Wie oft kann man ein Akkordeon stimmen?

  • Ersteller dostl_ba
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Wenn wir von einer eigentlich intakten Stimmung sprechen, dann beträfen diese 40 Cent ALLE Zungen.

Ohne es genauer zu wissen, schätze ich mal dass dies den Grundbass betrifft . Die Zungen , habe ich schon öfter beobachtet, sind gerne mal gnadenlos daneben... Weil die einerseits sowieso mit der Stimmung in den Keller gehen, wenn man Gas gibt und man bei den tiefen Tönen den Ton nur schlecht sauber rausmessen kann (weil hier das tiefe "gebrummel" meist das Ohr oder das Messgerät stört und der Ton dann nicht sauber angezeigt wird)

Andererseits ist das wiederum egal, wenn man hier die Zunge auf der ganzen Länge nachschleift ... Man macht hier im Prinzip nichts anderes als der Hersteller auch. Und wenn hier an der Zunge nicht schon durch diverse "Vorgängerarbeiten" die Materialdicke stärker reduziert wurde, dann haben die Zungen in aller Regel genügend Restmaterial um das zu verkraften.. wie gesagt. "...wenn..." ... wir sprechen hier von Abtragsstärken im Bereich von wenigen 1/100 mm !

Aber ganz klar: solche Abweichungen kann man nicht mehr mit Stimmstichel oder Dremel beheben da muss zwingend das Zungenprofil nachgeschliffen werden! Wenn man das ganze Profil nacharbeitet bekommt man auch wieder eine stabile Stimmzunge (wie gesagt, solange noch genug Restmaterialdicke da ist).

Ich weiß - die Werte hören sich schockierend an - aber ich habe an anderer Stelle mal diverse Zungenbilder eingestellt die die verschiedenen Nachstimmvarianten aufzeigen. Und da hatte ich auch eine Stimmzunge ,die ich um über 20 Cent nachgestimmt hatte, bei der ich das Zungenprofil in ganzer Länge bearbeitet hatte: Und bei dieser Nacharbeit habe ich noch nicht mal das Grundmaterial angetastet! Die ganze Arbeit des Materialabtrags fand noch in den Spitzen des Originalschliffbildes ab - ich habe bei der Arbeit also noch nur die "Spitzen geglättet"!

Deshalb immer das was ich oben schon mehrfach immer wieder erwähnte: es kommt mehr darauf an wie man arbeitet, nicht wieviel!
 
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Auch ich bin nur laienhaft.
Bei den Concertinas könnte ich mir vorstellen, dass die Stimmzungen nicht so dünn und fein sind wie bei einem Konzert-Akkordeon.
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Vielleicht sind sie auch aus Messing oder etwas ganz anderem?
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beides nicht. Sie sind aus Stahl und besonders in den besseren Instrumenten länger und dafür schmaler. Wenn das Instrument auseinander geschraubt ist, reicht schon ein leichtes pusten aus, damit sie klingt.
 
Zur technischen Seite kann ich nichts sagen. Allerdings hatte ich mal ein Instrument beim HZIM, der davon abgeraten hat, von 441hz auf 440hz zu stimmen. Die Stimmzungen brauchen wohl relativ lange, bis sie in der neuen Tonhöhe bleiben. Es ist also stimmen, warten, nachstimmen, warten, evtl. nochmal nachstimmen angesagt. Also alles in allem sehr aufwändig und damit teuer. Es lohnt sich also nicht bei jedem Instrument.
 
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