Wie vermittelt ihr innerhalb der Band konstruktive Kritik?

Wenn man sich gut versteht sagt man es doch einfach.
Bei uns ist jeder darauf bedacht sich weiterzuentwickeln und da ist jede Kritik erwünscht und wird respektiert.
Anders machts ja irgendwie auch keinen Spaß.
 
In meiner Coverband sind wir sehr kritisch, einer mehr einer weniger. Ich komme von der Tanzmusik, da sind mir Details oft nicht so wichtig, aber falsche Töne in Läufen hör ich dann doch, sowie Schwankungen im Tempo oder nicht passende Chorstimmen. Unser Gitarrist ist extrem pingelig, hat's aber auch drauf, allen (incl. Drummer) exakt zu sagen, was, wie und welche Töne/Akkorde gespielt oder gesungen werden müssen.
Der Ton,d er bei uns vorherrscht ist schon manchmal ziemlich hart und direkt: "Was spielst du denn da schon wieder für ne Scheiße!" oder "Lass diesen Lauf, den bekommst Du sowieso nicht hin." oder "Kannst Du mal einen nicht nach Tischhupe klingenden Sound einstellen!" Außerdem, wenn er einer eine Passage verkackt hat oder einen Einsatz nicht bekommen hat, war immer jemand anderes Schuld.
Ist aber alles völlig ok, weil wir uns lange genug kennen, weil wir das nicht persönlich nehmen, weil wir unsere Grenzen kennen und jeder mit Kritik umgehen kann. Denn jeder Kritik folgt ein konstruktiver Vorschlag, wie "kannst du nicht mal probieren, Viertel auf dem Ride durchzuziehen" oder "spiel doch mal die Tonfolge" oder "lass uns die Bridge mal im Turnaround spielen, bis wir's hinbekomemn haben" <- wohlbemerkt "WIR", denn letztlich muss man schauen, dass das Gesamtergebnis passt, dass WIR abliefern wollen. Entscheidend ist, dass man gemeinsam Lösungen findet, wenn jemand an bestimmten Stellen Probleme hat, seine Einsätze zu finden, muss man ggf. Brücken bauen.
Wir hatten ne zeitlang mal Probleme mit Timing-Schwankungen. Als erstes heißt es, der Drummer war's, der behauptet, der Bass treibt, der das wiederum dem Sänger zuschiebt. Jede Diskussion ist hier müßig, und nicht produktiv, einen Schuldigen ausfindig zu machen. Wir haben die Songs dann einfach mit Klick gespielt, und nach zwei Proben war alles bestens.
 
... Unser Gitarrist ist extrem pingelig, hat's aber auch drauf, allen (incl. Drummer) exakt zu sagen, was, wie und welche Töne/Akkorde gespielt oder gesungen werden müssen. ...
Also wir zwingen unseren drummer nicht, Töne und Akkorde zu spielen - Singen tut er manchmal, aber weil das ohne Mikro ist, gestatten wir´s ihm ...
:D

Nee - is schon klar.
Im Grunde paßt alles, wenn es zum bandspezifischen Klima paßt. Aber das muss sich erst mal rausmendeln und meist versucht sich ja auch der- oder diejenige, wo neu in der Band ist, erst mal reinzufinden. Dann denkt man - hey ist ja alles in Butter, bevor dann später mal mehr oder weniger bewußte bzw. mehr oder weniger offene Versuche unternommen werden, das ein bißchen zu ändern. Zumal ja auch Männer und Frauen durchaus anders kommunizieren, sagt man ...

Bei einer Bemerkung weiß man dann oft nicht, ob es Tagesform ist oder ob da mehr hinter steckt. Wichtig ist, das wahrzunehmen, sich erst mal selbst ein paar Gedanken zu machen, mit ein paar Bandkollegen drüber zu reden und es dann, wenn es öfter vorkommt, möglichst früh und ohne Vorwürfe anzusprechen, bevor sich was einfrißt, was eigentlich niemand haben will.

Wichtig ist ja einfach auch, die Reaktion einschätzen zu können. Es soll ja durchaus vorkommen, dass jemand rumpflaumt oder jemand anderen anpampt oder einfach mal Luft abläßt, obwohl eigentlich klar ist, dass er/sie grad sauer auf sich ist. Wenn man sowas weiß, kann man ja ganz anders Luft rausnehmen und es einordnen und dann auch mal 5e grade sein lassen. Andersrum kann man es natürlich auch mal ansprechen - weil es dem anderen vielleicht doch nicht so klar ist, was er/sie da gerade macht und wie es bei den anderen ankommt.

Fazit: Was "normal" ist und zu einem guten Betriebsklima gehört, stellt sich erst mit der Zeit raus, kommt aber nicht von selbst.

x-Riff
 
...wenn ihr mal`n Bassisten sucht. In Hannover wartet einer auf euren Anruf. :D:D:D (Ach du scheiße, das würde entfernungsmäßig sogar passen :eek:)

Der Ton, der bei uns vorherrscht ist schon manchmal ziemlich hart und direkt: "Was spielst du denn da schon wieder für ne Scheiße!" oder "Lass diesen Lauf, den bekommst Du sowieso nicht hin." oder "Kannst Du mal einen nicht nach Tischhupe klingenden Sound einstellen!" Außerdem, wenn er einer eine Passage verkackt hat oder einen Einsatz nicht bekommen hat, war immer jemand anderes Schuld.
Ist aber alles völlig ok, weil wir uns lange genug kennen, weil wir das nicht persönlich nehmen, weil wir unsere Grenzen kennen und jeder mit Kritik umgehen kann. Denn jeder Kritik folgt ein konstruktiver Vorschlag, wie "kannst du nicht mal probieren, Viertel auf dem Ride durchzuziehen" oder "spiel doch mal die Tonfolge" oder "lass uns die Bridge mal im Turnaround spielen, bis wir's hinbekomemn haben" <- wohlbemerkt "WIR", denn letztlich muss man schauen, dass das Gesamtergebnis passt, dass WIR abliefern wollen.

Super. So soll es sein. :great:

Entscheidend ist, dass man gemeinsam Lösungen findet, wenn jemand an bestimmten Stellen Probleme hat, seine Einsätze zu finden, muss man ggf. Brücken bauen.

Jap. Das sehe ich ganz genau so. Uns da jeder nunmal seine Tricks und Kniffe hat muß man da eben aufeinander eingehen. Anders funktioniert es nicht.

Wenn ich mit einer bestimmten Stelle eines Liedes nicht zurecht komme. Zum Beispiel wenn mir ein Lick zu schnell ist.
Dann werfe ich zu Hause den drumcompter an und übe diesen Lick solange bis ich ihn kann. Langsam anfangen und dann das Tempo bis zur gewünschten Geschwindigkeit steigern. Klappte bisher immer prima.
Aber in meinem Fall kann ich die betroffene Stelle nicht zu Hause üben. Und es gibt auch keinen markanten Punkt an dem ich mich orientieren kann. Mitzählen klappt auch nicht. Somit bin ich darauf angewiesen, dass man auf mich eingeht.

Und da wird nächste Woche auch nicht lockergelassen. :mad:
 

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