Wie liest man Slash-Akkorde in einer Progression?

Von unten nach oben sortiert wären das also die Töne "g h d f" (dt.), der Akkord wird gemeinhin G7 geschrieben und benannt.
Das f ist wohl eher ein f#, und damit wäre es dann ein Gmaj7, oder ?

LG
Thomas
 
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Danke für die Korrektur - ist natürlich völlig richtig. :great:

Jetzt weiß ich entdlich, warum ich mich meinen Beitrag nach dem Schreiben noch zweimal gelesen habe, weil irgendwas war da - aber ich kam nicht drauf.
Aber eigentlich will ich auch gerade Piano üben...

Gruß Claus
 
Hallo zusammen, danke für die zahlreichen Antworten. Hier ist die Akkordfolge:

Empty#1.png

Hier ist mein Dilemma: Ich weiß, dass Bm/G und Gmaj7 aus den selben Tönen bestehen, allerdings greife ich auf der Gitarre immer nur ein Bm und wechsel die Bassnote. Daher würde ich (und viele andere Gitarristen auch) in diesem Fall ein Bm/G, statt ein Gmaj7 sehen.
Wenn ich aber die ganzen Beiträge lese, weckt es in mir den Ehrgeiz mich noch mehr mit der Musiktheorie auseinanderzusetzen. Kann mir vielleicht jemand etwas Lektüre empfehlen, die auch für Einsteiger geeignet ist?
 
Danke, m.E. zeigst Du in den vier Takten keine harmonische Bewegung, sondern eine Bassfigur zur Belebung des statischen Bm-Akkords.

Für "Jazz" würde ich Frank Sikora, Neue Jazz Harmonielehre zu Rate ziehen, wenn ausführlicher auf Blues, Rock und Pop eingegangen werden soll Mathias Löffler, Rock & Jazz Harmony.
Beide Bücher sind im Original in deutscher Sprache verfasst.
Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre

Es geht auch knapper wie im "Berklee Book of Jazz Harmony" (in englischer Sprache)
Joe Mulholland & Tom Hojnacki, The Berklee Book Jazz Harmony

Offenbar stark erweitert wurde inzwischen die einstige Einführung von Fritsch/Kellert aus dem Leu Verlag, fiel mir gerade beim Stichwort "knapper" ein, die jetzt über 400 Seiten sind vergleichsweise aber eher "medium".

Wahrscheinlich wurden schon seit Jahren alle wesentlichen Stichworte auch im Board ausführlich beleuchtet.

Gruß Claus
 
schreiben das manche durchaus ähnlich, nur nicht mit einem schrägen Trennstrich (Slash), sondern den Basston eben direkt drunter (also allenfalls mit einem waagerechten Strich).

Das kenne ich anders: Slash-Akkorde sind die mit dem schrägen Strich und zeigen einen Akkord über einem Basston. Oft als eine Art Eselsbrücke, wie Gm/E statt E halbvermindert, manchmal aber auch nur, um eine Bassbewegung darzustellen, wie Am | Am/G# | Am/G | Am/F#.

Ein waagerechter Strich trennt dagegen zwei Akkorde. Zum Beispiel

C
--
Dm

würde bedeuten unten ein Dm-Akkord, oben ein C-Dur Akkord (steht dann für Dm 7 9 11)

So kenne ich das.
 
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Guter Hinweis! Also lieber keinen waagerechten Strich wegen der Verwechslungsgefahr.

Ist egal - mit dem Computer kann man beides nicht sonderlich gut schreiben; daher kommt es ja, dass ich dann doch mit Schrägstrich trenne statt nur die römische Zahl oben, die arabisch drunter zu schreiben.
 
Hier ist mein Dilemma: Ich weiß, dass Bm/G und Gmaj7 aus den selben Tönen bestehen, allerdings greife ich auf der Gitarre immer nur ein Bm und wechsel die Bassnote. Daher würde ich (und viele andere Gitarristen auch) in diesem Fall ein Bm/G, statt ein Gmaj7 sehen.
Wenn der Akkord oben liegenbleibt und nur der Basston "wandert", kann man das durchaus als Bm/G empfinden.

Ansonsten ist Bm/G oder D/C7 nur eine Vereinfachung, für manche schneller zu lesen, aber an sich nicht korrekt. Klingen tut es natürlich genauso.

Im Jazz wäre dieses hier ein bisschen ungewöhnlich, da Du für Bm normalerweise B dorisch nimmst, also mit Gis. Bei Bm/G würde ich (im funktionalen Zusammenhang) zu 99% erwarten, dass es sich nach Bm/F# auflöst, also wirklich als ein Bm-Akkord funktioniert.
Ein Gmaj7-Akkord dagegen würde wahrscheinlich woanders hingehen. Es kommt also auf den Zusammenhang an. In Sheets ist es eigentlich immer "korrekt", privat kannst Du machen was Du willst.

Also lieber keinen waagerechten Strich wegen der Verwechslungsgefahr.
Ja, ist besser.

Ein schönes Beispiel für "Akkord über Akkord" wäre Speak no Evil Takt 8 ff.
1711016459507.png


Die parallel verschoebenen Ebm11, Em11 usw lassen sich auf dem Klavier sehr anschaulich spielen, wenn man rechts Db, links Ebm greift. Also immer links der einfache Moll-Akkord und darüber auf der Septime mit rechts einen Dur-Akkord. Notiert man das so, sind sogar alle Töne explizit hingeschrieben. Aber trotzdem schreibt man in so gut wie allen Sheets die "korrekte" Moll 11 und muss sich 7 und 9 dazudenken. ;)
 
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| Bm/G | Bm/F# | Bm/E | Bm | ( B = H )

Es handelt sich ja hierbei um eine Akkordfolge, die immer wieder Bm spielt mit anderen Basstönen. Dadurch bekommt man einen walking Bass
Ich lese grad nochmal deinen ersten Beitrag.
Ein walking bass ist üblicherweise in Vierteln, nicht in ganzen Noten. Das hier ist einfach ein jeweils anderer Basston pro Takt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich setze mich seit neustem etwas verstärkt mit der Theorie und Harmonieleere zusammen.
Da hast Du ja jede Menge leeren Platz zum Sitzen ;)
 
Und die Unterstruktur bezieht sich auf den jeweils aktuellen Akkord, nicht auf den der Grundtonart?
Genau. Die Bezifferung der Unterstruktur bezieht sich auf die Oberstruktur.
Hier ist mein Dilemma: Ich weiß, dass Bm/G und Gmaj7 aus den selben Tönen bestehen ...

Wenn ausdrücklich Bm/G geschrieben wird will man die Triade in der Oberstruktur. Beim Akkordsymbol GMA7 sind die Gestaltungsmöglichkeiten des Voicings größer.
 
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Ja, ist klar. Danke! Ich kannte das bisher nur so als "Eselsbrücke".
 

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