DI Out / Line Out wäre besser als Phones Out?
Muted der Phones Out nicht ggf. auch die Box?
Was ist Speakersim / IR?
Der Phones Out beim Katana 50 schaltet tatsächlich den Speaker ab, ist natürlich nicht optimal für Deine Zwecke.
Eine Speaker Sim ist dazu da, an einem Ausgang eines GItarrenamps für die PA oder andere Fullrange-System den Klang so zu bearbeiten, dass sie der Wiedergabe eines Gitarrenlautsprechers möglichst nahe kommen. Denn der hat einen ziemlich krummen Frequenzgang, im Gegensatz zu PAs oder Studiomonitoren, die alle Frequenzen relativ linear wiedergeben. Nicht zuletzt haben die für die Höhen ja extra Hochtöner, die oft bis 20 kHz oder so raufgehen, während die Gitarrenspeaker typischerweise jenseits von 5-6 kHz shr schnell immer weniger Signal abgeben. Speziell bei verzerrten Gitarrensounds ist das aber auch gut so, denn das würde ohne diese "Frequenzkorrektur" ziemlich grausig und kratzig klingen, weil bei der Verzerrung massig Obertöne zum Gitarrensignal addiert werden. Für unsere Ohren sind diese Sounds eigentlich nur erträglich, weil genau diese extremen Obertöne dann wieder stark gedämpft werden durch die "unvollkommene" Wiedergabe der Gitarrenspeaker,.
EIne Speaker Sim simuliert genau diese Eigenheiten, in der einfachsten Form durch eine simple Höhendämpfung, später auch mit etwas aufwendigeren Filterschaltungen und dann auch digitalen Filtern. IRs (Impulse Responses, zu deutsch Impulsantworten) sind auch eine Speaker Sim, aber eine realistischere - sie gehen noch weiter und sind digital erzeugte dynamische Abbilder der Reaktion eines Gitarrenspeakers. Diese zeitliche Komponente des Einschwingvorgangs bringt das Klangbild noch näher an einen typischen Gitarrenspeaker.
Der von Dir genannte Katana 50 hat mWn nur eine einfachere Speaker Sim ohne IR. Leider auch nur 2 abrufbare Sounds, was ziemlich mau ist, wenn man bedenkt, wieviele Effekte und Amp-Modelle enthalten sind.
Ich würde daher auch dann, wenn Du die etwas höhere Lautstärke nicht brauchst, aber den Katana-Sound gut findest,zu dem hier greifen:
Hier ist eigentlich alles drin: Mehr abrufbare Sounds, ein echter Line Out, der zugleich mit dem internen Speaker aktiv bleibt und mWn auch ein Stereosignal abgibt, und eine Speaker Sim in Form von IRs. Außerdem kann man einen passenden Fußschalter anschließen, mit dem man nicht nur die 4 gespeicherten Sounds abrufen kann, sondern innerhalb dieser Sounds einzelne Effekte ein. und ausschalten kann. Wenn Du Dich damit ein wenig beschäftigst, ergibt das dann schon eine große Klangpalette.
Alles in allem eine solide und sehr weit verbreitete Möglichkeit, einen "richtigen" Gitarrenamp beizubehalten, der aber auch viele Effekte und sehr gute Sounds für die PA liefert. Der Aufpreis zur 50 Watt-Version lohnt sich aus meiner Sicht definitiv. Okay, er ist auch ca. 3 kg schwerer, aber mit unter 15 kg bewegt er sich immer noch in einem sehr gut tragbaren Bereich, auf jeden Fall leichter als die meisten Röhrenamps, wenn man mal ganz simple Einkanaler mit wenig Watt ausschließt. Aber da wirst Du Dir dann auch wieder (gerade für die hier gefragte Musik, denke ich) Effekte wünschen, wie ein bisschen Delay, einen Chorus für schön schwebende Sounds und ähnliches. Diese Sachen lassen sich übrigens dann sehr viel bequemer über ein Handy einstellen, dass Du via USB an den Amp anschließen kannst, um ihn zu programmieren. Zum Anwählen der fertigen Sounds muss das aber nicht dran bleiben, nur zur Klarstellung.
Der Line 6 Caralyst ist im Prinzip ein recht ähnliches Getier, hat noch ein paar Speicherplätze mehr, aber ist von den Anschlussmöglichkeiten ähnlich - auch hier gibt es noch weitere, verborgene Einstellmöglichkeiten.
Hier entscheidet einfach der persönliche Geschmack, welche Sounds Dir spontan beim Snpielen mehr liegen, und wo die Bedienung vielleicht auch zugänglicher erscheint. Beide haben ihre Fans.
Muss der direkte Ton aus dem Amp nicht viel Druck haben (und ich vermute mal, dass richtige laute Gitarrenamps in der Kirche auch nicht unbedingt Priorität haben), und Du willst neben guten Sounds für die Anlage vielleicht noch ein paar nützliche Featuzres zum Üben, wäre hier noch ein Amp mit etwas anderem Schwerpunkt zu nennen:
Da sind nette Dinge wie ein Looper und Drum-Grooves mit an Bord, sodass Du gerade daheim beim Üben zu einem richtigen Schlagzeug-Beat spielen kannst oder selber eine Begleitung aufnehmen und dazu solieren kannst etc.. Ich habe nur mal vo einiger Zeit den Vorgänger angetestet, das klang schon auch richtig gut. Und dass man auch zu Hause ohne PA mit Stereo-Effekten spielen kann, ist schon spaßig.
Wie gesagt, Boss und Line 6 sind vor allem "erwachsene" Amps, die auch ohne viel Aufwand sehr gute Sounds für die PA ausgeben. Der Spark ist im Konzept vor allem ein tolles Übungswerkzeug, das aber auch als normaler Gitarrenamp bzw. als Monitor für Dein eigenes Spiel gut funktioniert, wenns nicht gerade in der Rock-Band im Club mit lauten Drummer sein muss.
Röhrenamps mit
dem einen, genialen Sound sind das alles nicht, aber dafür halt vielseitiger. Deutlich zahlreichere, bequem abrufbare Sounds, die in nur einer Kiste gleich mehreren, sehr unterschiedlichen (Röhren-)Amps ziemlich nahe kommen, und nicht zuletzt mit Effekten, die man sonst extra kaufen (und schleppen) müsste.
Gruß, bagotrix