Wie sollten neue Proberäume ausgestattet sein und was dürften sie kosten?

  • Ersteller Moiterei
  • Erstellt am
Nun ja, wir haben auch, damals, anfänglich im Kellerraum (Einfamilienhaus) geprobt, und hatten sogar einen Schlüssel, aber wer geht schon gerne allein in ein "fremdes" Haus ?, und wenn es nur zum Antesten einer Gitarre ist, oder wenn man, außerhalb der Probezeit, seinen neuen Amp testen möchte ?
Mir war das immer etwas unheimlich, hatte nie ein gutes Gefühl dabei.

Nachdem wir uns dann von dem Bandmitglied trennen mussten, haben wir in Destedt genau das gefunden was wir gesucht hatten.

Zentrale Schließanlage, und nur die Bandmitglieder haben für den jeweiligen Raum einen Schlüssel.
Da kann jeder üben, proben, testen und ausprobieren wann immer man möchte und Zeit hat.
Besser geht's nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
zurück zur eigentlichen Idee
ein größeres Gewerbeobjekt anmieten und zu Proberäumen ausbauen um diese dann weiterzuvermieten
wenn jemand Geld hat, dann geht prinzipiell schon was. Es hängt halt wieder sehr von den jeweiligen Umständen ab.

Ist die Fläche relativ klein, ist ein Ausbau u.U. mit wenig Aufwand machbar. Wenige Bands, dann genügt einfacherer Trockenbau, in der Hoffnung, daß nur selten mehrere Bands gleichzeitig spielen.

Bei größeren Flächen wird es schnell teurer. Innenausbau, Flure, die von der Proberaumfläche abgehen, trotzdem gezahlt werden müssen, getrennte Stromzähler, Notausgänge, Brandschutz, Versicherungen, evtl. sanitäre Anlagen oder andere generelle Infrastrukturmaßnahmen ...
Da kommt schnell viel Geld zusammen und am Ende "gehört" einem Investor nur der Innenausbau, der nicht weiter genutzt werden könnte, wenn sich etwas verändert.
Zusätzlich muß es eine Stelle geben, die die Räume vergibt, Hausmeister spielt, sich mit fehlenden Zahlungen und Reparaturen herumschlägt. Das muß auch jemand machen wollen.

Wir haben hier viel mit Immobilienleuten und potentiellen Investoren gesprochen. Richtig lohnenswert wird es, wenn jemand viel Geld in die Hand nimmt und gleich ein ganzes Gebäude hinstellt. Dann gehört das Ganze einem Unternehmer und kann kommerziell rentabel betrieben werden mit einem Zeithorizont von 10 - 15 Jahren.

Für einen reinen Innenausbau eines bestehenden Gebäudes haben wir noch niemanden finden können, der nennenswertes Geld aufwenden würde - und uns selbst fehlt da ein wenig das Kleingeld ;)

Spannendes Thema, aber auch schnell frustrationsbeladen.
Mit etwas Glück kann es Objekte geben, die gut passen. Dann muß es "nur noch" jemanden geben, der so etwas in die Hand nimmt und einfach macht ... einen Ärmelaufkrempler.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um auf die ursprüngliche Titelfrage zu antworten:

Einen geteilten Proberaum finde ich nur mäßig gut, ich bevorzuge 24/7 Zugang nur für die Band und dann auch nur meine vertrauten Leute. Ich habe kein Vertrauen in mir Unbekannte und da ich viel für mich teures Zeug im Proberaum lasse, will ich da nicht irgendwelche Leute rumlaufen haben, die ich nicht kenne. Wir halten uns in der Band da dran und leben damit, dass wir 240€ für etwa 20m² bezahlen. Das tut mir persönlich schon richtig weh finanziell, aber ist ein Luxus den ich mir dann leisten will, auch wenn ich nur zwei bis drei Mal im Monat da bin. Früher hab ich da auch zwischen zwei Nachtschichten geschlafen und mehrere Tage da verbracht, da sah der Kosten/Nutzen Faktor noch ganz anders aus...

Ich finde die Idee eines bereits ausgestattetem Proberaum auch uninteressant, ich bevorzuge es auf meinem Zeug zu spielen und meine eigene Einrichtung reinzubringen. Wenn uns dann ein TV kaputt geht, weil einer mit der Gitarre gegen haut (Erlebnis frei erfunden), dann ist es wenigstens nur ein internes Problem und ich muss mich nicht dem Vermieter rumschlagen.

