Wie spielt man Jazz?

  • Ersteller Dragonlord
  • Erstellt am
nur die unkreativen stossen schnell an ihre grenzen, die neugierigen hoeren und verstehen! man darf sich halt nicht immer alles vorkauen lassen...
lw.

edit: ich empfehle jedem 'das jazz buch' von joachim ernst b.
das ist DAS goettliche werk ueber den jazz schlechthin und wenn ihr das lest und die geschichte des jazz verfolgt, werdet ihr sehen, dass der jazz ledeglich eine lebenseinstellung ist (wie eigentlich der rest der musik auch....), das man keine theorie braucht hab ich nicht gesagt, aber ich weiss z.b. recht gut ueber theorie bescheid, wobei ich andere leute kennen gelernt habe, die viel viel jazziger als ich klangen, weil einfach mehr hang und feeling zu dieser musik exestierte, wer ueber theorie an musik rangeht, sollte sich meines erachtens nicht musiker nennen, sondern eher musikwissenschaftler! lieber sich selbst mit der musik naeher auseinandersetzen und den vorbildern zuhoeren und versuchen zu verstehen, das ist meine auffassung von musik,
lw.
 
@littlewing
Du sagst, nur die unkreativen stossen schnell an ihre Grenzen. Da gebe ich dir recht, aber dazu gehört auch, sich wenigstens etwas mit Theorie zu befassen.
Nur alleine durch hören wird man nie wirklich verstehen worum es geht.
Das Feeling ist sowieso das A und O in der Musik aber das eine schliesst das andere ja nicht aus - sollte es zumindest nicht.
Glaubst Du etwa ernsthaft, dass sich die "grossen" Jazzmusiker alle nur auf ihr Feeling verlassen und ihre Instrumente nur autodidaktisch beherrschen? Das wäre dann aber sehr naiv. Diese Leute arbeiten bewusst mit Klangfarben, was allerdings vorraussetzt, dass sie genau wissen (verstehen) was sie tun.
Klar, die haben bestimmt auch einfach mal so angefangen wie wir alle. aber irgendwann haben sie sich halt auch mit Theorie befasst. Wie sonst willst Du Kompositionen schreiben - die dann vielleicht auch noch in die Geschichte eingehen :) Wenn ich mal so an Charlie Parker, John Coltraine, Miles Davis, Bill Evans... und,und,und, denke, ich glaube nicht, dass die mit Tabs gearbeitet haben oder nur ein Band mitlaufen lassen haben um etwas festzuhalten.
Ne ne, da musste schon wenigstens in der Lage sein Leadsheets zu schreiben und das setzt auch wieder theoretisches Wissen vorraus.

Von J.E.Behrens (Behrend?) hab ich auch schon mal was gelesen, was sich mit dem Jazz befasst. Da gibt es aber auch noch viele andere Bücher die sich mit dem Thema befassen. Aber was soll's? Es ändert nix an der Tatsache, dass man ohne jegliche theoretische Kenntnisse irgendwann auf dem Schlauch steht und sich nicht weiterentwickelt weil einfach etwas fehlt mit dem man seine Kreativität weiter ausdehnen kann.
 
warum wird mir eigentlich laufend unterstellt, dass man keine theorie braucht??? hab ich das in auch nur EINEM satz gesagt? meine aussage war, dass jazz ne lebenseinstellung ist und nicht mehr und jeder, der den jazz lebt, auch so klingen wird, egal ob er nun alle moeglichen modi durchlaufen kann oder nur die pentatonik in der lage ist zu spielen und diese ganzen groessen sind gross geworden, weil sie sich eigene gedanken darueber gemacht haben, wie sie ihre gefuehle in musik packen konnten, nicht weil sie buecher ueber harmonielehre haetten schreiben koennen, mehr hab ich nie behauptet und das andere was ich meinte, mit der musik und musikwissenschaftler ist folgendes: viele leute pauken sich jede menge theorie rauf (sehr schoen zu sehen, bei den musikstudenten hier in berlin) und diese wissen ueberhaupt nicht mehr, was sie da vor sich haben, sie vergessen ganz, dass es nur THEORIE ist und keine musik, es ist einfach nur ne grundlage, ein werkzeug, sie spielen zig verschiedene skalen hoch und runter, erzaehlen aber gar nichts mehr, verlieren sich in dem ganzen theoeretischem durcheinander und vergessen ganz, warum sie doch eigentlich spielen, ich koennt noch ewig weiter sabbeln, aber ich muss los und s bringt eh nichts, s gibt halt auch hier sehr viele verschiedene sichtweisen, aber schoen, dass man hier wenigstens man ordentlich drueber diskutieren kann!
lw.
 
Im Prinzip seid ihr euch ja einig - und ich mit euch. Unterm Strich steht: Bloß kein Akademiker-Jazz! Und wie man am besten da nicht(!) hinkommt, hängt sicher von der ganzen Sozialisation ab, der Persönlichkeit und vor allem davon, Theorie so weitgehend wie irgend möglich zu vergessen, sobald man Musik macht.

Mit dem Vergessen mein ich's so: Jeder hat ja mal englische Vokabeln und Grammatik gelernt - aber genau deshalb kann man irgendwann die Sprache sprechen, OHNE dabei an die Grammatik zudenken.

PS: Das Murray-Buch ist geil!
 
Hans_3 schrieb:
Mit dem Vergessen mein ich's so: Jeder hat ja mal englische Vokabeln und Grammatik gelernt - aber genau deshalb kann man irgendwann die Sprache sprechen, OHNE dabei an die Grammatik zudenken.
Schöner Vergleich, so soll es sein :)

@littlewing
Sorry wenn ich dich da missverstanden habe, aber ich hatte das so interpretiert, dass man nur das richtige Feeling haben muss und dann wirds schon gehen. Mit dem "zuviel" an Theorie das sicher viele Leute haben gebe ich dir auch recht. Diese Leute sehen Musik einfach zu intellektuell.
Wie Hans_3 ganz richtig sagt "Bitte keinen Akademiker-Jazz" ;)
 
Hans_3 schrieb:
Mit dem Vergessen mein ich's so: Jeder hat ja mal englische Vokabeln und Grammatik gelernt - aber genau deshalb kann man irgendwann die Sprache sprechen, OHNE dabei an die Grammatik zudenken.

Bei mir zumindest: vollkommen falsch (was das Sprachen-Lernen angeht):

Schule: Vokabeln gepaukt ohne Ende, Grammatik gelernt - hat geendet mit 5 Punkten im Englisch Grundkurs.

Im Job dann: mit 15 Brits/Murricans in einer Abteilung - ein halbes Jahr später konnte ich es. Später wegen Job 1.5 Jahre in Italien gelebt - ja, ich spreche und schreibe italienisch...

Desgleichen: haben die Herren Parker und Monk Musiktheorie gepaukt? Monk irgendwann mal Technik? Zweifel zweifel....

Sicher ist es hilfreich und passt für die meisten, aber - ich denke die Jazz-Urgrossväter haben es nicht gemacht.

Oder?

ciao,
Stefan
 
stefan64 schrieb:
Desgleichen: haben die Herren Parker und Monk Musiktheorie gepaukt? Monk irgendwann mal Technik? Zweifel zweifel....

Sicher ist es hilfreich und passt für die meisten, aber - ich denke die Jazz-Urgrossväter haben es nicht gemacht.
Weil die Jazzurgroßväter gemacht haben, was sie wollten, und haben es Jazz genannt. Wir versuchen das jetzt nachzuspielen und wollen deshalb alles in Theorie einpacken, um es zuerst erklären zu können.
 
Da hab ich keine Zweifel, dass sich die Leute mit Theorie befasst haben,
besonders bei Eigenkompositionen und vielleicht weniger bei Interpretationen von schon vorhandenem Material.
Aber auch hier gilt sicher "Ausnahmen bestätigen die Regel".
 

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