Wie weit ist Holz für den Klang verantwortlich

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Moinsen,
Ich hab da mal ein kleines Verständnisproblem.
Und zwar hört man ja immer wieder davon, dass zu einem großen Teil das verwendete Holz einer Gitarre den Klang ausmacht.
Nur ist ja nunmal der Pickup dafür verantwortlich, dass das Signal zum Amp weitergegen wird.
Also sind doch dann die Faktoren in erster Linie die Saiten, die Spannung selbiger und die PUs.
Weil im Gegensatz zu A-Gitts schwingt ja bei den E's kaum was mit wg. Solidbody und selbst wenn, währe der PU doch gar nicht in der Lage, diese Schwingungen zu verarbeiten, da er doch auf Basis eines Magnetfeldes arbeitet.
 
Eigenschaft
 
Zumindest eines kann man sagen: Je leichter das Holz, desto stärker schwingt der Korpus mit den Saiten mit; es geht also Schwingungsenergie verloren, und es gibt weniger Sustain.

Dass schweres Holz i.A. mehr Sustain hat, stimmt also.
 
Mach noch deutlich, dass es sich ums spezifische Gewicht handelt, ein 8-Kilo Korpus aus Balsaholz wird weniger Sustain haben als ein 2 Kilo Korpus aus Ebenholz :)
 
gurkenpflanze schrieb:
Nur ist ja nunmal der Pickup dafür verantwortlich, dass das Signal zum Amp weitergegen wird.

So wie das Mikro den gesang...

Also sind doch dann die Faktoren in erster Linie die Saiten, die Spannung selbiger und die PUs.

Singt ein Mikro alleine?

Natürlich kann ein PU das Signal stärker verändern als Mikrofone. Ein Fender SC und ein Invader heben schon sehr unterschiedliche Frequenzen hervor und unterdrücken andere.

Insofern erscheinen einem auf den ersten Blick zwei völlig verschiedene Gitarren mit gleichen PUs meist ähnlicher als zwei gleiche Gitarren mit völlig unterschiedlichen PUs.

Das ändert aber nix dran, dass das Holz einen gewissen Grundklang vorgibt. Es ändert auch nix dran, dass die HolzQUALITÄT (unabhängig von der ART) entscheidend für einen guten Klang zuständig ist.

Schlechtes Holz klingt auch mit guten PUs schlecht.

Weil im Gegensatz zu A-Gitts schwingt ja bei den E's kaum was mit wg. Solidbody und selbst wenn, währe der PU doch gar nicht in der Lage, diese Schwingungen zu verarbeiten, da er doch auf Basis eines Magnetfeldes arbeitet.

Dann könntest du ja einfach eine Saite zwischen zwei Schraubstöcke spannen, Edel-PU drunter und fertig.

So würden Gitarren nie mehr kosten müssen als ein paar Hundert Euro für gute PUs und ein paar Kröten für einen "Rahmen" drumrum.

Is aber nich so...
 
LoneLobo schrieb:
Mach noch deutlich, dass es sich ums spezifische Gewicht handelt, ein 8-Kilo Korpus aus Balsaholz wird weniger Sustain haben als ein 2 Kilo Korpus aus Ebenholz :)

Wer weiss, mit viel Porenfüller und Spannlack bekommen wir vielleicht eine nette Balsaholzgitarre hin :)

Lol, irgendwann bau ich mal son Ding. Lässt sich wenigstens spielend ohne Maschinen verarbeiten....
 
Ray schrieb:
So wie das Mikro den gesang...



Singt ein Mikro alleine?

Hmm meiner Meinung nach nimmt ein PU doch nur die Schwingungen einer Saite ab, weil ein PU nunmal keen Mikro is.
Wie soll dann das Holz einen
gewissen Grundklang
hinzufügen, wenn der PU eh nur die Schwingunge der Saite auffängt ?
 