Reinigung des Bunkers wird von einer externen Firma gemacht, klar das kostet, aber ich kenne einen anderen Komplex wo es Mietersache ist und da möchte ich nie wieder einen Fuß reinsetzen, auch wenns mir als 18 Jähriger noch recht war, weils halt nur 20€ im Monat waren, auch wenn man sich den Raum mit anderen teilen musste. Aber dann hat man halt da rumgehangen und sich zugesoffen, während man den anderen zugehört hat.

Das spielt sich alles im ländlichen Raum ab, nicht mehr ganz Dorf, aber auch keine Großstadt...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Nach meiner nun mittlerweile knapp 30 Jahre als Mucker, mit Unterbrechungen, ist man bereits in verschiedensten Situationen gewesen.
Der erste Proberaum war dank eines Bandmitgliedes in der "Scheune" in einem ehemaligen Bauernhof. Im Winter unspielbar aber als Anfänger mit dem richtigen Spirit irgendwie machbar. Das Material wurde dann im angrenzenden Hauptgebäude gelagert.

Vom Proberaumzentrum in Eigenregie kann ich nur abraten. Das ist fast ein Fulltime Job sollte da eine gewisse Größe/ Parteien überschritten werden. Meiner Meinung treibt das Konzept auch den Endpreis in die Höhe. Schon vor 15 Jahren hat das hier in einer 160.000 Einwohner Stadt knapp 175 € für einen knapp 15 - 20qm großen Raum gekostet. Die Qualität der Proben bzw. Aufnahmen darf man ebenfalls skeptisch betrachten. Als kleine Jazz Combo neben Hardrockern proben...uff...
Ein ziemlich professioneller amerikanischer Ex-Blues Musiker der uns damals dort besucht hat, darf ich hier sinngemäß zitieren " Ick wuuurde heeer verruckt worden"
Ja, sind wir am Ende auch und haben zügig wieder gekündigt. Da gäbe es jetzt noch zig Dinge zu nennen, die die B-Note beträfen, lassen wir es mal dabei.

Akzeptable private Anbauten und Schuppen haben sich bis jetzt als beste Lösung erwiesen. Aktuell proben wir in zweiter (Bau)Reihe ( ursprünglich ein Sommerhaus- heute sagt man wohl Tiny House) mit WC und Heizung. Besser geht es für eine kleiner Truppe kaum. Da die Kosten unter Kontrolle sind ( hochdosiertes Vitamin B ) bleibt dann eben auch Kohle für Neuanschaffungen/ Trips oder Gigs die man vielleicht sonst ablehnen würde. Der Bau hat uns als Band übrigens den Allerwertesten gerettet, da die gefordert Mieterhöhung im Anbetracht von Lage und Ausstattung beim letzten Vermieter nicht mehr zu verschmerzen gewesen wäre.

Eine Grunderkenntnis die allerdings nur auf meine Bubble zu beziehen ist. Die meiste kreative Arbeit so ca. 70 % wenn man es so ausdrücken möchte, passiert beim akribischen Arbeiten und Proben zu Hause. Aber das ist dann wieder eine andere Diskussion ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das mit dem vorgehaltenen Equipment sehe ich so, wenn man das will/haben kann:

