Du meinst, aus praktischer Sicht? Warum soll das nicht gehen?
Nicht dass es unbedingt leicht ist, das wäre genau wie vieles andere eine Übungssache. Aber ich bin sicher, dass ein guter Sänger das nach maximal ein zwei Wochen Übung kann.
Ob es musikalisch sinnvoll oder theoretisch dann noch Moll ist, ist ne andere Frage. Aber singen kann man das.
Es gibt Leute, die singen Dir Vierteltöne. Oder Jacob Collier, gut der ist ne Ausnahme, aber der singt Dir reine vs temperierte Stimmung vor, wenn er will.
Du bist doch Pianist, und wie ich es verstanden habe, machst du dir auch eigene Übungen zurecht und kannst wahrscheinlich improvisieren.
Dann spiele mit der linken Hand einen C-Dur Dreiklang, und improvisiere mit der rechten, mit dem Ziel, alle Töne zu verwenden. Das geht ziemlich problemlos. Das Des ist ein Leitton, das Fis auch, das Es ist eine blue note, das B die Septime und auch das As kriegt man unter.
Lässt du dann einen A-moll Dreiklang liegen, wirst du ähnliches feststellen, die meisten Töne sind einpassbar. Das cis allerdings nicht. Man kann so drüberhuschen, als wäre es nicht gespielt worden, das geht, aber man kriegt keine musikalisch sinnvolle Phrasierung da raus.
Ich denke, das hat etwas mit der temperierten Stimmung zu tun. Man hört in dieser Kombi den Fehler, der ihr innewohnt. Benutzt man Vierteltöne oder eine Grundtönige Stimmung, mag das ganz anders aussehen.
Kann man das singen? Ich behaupte, ein versierter Sänger kann wohl den Ton treffen, aber das heißt noch lange nicht, daß er das auch singen kann. Im Beispiel jedenfalls "singt" der gute Mann den Ton nicht, sondern "grölt" ihn, (im Gegensatz zu dem Rest des Stückes.)
Herzliche Grüße ...