Hallo liebe Leute
ich habe das Thema erst gerade entdeckt und finde es sehr interessant, was ihr so berichtet.
Ich habe schon früh meine eigenen Songs geschrieben -> ganz selbstkritisch
: Die waren echt großer Müll.
Zum Thema Musiktheorie: Mein Lehrer hat mal gesagt "Gut, jetzt kannst du Musiktheorie ganz gut. Und jetzt vergiss sie wieder." Und damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Basics sind meine Erachtens wichtig, um von der "ich will auch mal einen Song schreiben" Ebene weg zu kommen. Harmonielehre-Basics ersetzen aber keineswegs die Kreativität. Was mein Lehrer damit meinte war eher, dass man nicht darüber nachdenken sollte, was man harmonisch macht.
Ein Beispiel: Ich würde nicht unbedacht schwarze Tasten in einem Stück verwenden, welches in C-Dur steht. Außerdem würde ich mit Cmaj7, Dmin7, Fmaj7, G7 und Amin7 grundsätzlich von den Akkorden anfangen. Aber nicht, weil ich mir das ausdenke in dem Moment, sondern weil es in mir "verankert ist". In diesem Moment denke ich nicht über Theorie nach und dahin sollte man kommen. Nicht aber "eeeehm, ok ich will einen Song schreiben, mhm dann schaue ich mal in meinem schlauen Buch nach und sehe, dass die Eb-Tonleiter kein E enthält".
Dieser Prozess ist schwer in Worte zu fassen, aber ich hoffe ihr versteht, wie das gemeint ist. Und bitte nicht insofern missverstehen, als dass ich gesagt hätte, Theorie sei das Wichtigste. Im Gegenteil, Theorie ist ein Stilmittel. Das Wichtigste sollte immer Feeling, Menschlichkeit, Kreativität und die unberührte Idee bleiben.
Und eine weitere Sache ist für mich wichtig: Genre-Kenntnisse.
Bevor man selber große Genre-Brüche erzeugt/erzeugen will, sollte man erstmal das vorher dagewesene in Form von Genres verstehen. Dass Lady Gaga keine Tritonussubstitution verwendet oder dass Art Tatum keinen Song mit einer unveränderten 1-4-5-1 Verbindung gespielt hat, ist nicht Zufall. Man sollte wissen, was macht der Bass, was passiert harmonisch, melodisch, rhythmisch usw. . Aber auch hierbei sollte der Fokus nicht darauf liegen. Man sollte es verinnerlicht haben, und nicht mehr darüber nachdenken müssen, obwohl man diese Dinge trotzdem beachtet.
Insgesamt ist Songwriting ein dickes Thema. Ich würde Dir raten,
@Daw12345, eine einfache Akkordverbindung herauszusuchen und darüber zu improvisieren. Ist aber genau, wie die anderen bereits gesagt haben, nur ein Weg. Im Vordergrund und vor allem am Anfang steht die Menschlichkeit und eine Idee: Das kann ein Lick, eine Melodie oder was ganz anderes sein.
Viele Grüße,
Johannes
PS: Das ist nur meine Meinung! Ich denke, da ist zwar etwas dran, möchte jedoch keinen verletzen oder seine Meinung falsifizieren.
PPS: Sry für Rechtschreibfehler oder unschöne Formulierungen :/