Wie putze ich eigentlich richtig?

[HerrKunterbunt]

Und wie soll ich eigentlich mein Bogen und Cello richtig behandeln (mit Substanzen).

Ist ein Befeuchter etwas notwendiges?







-was ist eigentlich zubehör, welches man immer gut gebrauchen kann?

viele grüße

 

[fiddle]

Hallo HerrKunterbunt,

ein feuchter Lappen muß reichen. Wobei: da hab ich auch schon Sachen erlebt.. Auf keinen Fall mit Lösungsmitteln!!
Das muß man nämlich können.

Dieser Luftbefeuchter ist keine schlechte Sache im Winter. Es gibt sehr sensible Instrumente, die reagieren
extrem auf trockene Luft und andere, denen macht das überhaupt nix aus.
Alle 2-3 Jahre mal beim Geigenbauer aufpolieren lassen. (mein Tip)

Sonstiges Zubehör? N Fuchsschwanz für die Schnecke? (Schpass)


cheers, fiddle

 

[HerrKunterbunt]

"ein feuchter Lappen muß reichen. Wobei: da hab ich auch schon Sachen erlebt.. Auf keinen Fall mit Lösungsmitteln!!
Das muß man nämlich können."

Hatte vor Politur und Saitenreiniger von PACATO zu kaufen.

Wie siehst du das?
Gut oder Schlecht, oder reicht Wasser vollkommen aus?

Was ist eigentlich Wirbelseife?


Wie reinige ich eigentlich die Bogenhaare?


Wie tief darf die Luftfeuchte im Raum nicht sinken, gibt es richt werte?






Zubehör.
Mich machen diese Versandhäuser fertig,
das überfordert auf ganzer linie.
Statt nach zufragen, was gut ist.
Frag ich doch lieber was du für Zubehör besitzt was du empfehlen würdest.



viele grüße

 

[fiddle]

Hatte vor Politur und Saitenreiniger von PACATO zu kaufen.
Wie siehst du das?
Gut oder Schlecht, oder reicht Wasser vollkommen aus?

Also zum Saiten reinigen reicht völlig ganz stink-normaler Brennspiritus aus dem Supermarkt.
Ich habe ein kleines Probierfläschchen (TABAK) mit Spiritus im Koffer. Taschentuch, ein bischen
anfeuchten, abwischen. Kolophonium ist ein Harz und das ist Alkohollöslich. Wird auch für Lacke
verwendet.

Von diesen Polituren halte ich persönlich überhaupt nichts, weil ich nicht weiß, was da genau drin ist.
Eine Politur funktioniert so, daß der Lack ganz leicht angelöst wird und mit den gelösten
Harzbestandteilen in der Politur verbunden wird. Es gibt alkohollösliche Lacke und Lacke, die
auf Öl-Basis hergestellt wurden. Lacke reagieren teilweise "seeehhhhr" sensibel. Das muß man
erst vorsichtig antesten. Für einen Laien gilt: Finger weg vom Lack!! Das macht der Geigenbauer!

Was ist eigentlich Wirbelseife?

Das ist auch so n Gimmick. Der Geigenbauer nimmt normale Kernseife und Kreide, um Wirbel
die richtige "Schmierung" zu verpassen. Wenn du hakelnde/knackende Wirbel hast, kannst du
das damit bessern. Man kann jedenfalls nix kaputt machen.

Wie reinige ich eigentlich die Bogenhaare?

Die reinigt man normalerweise überhaupt nicht.
Gibt es einen Fettfleck, weil der Neffe mit Schokoladenfingern die Haare
angefaßt hat, dann auch hier Spiritus. Aber vorher den Frosch abschrauben,
damit nichts an die Stange gelangt. Die ist nämlich auch lackiert.
Danach gedulig Kolophonieren.

Wie tief darf die Luftfeuchte im Raum nicht sinken, gibt es richt werte?

Grenzwert? Normal (bei uns) ist 50%. Istrument von Heizkörpern fern halten, ne
Schale Wasser im Raum stehen haben, oder son Zimmerspringbrunnen und alles
ist super.

Vor allem alte Instrumente arbeiten im Winter stark. Saitenlage/Risse gehen auf..

Zubehör.
Mich machen diese Versandhäuser fertig,
das überfordert auf ganzer linie.
Statt nach zufragen, was gut ist.
Frag ich doch lieber was du für Zubehör besitzt was du empfehlen würdest.

Ich besitze Zubehör, damit kann man ein gazes Instrument restaurieren und neu bauen.
Ne Stimmgabel, ein Fläschchen Spiritus und Wäscheklammern für open-air.. mehr braucht man nicht.


cheers, fiddle

 

[HerrKunterbunt]

Das beantwortet alle fragen.

Danke.

bis auf....
ich habe letzens gelesen das die Saiten klebrig sein sollen, auch nachdem man das koloph. von den saiten entfernt hat.
Ich dachte, die Saiten sollen immer glatt wie frisch aufgezogen sein, nachdem man geputzt hat.


Wie verhält sich das?

viele grüße

 

[fiddle]

Hi,

klebrig?? Naja, halt fettfrei. Klebrig werden sie nach 2-3 Strichen von selber wieder.


cheers, fiddle

 

[pammi5]

Ich benutze das und bin zufrieden

http://www.stradivarishop.com/product_info.php/info/p205_Miracle-Wundertuch.html

 

[fiddle]

Ich benutze das und bin zufrieden
http://www.stradivarishop.com/product_info.php/info/p205_Miracle-Wundertuch.html

Hier steht: "..und nachdem Sie wie bei allen Reinigungs- und Pflegeprodukten, die Verträglichkeit ihres Lackes
getestet haben, reiben Sie solange.."

