.
 
OK, du hast recht. Die Sache ist eben: Wenn man ausschließlich Gitarrist oder wie du Keyboarder ist, hat man damit kein Problem, so eine Menge Geld dafür draufgehen zu lassen. Wenn man hingegen nur wegen einer einzigen Band Keyboarder ist und ansonsten nur Klavier spielt, sind 1000 € dafür derbst viel.
 
@andi:
Du hast absolut recht. Der Unterschied ist, daß man bei einem 1000 €-Akustikinstrument das Gefühl hat: "Hey das ist gut, das wird mir lange Freude machen". Bei einem Keyboard überwiegt hingegen: "Es klingt zwar im Ansatz wie ein Rhodes, aaaaaber... die Tastatur ist nicht wie ein Rhodes, die Dynamik ist nicht wie ein Rhodes, es sieht nicht aus wie ein Rhodes, es ist kein Rhodes und hat mich 1200 € gekostet. Und in 3 Jahren ist es wieder technisch überholt." :rolleyes:;)

Anmerkung: Ich möchte auf keinen Fall wieder die Diskussion Akustik vs. Digital lostreten!
 
lucjesuistonpere schrieb:
Wenn man hingegen nur wegen einer einzigen Band Keyboarder ist und ansonsten nur Klavier spielt, sind 1000 € dafür derbst viel.
Dann solltest du dir Prioritäten setzen. Entweder findest du dich damit ab, oder du lässt eins von beiden sein.
Es ist doch nicht die Schuld eines anderen, dass du gerne Keyboard in einer Band spielen willst und dazu noch Klavier.
Wenn man Motorrad und Auto fahren will, braucht man halt auch viel Geld, oder muss sich für eins entscheiden
 
@luc: Das triffts auf den Punkt.
Was hilft? Eigentlich nix. Höchstens ein wenig Gnade mit den Digitalen.
 
@Ettin:
Habe ich irgendwo gesagt, daß ein anderer daran schuld ist?

Ganz deutlich: Niemand ist "schuld" daran. Weder der Tontechniker, der ein absolut korrekter Typ ist (hat mich nachher auch super abgemischt), noch meine Bandkumpanen, mit denen ich super auskomme und ich auch nicht. Es ist eine Verkettung ungünstiger Umstände, und ich muß einfach sehen, daß ich das vernünftigste draus mache. Allerdings weiß ich nie so recht, was denn nun das "vernünftigste" sein soll. Deswegen poste ich ja regelmäßig hier.
 
lucjesuistonpere schrieb:
@Ettin:
Habe ich irgendwo gesagt, daß ein anderer daran schuld ist?
Tut mir leid, kam vielleicht etwas barsch von mir rüber :)
Ich finde halt nur den Titel falsch, da jeder, der 2 Instrumente spielt, viel Geld zwangsläufig ausgeben muss, wenn er hohe Ansprüche hat.
 
Naja, da gebe ich dir schon recht. Wenn's nach mir ginge, würde ich in der Band allerdings auch Klavier spielen...
 
also erstmal ist es so das jedes Hobby Geld kostet und die meißten wenn man sie ernsthaft betreibt auch wirklich viel. Sei es Motorrad fahren, Briefmarken sammeln, Fussball spielen oder eben Musik machen. Ich denke jedes Instrument kostet ähnlich viel je nach "Interesse" kann man sicherlich sogar für Flöten endlos viel Geld ausgeben.
Damit muss man sich einfach abfinden und außerdem glaube ich es gibt Leute die wären froh wenn sie dein Equipment hätten, da gibt es z.B. Leute die mit PSR 410 oder ähnlichen sich mit ihren Freunden auf die Bühne stellen weil sie einfach nicht mehr haben und die freuen sich und haben ihren Spaß dran.
Dann noch was anderes. Ich schreib hier zwar nicht viel aber ich lese schon wirklich lange hier und in letzer Zeit "nerven" mich deine Posts immer mehr. Ich will dich damit nicht angreifen, ich kenn dich gar nicht gut genug um überhaupt in die Richtung zu denken, doch ist fast jedes Post von dir das selbe Gemecker über das selbe Thema. Lies mal selber durch was du so schreibst, vielleicht fällts dir auf. Du beschwerst dich über Sachen über die andere dankbar wären wenn sie sie hätten. Beim ersten mal kein Problem aber jedes weitere mal stört mich persönlich einfach.
Bitte überleg doch einfach mal wodran das lieg und ob du das wirklich tagtäglich hier reinschreiben musst.
just my 2 cents
MfG Jonas
 
weiß nicht, wie der preisverfall bei pianos ist, aber bei gitarren kann ich mir was sehr gutes gebrauchtes holen und wenn ich es gut behandele nach einiger zeit zum fast gleichen preis wieder verkaufen, also ist das doch ziemlich gut, oder?
 
ja, da hast du recht. ich hab fast alle instrumente gebraucht in meinem musikladen gekauft - und dabei sehr sehr gute preise abgestaubt.

bei elektronik ist es natürlich auch nochmal was anderes, als bei einer gitarre, oder bei einem verstärker. die sachen veralten.
ich glaube, man muss für sich selbst entscheiden, ob man immer das neueste haben möchte, das auch nur für eine kurze zeit das neueste ist.
für mich brauchts das eigentlich nicht, solange sich das instrument für meinen geschmack gut anhört, obwohl ich natürlich bei einem rd-700sx, s90es oder einem mp8 auch stielaugen bekomme.
also geh ich weiterhin mit meinem 4 oder 5 jahre alten roland auf tour, denn ich finde, dass es sich im mix nach wie vor ganz gut anhört.

EDIT: Beitrag 900. *Feuerwerk*
EDIT': Satzbau verbessert :D
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben