Du musst da aber auch nochmal unterscheiden zwischen "Song üben" und "Song spielen". Eigentlich ist der Unterschied ja ganz offensichtlich, beim Üben versuch ich den Song besser hinzubekommen, zerlege ihn in einzelne Stücke die ich separat übe usw. Beim Spielen spiel ich den Song halt ich wies grade kann.
Das man durch das Üben von Lieder auch besser wird, ist ja ganz klar, schliesslich machst du da ja nichts anderes als "musikalische Fingerübungen".
Natürlich wird man auch durch das einfache Spielen besser, aber nur minimal und "ungezielt", wodurch es schwerer wird den Fortschritt wirklich zu merken und das ist allein schon wegen der Motivation nicht so gut. Wer motiviert ist lernt viel besser und schneller als jemand der sich dazu zwingt. Wenn man merkt, dass man was durch gezieltes Üben auf einmal wesentlich besser kann, z.B. endlich regelmäßige Sechzehntel locker 10 BPM schneller als sonst spielen zu können, gibt das einen gewaltigen Schub an Motivation (so ist es zumindest bei mir
). Beim "Verbessern durch Spielen" sind die Verbesserungen aber so minimal, das man sie fast kaum merken kann, vor allem da man sich ja keinen Anfangspunkt und Ziel der Übung gesucht hat und somit keinen Vergleichspunkt hat. Man verbessert sich zwar, aber das Gefühl der Verbesserung bleibt aus und irgendwann hängt man dann wieder in so einer "Ich-werd-nicht-besser"-Phase drin.
Das merk ich ganz deutlich wenn ich die Gitarre in die Hand nehme und Anfange zu lange zu improvisieren. 5 Minuten ... 10 Minuten ... 30 Minuten ..45 Minuten... "Mist, das hört sich doch alles gleich kacke an! Ich bin so schlecht!" (ein bischen übertrieben, aber es zeigt was ich sagen willt), dann fang ich meistens an irgend eine Übung zu spielen. Wenn ich die dann immer besser hinbekomme und im Kopf den Gedanken "Geil! Wieder 5 BPM schneller!"/"Super! Die Technik kannste jetzt wieder etwas besser!" habe, vergeht die Zeit wieder wie im Flug und die anfängliche "Improvisation-Depression" ist vergessen
Allein deswegen versuch ich schon jedesmal wenn ich die Gitarre in der Hand habe mindestens 30 Minuten gezielt zu üben, auch wenn es nicht immer klappt und ich dann doch wieder 30 Minuten nur improvisiere
Ich denke dieses Problem kennt jeder Gitarrist, aber da muss man halt durch.
Zum Thema selbst:
Ich spiel wie ich lustig bin, aber meistens mindestens eine Stunde, an manchen Tagen aber (leider) auch gar nicht. Besonders momentan hab ich nicht soviel Zeit, da ich 2 wichtige und aufwendige Schulprojekte am Laufen hab und die halt erstmal Vorrang haben :/
Das längste was ich bisher gespielt hab waren so 3-4 Stunden am Stück, meistens sind es aber "nur" 2 Stunden.