MAn muss sich vorstellen, daß die Saiten das holz zum Schwingen bringen. Das Holz schwingt aber immer mit mehreren Frequenzen und eigenen Dämpfungen. Dies wirkt auf die Saiten zurück und unterstützt deren Klang (oder auch nicht). Im Prinizp gilt für die E-Gitarre damit nichts andere als für die Akustikgitarre.
 
Ray schrieb:
Dann könntest du ja einfach eine Saite zwischen zwei Schraubstöcke spannen, Edel-PU drunter und fertig.

Das Ergebnis würde mich - ganz ernsthaft - interessieren. Auf jeden Fall ein Maximum an Sustain, aber wie der Klang wohl wäre? Wäre ein interessantes Experiment, wer versucht's?
 
gurkenpflanze schrieb:
Hmm meiner Meinung nach nimmt ein PU doch nur die Schwingungen einer Saite ab, weil ein PU nunmal keen Mikro is.
Wie soll dann das Holz einen hinzufügen, wenn der PU eh nur die Schwingunge der Saite auffängt ?

Die Saite schwingt aber anders, je nachdem, über welchem Resonanzkörper sie schwingt.

Verschiedene Werte bei Härte, Dichte und Elastizität liefern da also völlig unterschiedliche Ergbnisse in Sustain, Attack und Klangfarbe/Resonanz.

Spann doch mal ne saite in einen Laubsägebogen und hör dir an, wie die klingt...
 
Ich danke euch für die Antworten hier, mittlerweile bin ich wieder ein Stückchen schlauer :)
 
Also,
das Holz schwing schlicht und ergreifend mit den Saiten, dadurch enstehen Sustain usw.
je dichter das Hols, also das spezifische Gewicht, desto mehr Sustain, zumindest bei ner vernünftigen Gitarre, schaut euch die Gitarren aus Acryl von B.C. Rich an ..... klingen zwar prinzipiell net wie ne Holzgitarre aber haben Sustain wie bekloppt ......
da aber die Saiten nun mal mit dem Holz mechanisch verbunden sind, sind die schwingungen voneinander abhängig, eins ergänzt das andere, holz zu Saite und umgekehrt, wobei hier für Sustain und Klangfülle eher mehr der Hals als der Korpus verantwortlich ist (der Hlas ist aber wiederum abhängig vom einbau in einem guten Körper), und dieses gesamtsystem wird von der PU abgenommen .....
Nicht umsonst klingen Eschenkorpus Gitarren und Mahagonikorpus Gitarren deutlich unterschiedlich
 
Hm, die Dichte ist aber nicht massgeblich sondern die Dämpfung des Materials. Diese kann auch bei leichten Materialien gering sein. Entscheidend ist ein hoher -> Elastizitätsmodul. Dieser Beiwert eines Materials beschreibt wieviel Energie beim Biegen oder Drücken gespeichert werden und "zurückkommen". In einem anderen Forum wird gerade die Wirkung von Kohlefaserbögen bei Streichinstrumenten diskutiert.
 
engineer schrieb:
Hm, die Dichte ist aber nicht massgeblich sondern die Dämpfung des Materials. Diese kann auch bei leichten Materialien gering sein. Entscheidend ist ein hoher -> Elastizitätsmodul. Dieser Beiwert eines Materials beschreibt wieviel Energie beim Biegen oder Drücken gespeichert werden und "zurückkommen". In einem anderen Forum wird gerade die Wirkung von Kohlefaserbögen bei Streichinstrumenten diskutiert.

Eijoh ..... je leichter ein körper wird bei gleicher ausdehnung desto geringer die dichte ..... aber des wird jetzt zu physikalisch jetzt ..... letztlich kann man sagen das das Holz den klang einer Gitarre maßgeblich mitprägt .....
 
clemens schrieb:
Das Ergebnis würde mich - ganz ernsthaft - interessieren. Auf jeden Fall ein Maximum an Sustain, aber wie der Klang wohl wäre? Wäre ein interessantes Experiment, wer versucht's?


Ich meld mich mal, ich glaub nämlich nicht, dass es soooo dermassen viel ausmacht, wie manche wahrscheinlich denken :)

Wann ich das mach, weiß ich aber net, das könnt auch noch a weng dauern.
 
mal ne Frage:
Was bringt Sustain eigentlich einem Metal-Shredderer?? Da ist es doch total egal ob die Gitarre Sustain hat...
Also weniger übertrieben ausgedrückt: wenn man zum Beispiel ein Sustain von 23sek hat, was bringt einem das? Keiner spielt stücke, wo man einen Ton 23sek lang hält.
 
Crate schrieb:
mal ne Frage:
Was bringt Sustain eigentlich einem Metal-Shredderer?? Da ist es doch total egal ob die Gitarre Sustain hat...
Also weniger übertrieben ausgedrückt: wenn man zum Beispiel ein Sustain von 23sek hat, was bringt einem das? Keiner spielt stücke, wo man einen Ton 23sek lang hält.

Gute Frage. Ich halte Sustain auch für überbewertet. ;)
 
isses auch.
Ich würd sogar soweit gehn und sagen, dass fast ALLES im Gitarrenbereich überbewertet wird.

Ob ich jetzt nämlich ne 4mm Ahorn Decke auf ner Gitarre hab oder ob ich ne 5mm Ahorn Decke auf meiner Gitarre hab, ist sowas von scheissegal...aber es gibt trotzdem so n paar Leute die meinen, dass das ja soooowas von wichtig fürn Klang ist.

War nur n Beispiel, das kann man mit fast allem durchexerzieren.
 
LoneLobo schrieb:
isses auch.
Ich würd sogar soweit gehn und sagen, dass fast ALLES im Gitarrenbereich überbewertet wird.

Ob ich jetzt nämlich ne 4mm Ahorn Decke auf ner Gitarre hab oder ob ich ne 5mm Ahorn Decke auf meiner Gitarre hab, ist sowas von scheissegal...aber es gibt trotzdem so n paar Leute die meinen, dass das ja soooowas von wichtig fürn Klang ist.

War nur n Beispiel, das kann man mit fast allem durchexerzieren.

Ja, da stimm ich dir zu. Manche Leute meinen ja, Klangunterschiede zwischen verschiedenen Lackierungen feststellen zu können...
 
Ich meine ist das Sustain dann überhaupt von bedeutung?? Wie ich ja oben schon gesagt habe, wenn man nur schreddert und noch palm muted spielt, könnte man ja denken, dass das Sustain nicht von Bedeutung wäre, aber ich hab mal nen bisschen überlegt und mir ist folgende Theorie angefallen:

Ich könnte mir vorstellen, dass bei Gitarren mit schlechtem Sustain hohe frequenzen sehr schnell absterben und sie die Gitarre schon unmittelbar nach dem Anschlag nicht mehr so toll klingt. Bei Gitarren mit hohem Sustain wiederrum könnten diese hohen frequenzen länger erhalten bleiben, sodass der Ton länger brilliant wirkt.

Also meine Theorie... weiss nicht, ob sei stimmt.

Denn wenn das Sustain nur mit der Länge des Tones zu tun hat, dann ist ja egal, ob ne Gitarre 17 oder 21 Sekunden den Ton hällt.

Villeicht ist das Sustain auch besonders wichtig wenn man in den höheren Bünden spielt, weil dort ja die Seite sowiso nicht die Möglichkeit hat länger zu schwingen.

Also sind alles nur Theorien.. stimmt irgendwas davon villeicht?
 
jop.

eigentlich recht viel.

nur, mit der aussage, dass 17 sekunden sustain sinnlos sind, wär ich vorsichtig.
Es gibt noch andere Musikarten als Heavy-Metal-Geschreddere mit 64steln auf 520 bpm.

Blueser lassen den Ton auch ganz gerne mal etwas stehen, und wenn sie nen Ton wollen, der die ganze Strophe über im Hintergrund zu hören ist, brauchen die extrem böses Sustain.
 

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