Dann doch btt:
Bei den modernen Digitalpulten gibt es unterschiedliche Standards, um Audio-Daten miteinander auszutauschen. Bei Behringer nennt sich das "AES50", bei A&H "dSnake" bzw. "SLink" (bei denSQ-Pulten), bei Presonus ist es "AVB". Mit einem Personal Mischer hast Du ein Stück Hardware in der Hand, das sich entweder direkt in den "großen" Datenstrom einklinken kann, oder aber es greift auf einen anderen, "abgespeckten" Datenstandard zurück; bei Behringer nennt sich das "Ultranet". Fast immer hast Du bei einem Personal Mischer eine Beschränkung auf 16 Kanäle, auf die der Personal Mischer zugreifen kann. Diese Kanäle sind in aller Regel frei definierbar, können also z.B. auch eine Gruppe sein. Entscheidend ist, dass bei der Nutzung des Personal Mischers zwischen Pult und Endgerät keine A/D-Wandlung stattfindet, die Kanäle also per Netzwerkkabel übertragen werden und unabhängig von den vorhandenen analogen Ausspielwegen (Aux-Anschlüsse) anliegen. Jeder Musiker kann sich an seinem Endgerät / Personal Mischer dann aus den vorher für alle definierten 16 Kanälen diejenigen Kanäle herauspicken und in der Lautstärke individuell einstellen, wie er/sie es bevorzugt. Jeder Musiker macht sich seinen InEar-Mix also komplett selbst.
Ich sehe grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
a) auf ein komplett anderes Mischpult-System umsteigen (wie bereits vorgeschlagen, z.B. X32/M32)
b) mit einer "Krücke" ein Personal Monitoring-System nutzen.
Zu b): Gesetzt den Fall, dass Dir/euch 16 Kanäle als Basis für jeden InEar-Mix reichen, könntest Du beispielsweise aus dem 30er Touchmix mit 14 Auxen plus Monitor-Ausgängen in ein Behringer P16-I gehen. Dort werden die Signale in das Behringer-eigene "Ultranet"-Format umgewandelt und via Datenleitung an P16-M-Geräte für jeden Musiker weiterverteilt. Das P16-M ist "daisy chain"-fähig, d.h., Du kannst mehrere P16-M hintereinanderhängen, ohne über einen Hub oder Ähnliches gehen zu müssen. Allerdings müssen diese P16-M dann mit externem Netzgerät mit Strom versorgt werden, die P16-M, die am Hub hängen, kriegen darüber Strom.
Kalkulation: P16-I 214 Euro, P16-M pro Stück 309 Euro. Verkabelung außen vor. Bei 9 Personen fast genau 3000 Euro. (Preise vom MusicStore)
Vorteil: zumindest das TouchMix 30 Pro kann weiter verwendet werden. Kein komplett neues Mischpult-System nötig.
Nachteil: die Ausgänge beim TouchMix sind bis auf die beiden Main Outs komplett verbraten. Die zusätzliche, doppelte A/D-Umwandlung (im TouchMix digital, die Ausgabe an XLR ist wieder analog, im P16-I wird's wieder digitalisiert) dürfte Latenz verursachen - hab' aber leider keine Praxiswerte dazu ...
Zu a): hier musst Du je nach gewünschtem Modell schauen, ob auch genügend Hardware-Eingänge an dem jeweiligen Pult dran sind oder ob noch zwingend eine Stagebox zusätzlich einkalkuliert werden muss. Wäre z.B. beim "kleinen" SQ der Fall. Kalkulation am Beispiel X32 plus X32 Producer: beim MusicStore zusammen aktuell 3100 Euro. Also fast identisch zu der "Krücke" unter b). Wobei dann die IEM-Mixe wieder zentral oder über Tablet etc. verwaltet und über Auxe ausgegeben werden müssten ...
Bässte Grüße
MrC