Das Grundproblem wird, denk' ich, schon ganz deutlich: Jeder holt sich (natürlich!) das Equipment, das ihm persönlich gefällt, oder womit er sich gut fühlt - Thema Full-Stack im Proberaum
- und stellt den Sound so ein, wie er in seinen Ohren gut klingt. Dass das in 'ner Band, wo alle Instrumente aufeinander abgestimmt sind, nicht funktionieren kann, iss klar und wurde hier ja schon festgestellt
Ich spiele selbst Bass in 'ner Metal-Band mit wirklich LAUTEM Drummer. Allerdings isses so, dass auch die Gitarristen mangels eigenem bandtauglichen Equipment über meine Gitarrenamps spielen - d.h. ich hab' quasi die Hand auf dem kompletten Bandsound
Beide spielen über 1x12er Boxen, die völlig ausreichen, dabei ein wesentlich präziseres und direkteres Monitoring ermöglichen, weil sie auf Ohrhöhe gestellt gezielt ausgerichtet sind, jeder seinen Gitarrensound direkt auf's Ohr kriegt, der Proberaum aber nicht insgesamt zugedröhnt wird. Auch die Amps sind gut aufeinander abgestimmt - mein Engl-Rack hat 'nen sehr hochmittigen Grundsound, durch getrennte Regelmöglichkeit von Hoch- und Tiefmitten lässt sich das noch mal ganz gut abstimmen. Der zweite Gitarrist spielt über meinen Rath 103, der insgesamt etwas "amerikansicher" klingt und in einem etwas tieferen Mittenbereich drückt, dabei aber auch schneidende Höhen leifern kann, wenn man denn will ... Zusammen klingen beide Amps sehr differenziert und gut ortbar, und vom Pegel kommen sie über die 1x12er noch locker gegen die heftigen Drums an. Meinen Bass-Sound passe ich entsprechend an, so dass den Gitarren in den Mitten genug Luft bleibt, und in den tieferen Bässen die Kick ein bissl Raum hat.
Wenn man also alles gezielt aufeinander abstimmt und bei Aufstellung sinnvoll vorgeht, ist es kein Problem, mit webnig Leistung viel rauszuholen. Der Rath 103 liefert max. ca. 70W, im Rack hab' ich 'ne etwas leistungsstärkere Endstufe - aber bei beiden Amps muss ich die Leistung nicht ausreizen. Gain ging dabei noch nie über die 50%-Marke - mehr ist im Bandkontext absolut kontraproduktiv. Unterm Strich fahren wir damit einen lauten, druckvollen und sehr homogenen Gesamtsound, und Proben macht drei mal so viel Spass
Im Übrigen hatte ich früher als zweiten Amp 'nen VOX AD50VT im Proberaum, also 'n 1x12er 50W Digtial-Combo ... Und auch mit dem kamen wir gut klar, hatten nie Probleme, dass der gegen die Drums net angekommen wäre. Klar, den mussten wir shcon ziemlich ausreizen - aber net grenzwertig prügeln, bei gut abgestimmtem Sound kamen wir auch damit gut zurecht!