Das heißt soviel wie: Trocknen Sie nicht ihren Chiwawa in der Mikrowelle.


cheers, fiddle

 

[HerrKunterbunt]

Klebrig sind die Saiten. So wie sich halt ein Klebestift anfest.


Was ist wenn Bogenhaare anfangen Staub zufangen?
Schlimm?

Warum benötigten die Bogenhaare keine Pflege? Schließlich brauch doch alles Pflege. Oder ist das Spiel mit den Bogen die Pflege?




putzen putzen putzen.....

 

[pammi5]

Das heißt soviel wie: Trocknen Sie nicht ihren Chiwawa in der Mikrowelle.

Heißt das ich mach was falsch? Ich nehm das einmal die Woche, vor den Unterricht.
Die schreiben: "Uns ist beim Miracletuch allerdings noch kein Fall einer Unverträglichkeit bekannt geworden."

 

[fiddle]

Hi Pammi,

nee, , du machst nix falsch. Ich weiß ja, daß du für deinen Sohnemann momentan noch
Geigen "made in China" in Betrieb hast. Die haben alle einen robusten und unkomplizierten
Lack. Jedenfalls ist mir davon noch nix sensibeles untergekommen.

An eine teuere Geige (das hängt wieder davon ab: was?) würde ich mit dem Tuch nicht dran
gehen. Ich kann diesen Lappen nur beurteilen, wenn ich ihn in der Hand hatte und daran
gerochen habe. Habe ich aber bisher nicht.

Nur pauschal: keiner kann garantieren, daß damit nichts negatives passiert. Selbst der
Hersteller nicht. Das gilt es zu beachten!


cheers, fiddle

 

[suamor]

Ich reinige meine Geige/Bratsche gar nicht (ist immer abgedeckt im offenen Geigenkasten), das Griffbrett von Zeit zu Zeit mit ganz wenig Wasser und einem glatten Mikrofastertuch. Der Farbe vom "Ebenholz" ist aber nach einigen Jahrzehnten spielen langsam richtung dunkelbraun gewandert.

Wenn ich Alkohol verwende dann niemals Spiritus (Ethylalkohol), sondern nur 100% Isopropylalkohol (neudeutsch 2-Propanol). Vor allem, wenn ich (was sehr selten vorkommt) mal in die Verlegenheit kommt, die Bogenhaare zu reinigen, vielleicht so alle 2-3 Jahre. Meistens wechsle ich die Haare bevor sie in zweites Mal gereinigt werden (Ausnahme sind die Incredibow.. das ist aber ein anderes Thema).

Die Saiten tue ich nach jeder Übestunde reinigen, bei einem Probentag so etwa zweimal am Tag (mittags und abends). Den Kolophoniumstaub entferne ich mit einem Geigenputztuch (vom Geigenbauer geschenkt bekommen) sehr vorsichtig vom Lack, da das Mikrofasertuch da zu zerstörerisch wirkt. Alle paar Wochen werden die Tücher gewaschen.

Alle 5-10 Jahre muß ich meine Instrumente vom Geigenbauer anschauen lassen, der ggf. Lackschäden o.ä. repariert (meistens nicht vom Putzen her sondern vom Schweiß oder "Unfällen").

Gruß

 

[HerrKunterbunt]

Scheiße. Mir fällt etwas auf, ich habe nun mein neues Cello, welches anscheind ein leichter angreifbaren lack besitzt, mit einem Mikrofasertuch immer abgewischt wenn ich Kolophonium gesehen habe. Nun was sehe ich? Kleine Lackeinkerbung, vom wahrscheinlichen abgewischten Kolophonium. Ist das wirklich mein Tuch gewesen?
Ist Kolophonium ein gefährlicher Stoff für den Lack?
Habe es immer wie Staub behandelt.....wenn das jetz wahr ist was ich da höre.

 

[fiddle]

Scheiße. Mir fällt etwas auf, ich habe nun mein neues Cello, welches anscheind ein leichter angreifbaren lack besitzt, mit einem Mikrofasertuch immer abgewischt wenn ich Kolophonium gesehen habe. Nun was sehe ich? Kleine Lackeinkerbung, vom wahrscheinlichen abgewischten Kolophonium. Ist das wirklich mein Tuch gewesen?
Ist Kolophonium ein gefährlicher Stoff für den Lack?
Habe es immer wie Staub behandelt.....wenn das jetz wahr ist was ich da höre.

Hi,

Kolophonium ist ein Baumharz wie viele andere Harze auch. Es enthält geringe Spuren von ähterischen Ölen, also
Lösungsmittel. Wenn Kolophonium auf den Lack gelangt, dann kann es mit dem Geigenlack verkleben und eine
schwache Verbindung eingehen. Kolophonium kann auch selbst als Lack-Grundharz vervendet werden.

Von daher ist es grundsätzlich möglich, daß Kolophoniumstaub den Lack über die Zeit angreift.
Die Kratzer können auch von deinem Mikrofasertuch stammen. Das hat eine schwache "Schleif-Wirkung".
Wenn dein Lack empfindlich ist nimm ein Baumwolltuch, wische nicht so oft und vorallem:
Nicht Rubbeln, wie ein Hengst und wenig Druck.
Bei empfindlichen Lacken poliert der Geigenbauer auch mal eine hauchdünne Schicht auf (einen Schutzlack).
Dadurch bleibt der Originallack erhalten, Kratzer werden geschlossen und Kolophonium hat auch etwas
weniger Chance, was zu veranstalten.


cheers, fiddle