- PA, Mixer, Kabel relativ problemlos und praktisch, wenn es drin ist.
- Bei Mikros wird es schon schwieriger, persönliche Vorlieben, Hygiene etc., aber die kann man ja einfach mitbringen.
- Drum-Set hängt vom Drummer ab, wenn es ihm egal ist für den Übungsraum, dann kann man ein fest installiertes nehmen (in unserer Band haben wir das so, ich habe ein vernünftiges Drumset reingestellt. Für Auftritte nimmt der Drummer sein eigenes dann mit und so kann er auch zu Hause spielen).
- Gitarren und Keyboards vermutlich eher ein NoGo, da hat jeder seine Vorlieben, Einstellungen, Gewohnheiten. Alleine wenn ich daran denke, dass viele Gitarristen einfach IHREN Verstäker haben wollen, den sie gewohnt sind und dessen Einstellungen sie verinnerlicht haben. Ich könnte auch nie mit einem anderen Keyboard-Set spielen, denn ich habe MEINE Presets und meine speziellen Keyboards, da kann ich nicht auf einem x-beliebigen anderen Set spielen und beim Üben speichere ich auch immer wieder gewisse Sachen ab.
- Toilette wäre für mich ein absolutes MUSS, denn ich will beim Proben auch mal einen Schluck trinken und dann folgt der Stoffwechsel den Naturgesetzen :) .
- Wenn mehrere Bands in einem Raum üben, dann müsste absolut klar sein, dass die PERSÖNLICHEN Instrumente/Verstärker/Effekte NIE von anderen benutzt werden. Dass muss JEDER akzeptieren und unterschreiben und ggf. kann man das eine oder andere auch wegsperren oder gegen Benutzung sichern.
- Der größte Nachteil der gemeinsamen Nutzung wäre für mich die Zeitaufteilung. Wer kann wann wie lange rein. Wiegesagt, für Gitarristen, Bass, Sänger, Bläser alles relativ einfach, denn die müssen wohl nur zur Bandprobe da rein. Blöd ist das immer für Keyboarder und Drummer, denn wenn die üben wollen, ggf. auch alleine, dann brauchen sie halt IHR Zeugs und das steht dann u.U. im Übgungsraum und da probt gerade die andere Band... Beim Drummer auch noch machbar, wenn er auf einem festen Übungsraum-Set spielen mag, aber beim Keyboard dann wiegesagt schon schwierig... Ausarbeiten und üben tue ich die Sachen eben auch meist alleine, ohne Band...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe mit einer Band eine ganze Zeit lang in einem der schon genannten Probenraum Zentren (ausgebauter Bunkerkomplex) in Frankfurt geprobt. Die Anmietung war tageweise. Die technische Ausstattung schon üppig: Mikrophoniertes Schlagzeug; Digitalmixer für vorhandene Monitore/Gesangsanlage (abgespeicherter Mix für jede Band). Im Prinzip war alles auch für Inear Monitoring vorbereit, wobei man das jeweils selber hätte mitbringen müssen. Für Bass- und Gitarrenverstärker gab es große Schwerlastregale.
Inear Monitoring wäre hier eigentlich Pflicht gewesen, weil der Raum für fünf Musiker wegen der niedrigen Decke viel zu gedrungen war. Miete weiß ich nicht mehr genau, aber lag so bei ca. 200€/Monat bei einem Tag/Woche.
Die gestellte Technik war ok und es gab eigentlich nie ein Problem, das da was defekt war. Wir waren dennoch da nicht sehr glücklich, wegen der Enge (Lautstärke/Akustik) und der angespannten Parksituation. Inear Monitoring wurde von einem Teil der Band kategorisch abgelehnt und wir haben uns dann was Neues gesucht.
Der Betreiber hängt sich da aber mächtig rein! Investiert viel und verbringt unendlich viel Zeit damit, alles am Laufen zu halten. Während Corona wurde dort sogar eine Live-Streaming Stage etabliert. Ich würde aber nie im Leben mit ihm tauschen wollen! Verstopfte Klos, Vandalismus, Mieter die einfach zu blöd sind… Das ist nur was für echte Idealisten.
Jetzt probe ich mit dieser Band in einem „eigenen“ angemietetem Probenraum ebenfalls in einem Bunker Komplex. Unser Keyboarder ist der Hauptmieter und hat auch die Inneneinrichtung gemacht und stellt Mixer und PA/Gesangsanlage. Der Rest beteiligt sich an der Miete und ich bin da mit knapp 50 € im Monat dabei. Parken ist da aber auch ein Thema… Frankfurt halt…
Bei meiner 2. Band haben wir das Glück im Keller des Einfamilienhauses unseres Schlagzeuger proben zu können. Das ist schon ein Jackpot, mit bestimmt 40 m2.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn man günstig an ein Gebäude rankommen kann, das man dann zum Übungsraumzentrum umbaut, ist das sicher eine tolle Idee, aber halt auch mit Aufwand und Stress verbunden.
als allererstes müssen die Räume gut schallisoliert sein. Technische Ausstattung oder Instrumente würde ich nie stellen, sondern immer nur leer vermieten. Strom sollte ausreichend und separat abgesichert vorhanden sein - ein separater Zähler pro Raum ist sicher eh notwendig, vor allem, wenn es keine Zentralheizung gibt, sondern mit Strom geheizt werden muss.
Sanitäre Anlagen sind notwendig, wenn man's gut meint, sogar getrennt für Männlein und Weiblein.
Ohne gleich wieder Klischees zu bringen, sind meine Erfahrungen mit Musikern in dieser Situation eher nicht so positiv. Geht los mit Equipment Sharing - das würde ich nur mit ziemlich wenigen machen wollen, und nur mit Leuten, die ich gut kenne. Sanitär-Räume sind wichtig, aber die Reinigung und Pflege widerum problematisch. Ein Putzplan ist illusorisch, das funktioniert nicht. Jemanden externen beauftragen und das auf die Miete aufschlagen schon besser, aber auch hier hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn jemand da ist, der hinter mir aufräumt und putzt, den ich sogar mitbezahle, kann ich mich ja auch benehmen, wie ich will.
Wir stellen in unserem Verein Musikern Proberäume für günstiges Geld zur Verfügung. Öfter verschwinden Sachen wie Kabel, Mikros, Stative oder sind beschädigt. Getränke stehen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung, aber werden oft nicht bezahlt. Und auch was Sauberkeit angeht, muss man halt Abstriche machen.

