Ich finde zwar, dass man die Optik auf Bildern besser beurteilen kann als die Bespielbarkeit und den Klang, das heißt aber nicht, dass man sie wirklich beurteilen kann.
Manche Klampfen sehen auf den Bildern toll aus, in echt aber total billig. Manche dagegen auf den Bildern langweilig und in echt unauffällig edel. Allein die Beleuchtung beim Fotografieren, der Kamerachip und die Farbabweichung deines Monitors können, jedes für sich und alle zusammen, das Bild mehr oder weniger stark verfälschen.
Wenn die Optik also wirklich wichtig sein sollte, kannst du nur sehen, ob die Gitarre schön ist, wenn du sie in die Hand nehmen kannst.
Das muss in echt nicht so sein...
Ja - zumindest was Farben, Maserung, Strukturen, Oberflächen angeht, ist ein Photo ohne Kenntnis der Umstände erstmal nicht wesentlich mehr als eine verbale Beschreibung.
Die Rangfolge teile ich grundsätzlich so, aber ich nehme auch manchmal absichtlich Gitarren, die ich nicht ansprechend finde vom Aussehen, zur Hand, wenn ich schonmal zum Probieren in nem Laden bin und entsprechende Zeit und so habe ... und bisher war das - leider oder zum Glück? - nie sone Erleuchtung, daß ich mir gesagt hätte, die spielt sich so gei, die klingt so grandios, die muß es dennoch sein. Supertrats find ich i.A. nicht schön, Strats allgemein nicht (meine strat-artige Yamaha hat daher eine etwas merkwürdige Rolle zugewiesen bekommen - sie muß die Special-Sachen machen, derzeit z.B. hat sie ne Sitar-Brücke und klingt ... nach Sitar - dazu kommt, daß sie elektrisch sehr vielseitig ist, also aus sowas, oder aus ner Unison-Stimmung, recht viele Klangfarben zu holen gehen, sie meine Erste war und ein Verkauf ohnehin finanziell kaum lohnenswert wäre). Also ich find sie nicht häßlich, ich mag die auch gern hören, aber die Vorstellung von meinem Klang schreit einfach immer und wieder "Tele!" oder "Gretsch!" - hm hm ... dann mach ich das eben so - und gut isses. Kaufen werd/würd ich wahrscheinlich erst nach der jeweils dritten, also ab Nummer 7, irgendwas Anderes ... und dann auch nur vielleicht, weil ohnehin fast jeder ne Strat oder Paula hat, wenn also ein klanglicher Kontrast vorhanden sein soll, hab ich den meistens da, wenn nicht, komm ich dank variabler Elektrik bisher ganz gut dran - man kann der Streamliner die fehlende Gretsch-Typischkeit vorwerfen, aber ganz weg isse ja nicht und ziemlich nah an Gibson-Artige kommt man damit auch, wenn man mag - näher dran muß ich nicht haben.
Und dennoch wird es beim Kauf in der Regel genau umgekehrt ablaufen. Nur eine Klampfe, die Dir auch optisch gefällt wirst Du überhaupt in die Hand nehmen und wenn sie dort nicht besteht, schafft sie es gar nicht bis an denn Verstärker.
Wenn Du jetzt sagst:"Bei mir läuft das aber gaaanz anders ab.", darfst das aber dennoch gerne verallgemeinern.
Seh ich generell genauso - das ist, wenn ich davon abweiche, immer eine ganz bewußte Entscheidung von der
Trotzdem!-Sorte - das ist ja was Anderes, als wenn man intuitiv das attraktivste Instrument des Geschäfts heraussucht. Hat mir aber bisher auch noch nie akute Kaufgelüste geweckt, aber das liegt bei Strats auch n Stück daran, daß die mir unbequem sind (ich brauch ne möglichst platte Rückseite), und da hilft kein schönes Halsprofil, kein geiler Klang drüber weg - die kann ich nur sitzend spielen. Halbakustik und Tele haben da den Vorteil, daß sie hinten (fast) platt sind, ggf groß und sich daher an Hüfte oder Rippe abstützen lassen.
Ganz generell hab ich n Bißchen ... nicht ein Problem damit, aber ich möchte nicht drei Pickups haben, jedenfalls nicht, sofern noch Optionen mit 2 offen sind - ich find meine Tele so dermaßen variabel, mit Vierwegschalter und drei Schaltpotis - da fehlt genau garnichts! Evtl den Hals-Humbucker in ne Art Mittenposition schieben, das stünde nochmal erstmal testweise an...
... und ich mag das Aussehen der Tele und das von ner klassischen Halbakustik, ne typische Gretsch oder auch in die 335-Richtung, mag ich ebenfalls. Klang, platte Rückseite, Design, alles krichtn Haken und alles ist fein.