wie der Titel schon sagt, hätte ich gerne mehr Sustain.
Meine Strat ist von Fender (Mex) Baujahr 06/07.
Der Ton stirbt mir einfach zu schnell aus. Mit meinem little Big Muff (EHX) ists besser, aber einen übermäßig langen Ton im Cleansound krieg ich nicht hin.
Irgendeine Idee?
was ist "langer" Sustain überhaupt? (Ausklingzeit soll wie lang sein?)
Auf welcher Gitarre erreichst du den? (Fangfrage, die in die Richtung geht, ob DU überhaupt langen Sustain erzeugen kannst mit deiner Spieltechnik ...)
Wozu brauchst du langen Sustain? (Songbeispiel)
Die Faktoren, die zu instrumententechnisch bedingten Einbußen führen können sind schon alle genannt hier, soweit ich das überblicke.
Nach meiner Erfahrung gibt es im Brücken/Trembereich einige Einstellfehler, die den Stratton unnötig verkürzen:
- schlecht aufliegende Reiter (erst das, dann erst deren Material)
- falsch reingedrehte Tremschrauben (die, die in die Decke gehen)
- Federeinstellungen
- ungünstiger Tremwinkel
auch ein von den Materialien nicht optimales Billig-China-Trem macht recht wenig Probleme, wenn alle diese Faktoren aufeinander abgestimmt eingestellt werden.
Die Zubehörindustrie und einige gläubige Feinohrmucker gehen davon aus, dass sich das Verhalten der Saitenschwingung erst mit einem Stahlblock und Stahlreitern, möglicherweise sogar speziellen Federn optimal entwickelt. Ich teile diese Erfahrung nur bedingt ... eine schlechte Klampfe gewinnt nur wenig durch solche Aufwertungsmaßnahmen, eine gute klingt auch mit nicht ganz so hochwertigen Teilen gut, wenn sie richtig eingestellt ist. Es geht also um Nuancen, nicht um grundsätzliche Problemlösungen.
Die bereits erwähnte Blackbox ist ein stabilisierender Faktor und auch aus anderen Gründen ein nützliches kleines Ding: reisst eine Saite, gerät das Gleichgewicht zwischen Saitenzug und Tremolofedern nicht sofort ins Wanken, da der Block eine in gewissem Rahmen fixe Stellung hat. Das wirkt sich auch auf das Schwingungsverhalten (m.E. positiv) aus.
Nicht zuletzt sind auch die gewählten Saiten und deren Stärke von Bedeutung. Ein schlaffes 0.09er Set kann einfach nicht so straff und lange klingen wie eine 0.12er Besaitung, bei der schon die Saitenmasse
merklich höher ist. Unter 0.10 würde ich keine Strat bespannen.
Aktive Picks sind sicher schön störungsfrei und weniger stratitisanfällig, aber in Anbetrcht der ganzen anderen Dinge, die man bei einer Strat für den guten Ton tun kann, sicher nicht die naheliegendste Variante.
Flachere Pickupeinstellungen helfen vor allem bei Problemen mit der Intonation der tiefen E, dass es sich dabei um eine merkliche Lösung für mutmaßliche Sustainmängel handelt halte ich für einen sehr praxisfernen Ansatz ...