Bock hätte ich auf so ein Projekt, aber nur als Fulltime Job, vielleicht wenn ich mal Rentner bin, um ständig vor Ort zu sein. Damit natürlich auch kein 24/7 Zugang, sondern nur wenn ich oder ausgewähltes Personal vor Ort ist. Dann könnte man evtl. auch über Equipment reden, vielleicht sogar über eine Kombi aus Übungsräumen und Studio, wo man gleichzeitig auch vernünftiges Recording anbieten könnte.
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
als allererstes müssen die Räume gut schallisoliert sein.
Stimmt. Als sehr gut rausgestellt haben sich Räume im Industrie- oder Gewerbegebiet. Da stört es keinen nach Feierabend.
Was auch gut war, war ein Bürogebäude. Da wär ich von mir aus auch nicht auf die Idee gekommen, aber klar: nach ~17:00h ist da keiner mehr.
Und doof war ein Gebäude, wo jemand ein ganzes Stockwerk über einer Autowerkstatt angemietet hat, umgebaut, und als Proberäume vermietet. Gute Idee, aber die einzelnen Räume waren so schlecht isloliert, das es schon genervt hat, wenn eine andere Band einigermassen laut gespielt hat, selbst wenn die nicht unmittelbar nebenan waren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
In Berlin wurde 2020 eine große Studie zu Proberäumen gemacht. Hier sind ein paar Ergebnisse:

https://www.musicboard-berlin.de/wp...Proberaum-Umfrage_Ergebnisse-Auswertung_D.pdf
Leider ist die Situation seit dem (2020) noch schlechter geworden. Ich habe neulich von Kollegen gehört, dass alle Bands aus dem Musikerbunker in der Teilestraße/Berlin raus müssen. Da waren sicher gut 40 Bands untergebracht. Der Vermieter hat eine bessere Vermarktung gefunden: Unterkünfte für Asylanten.:mad:
In den Tempelhofer "Pirate Studios" (stundenweise Anmietung mit Nutzung des dort verfügbaren Equipments:() war ich bis 2022 auch mit einer Band. Aber in Corona-Zeiten hatten die Personal abgebaut. Kein Servicemitarbeiter mehr vor Ort! Wartung und Reparatur wurden einfach untragbar schlecht.

Dann kommt für uns in Berlin dazu: Auftrittsorte wurden auch weniger.:(
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Leider ist die Situation seit dem (2020) noch schlechter geworden. Ich habe neulich von Kollegen gehört, dass alle Bands aus dem Musikerbunker in der Teilestraße/Berlin raus müssen. Da waren sicher gut 40 Bands untergebracht. Der Vermieter hat eine bessere Vermarktung gefunden: Unterkünfte für Asylanten.:mad:

Wirklich? Die Webseite des Bunkers sieht aber noch aktiv aus, sofern es die richtige ist: https://musikbunker.de/
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben