Wie kriege ich mehr Gefühl in meine Stimme?Wie klinge ich interessant?(kleine Hilfe)

maddze
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Wie kriege ich mehr Gefühl in meine Stimme? Wie klinge ich interessanter?

Diese Fragen treten hier wie ich finde immer öfter auf und nun dachte ich mir mal das ich dazu eine kleine Hilfestellung schreibe, diese beruht auf Übungen die mir sehr geholfen haben und ich hoffe das diese vielleicht auch hier dem ein oder anderen helfen können!

Allgemeines

Das hat natürlich viel mit Emotionen zu tun, es ist wichtig das man diese herauslässt und zeigt, man kann keinen Song mit Gefühl singen wenn man sich zu sehr darauf versteift ob man jetzt gerade auch wirklich gut singt.
Also bleibt locker! Das ist wichtig! Macht euch keine Gedanken ob ihr gut singt oder nicht (eine gute Intonation sollte natürlich als Grundlage da sein, ansonsten übt diese erstmal!).
Jetzt kommen wir zum wesentlichen, eure Songs! Ideal ist es natürlich wenn ihr diese selbst geschrieben habt, wenn nicht, egal ;)
Nehmt euch einen Song, geht ihn durch und denkt euch einen kleinen Film zu ihm aus, eine richtige Situation die vom Anfang bis zum Ende des Songs geht!
In diese versetzt ihr euch dann beim singen hinein, ihr solltet die einzelnen Bilder / Situationen vor euch haben wenn ihr die Textzeilen singt. Nun, lasst die Emotionen frei :) Hört sich vielleicht bescheuert an, aber so bekommt ihr viel Gefühl in eure Stimme! Ihr könnt am Anfang am besten die Augen schließen, dann klappt es mit dem rauslassen der Emotionen besser!
Jetzt kommen die wichtigen Punkte Dynamik, Variation und Aussprache;

Dynamik
Setzt Dynamikk in euren Songs ein! Diese macht ihn interessanter! Sucht Punkte raus wo ihr leiser singt und an anderen stellen wieder lauter! Übergänge um beides zu verbinden usw.

Variation
Singt nicht alles gleich, ändert z.B. die Melodie der 2.ten Strophe ein wenig und den letzten Refrain oder oder oder... das müsst ihr testen!

Aussprache
Wichtig ist das ihr eine saubere Aussprache habt und bestimmte Sachen betont, das kann ich euch so schlecht erklären, evtl. kommen später noch ein paar Soundfiles um das mal zu demonstrieren!

Übungen

"Coolness" - Zeigt einfach wir cool ihr seid (klingt sowas von bescheuert, das weiß ich). Lasst das Alphamännchen (-weibchen) hängen bzw. seid einfach überzeugt von euch (wenn ihr einigermaßen gut singen könnt, sollte dies klappen)

"Energie" - In tieferen Tonlagen braucht ihr keinen großen Kraftaufwand, geht es in die höheren Lagen schon. Singt ein paar Zeilen und sucht euch Betonungen raus, bei diesen Wörtern / Silben ballt ihr eure Hand zur Faust! Probiert es aus, es bringt etwas. Genaus könnt ihr diese Übung mit einem Stift machen, legt ihn auf einen Tisch und packt ihn bei betonen der Silben... mir hilft so etwas.

"Töne finden" - Nehmt euch die Gitarre oder das Keyboard oder von mir aus auch ein Programm wie Guitar Pro und schreibt euch die Gesangsmelodie raus, dadurch festigt ihr die Töne und es ist einfacher Variationen etc. einzubauen!


So, beachtet ihr dies alles und traut euch Emotionen zu zeigen, sollte der Song mit euch als Sänger schon viel besser klingen und nicht mehr "langweilig"
Vielleicht konnte ich euch ja irgendwie helfen! Ich werde den Thread hier noch um einiges ergänzen, habe jetzt leider keine Zeit mehr! Sounddateien werden auch noch kommen, wenn das so klappt wie ich es mir vorstelle!
 
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Vielen Dank Maddze!
Als erste Hilfestellung steht da doch schon viel nützliches drin.

Vielleicht noch eines: Wenn ihr schon covert, - viele von uns tun das, ich auch - beschränkt euch auf Text und ggf. Melodie. (...was keinesfalls sein muss. Es ist das Recht des Sängers auf die Klampfen- /Keyakkorde zu singen, was ihm Spaß macht)
Den Sänger einer anderen Band einfach nachzumachen raubt euch viel Überzeugungskraft und damit auch interessanten Klang - so was entsteht nämlich in erster Linie dann, wenn man seiner eigenen Stimme Ausdruck verleiht.
 
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maddze schrieb:
"Energie" - In tieferen Tonlagen braucht ihr keinen großen Kraftaufwand, geht es in die höheren Lagen schon.

Das ist meiner Ansicht nach ein Irrtum. Wenn alle Töne gleich laut und druckvoll erklingen sollen, braucht man überall den gleichen Karftaufwand. Gerade wenn man den Eindruck hat, dass einen nur die hohen Töne Energie rauben, sollte man seinen Technik überarbeiten.
 
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Hmm, vielleicht ist es bei jedem anders... bei mir ist es aber definitiv so das ich bei tieferen tönen ohne großen aufwand laut und deutlich singen kann und bei höheren tönen mit kraft diese einfach "schöner" und "klarer" singe...
 
Schöner Beitrag, maddze. :great: Was mir zu Aussprache noch eingfallen ist: Da ist es, um wirklich überzeugend zu wirken, nicht nur wichtig, deutlich zu sprechen, sondern (fast im Gegenteil) manchmal auch etwas zu "schmieren" bei der Aussprache, vor allem, was dann Fremdsprachen betrifft. Singen finde meist nicht in der Hochsprache statt, die Eigenheiten machen es interessant und man singt eigentlich auch nicht unbedingt so, wie man spricht.

Ich selber singe, wie möglicherweise der Großteil hier, (nur) Englisch (und Deutsch) und ich finde es absolut wichtig, dass die Englische Aussprache authentisch und gut ist. Es gibt nichts schlimmeres als jemanden, der auf großen Performer macht und dann mies Englisch spricht.
sick.gif
So nach dem Motto: "Änt nau, sieh änt is niehr änt so i feiß se finöl körtin", oder so (das sollte jetzt die erste Zeile von My Way sein :D , kennen vielleicht die meisten). Sowas finde ich sowas von abtörnend ;) und überhaupt nicht überzeugend.

antipasti - Stimme dir zu, was den die Sache mit dem Kraftaufwand betrifft. Ich würde nicht generell sagen, dass tiefe Töne weniger Aufwand benötigen und die hohen mehr. Alles braucht die ungeteilte Aufmerksamkeit und einen ähnlichen Kraftaufwand, bei mir persönlich mit der leichten Tendenz zu mehr Kraftaufwand bei den tieferen Tönen ...
 
Hmm also mit der Aussprache, ich singe hauptsächlich deutsch (Rock) und da finde ich macht es schon einiges aus wenn man die Wörter deutlich ausspricht! Natürlich bei manchen passagen kann man es besser, wie du sagst "schwammiger" singen, aber allgemein finde ich eine klare aussprache wichtig! und gerade wenn man englisch singt, hast es ja auch geschrieben, ist es blöde wenn man dann ne miese aussprache hat...

mit dem kraftaufwand, darüber lässt es sich wohl streiten :) ich habe nur meine erfahrung geschrieben, mag sein das man dies nicht verallgemeinern kann!

oh der thread ist sogar als wichtig gesetzt worden :) schön :)
 
maddze schrieb:
mit dem kraftaufwand, darüber lässt es sich wohl streiten :) ich habe nur meine erfahrung geschrieben, mag sein das man dies nicht verallgemeinern kann!

Für mich ist die Frage eigentlich zu interessant, um sie zur "Ansichtssache" verkommen zu lassen, da ich mir selbst drüber nicht genau im Klaren bin. Ursprünglich musste ich früher und auch heute noch immer wieder bei hohen Lagen mehr Kraft aufwenden. Das hat nach Gesngsstunden gelegt und legt sich auch jetzt noch oft erst dann, wenn ich einen Song "verinnerlicht" habe. Deswegen stellt sich für mich die Frage, ob ein zu hoher Kraftaufwand vielleicht mit "falsch" eingesetzter Technik zusammenhängt. Weiß jemand daruaf eine Antwort?

Die Frage, die dazu gehört ist natürlich auch: Wo entsteht die Kraft?
 
antipasti schrieb:
Deswegen stellt sich für mich die Frage, ob ein zu hoher Kraftaufwand vielleicht mit "falsch" eingesetzter Technik zusammenhängt. Weiß jemand daruaf eine Antwort?

Meiner Meinung nach ja. Ich merke genau das wenn ein Song neu ist, der Text frisch geschrieben etc. ich mehr Probleme habe ihn zu Singen. Wenn er dann mit der Zeit besser 'sitzt' wird es immer leichter. Wird wahrscheinlich daher kommen das ich mich noch auf zuviele Sachen konzentrieren muss neben dem Singen ( den richtigen Einsatz, Text etc. ) und so Sachen die eigentlich automatisch funktionieren sollten falsch mache. Es dauert bei mri auch einfach seine Zeit bis ich weiss wo meine Atempausen sind und den richtigen Ansatz fuer die einzelnen Stellen habe ( Bin ja viel am Wechseln der Tonlagen ).
 
also bei mir ist es nicht anders, ein frisch geschriebener song ist schwerer zu singen als wenn ich ihn mir verinnerlicht habe und ihn gerade das x. mal singe! zu dem kraftaufwand, meine gesangslehrerin hat mir vor geraumer zeit gesagt das ich meine kraft für die hohen lage sparen sollte und in den tiefen (in meiner natürlichen lage, in der ich ohne probleme singe (diese ist bei mir halt tiefer)) nicht viel kraft verwenden muss... dies klappt sehr gut und ich kann die lautstärke auch gut verteilen, so das diese zwar lauter wird in den hohen lagen, aber das ist nicht so extrem und klingt außerdem ganz gut :)
 
Kann da natürlich nur von mir selber ausgehen. Aber mir geht's genauso wie euch. So lange ein Song noch frisch ist, brauche ich sehr viel mehr Konzentration und auch Kraft zum Singen, egal in welcher Lage.
Wenn ich das Ding dann kann, ist es egal in welcher Lage, dann ist keine "Extra-Kraft" mehr im Spiel, ob ich nun Kopfstimme oder Bruststimme singe. Ganz im Gegenteil, wenn ich versuche, in der Kopfstimme so was wie "Kraft" einzusetzen, kippt sie mir ganz schnell weg oder wird heiser.
 
Was soll man da sagen: Die Stimmbänder sind nunmal bei höheren Tönen angespannter, als bei tiefen. Rein physikalisch gesehen pressen sich die Stimmlippen bei hohen Sachen mehr zusammen, als bei tiefen. Wenn man falsch singt, dann brüllt man aber die hohen Töne, anstatt diese zu singen. Der Unterschied besteht darin, dass s zwei Paar Stimmlippen gibt: Dickere und dünnere.
Man kennt es ja von Saiteninstrumenten: Will man möglichst oben am Griff greifen, um hohe Töne zu produzieren, sollte man zu einer dünnen Saite wechseln, die hohe Töne erklingen lässt. So muss man auch, um ohne Anstrengung hoch zu singen, die Technik beherrschen, ab einem bestimmten Ton (der bei jeder Stimme verschieden ist) den Übergang von dicken zu dünnen Stimmlippen schaffen.
Der Bereich um diesen Ton herum nennt sich auch Passagiobereich.
Will man hoch singen, ohne auf die dünnen Stimmlippen zu wechseln, brüllt man irgendwann eben nur noch rum, und presst die dicken Stimmlippen immer stärker zusammen. Wenn man Pech hat, können die auch mal reißen und dann gute Nacht.
Und wenn nicht: Macht das mal ein paar Jahre, irgendwann sind die Stimmlippen vernarbt und ihr könnt nur noch rauh und heiser erklingend singen.
Leise hoch singen, ohne ins Falsett zu wechseln, ist laut Aussagen einiger Spezialisten im www.gesang.de Forum nur für Frauen ohne Weiteres möglich.
Männer haben damit große Schwierigkeiten - und ehrlich gesagt, habe ich auch noch nie einen Tenor ein hohes c2 singen hören - gesäuseltes Falsett ausgenommen - , dass die gleiche Power und Lautstärke hatte, wie seine tiefen Parts.
Das ist einfach physikalisch nicht drin. ;)
 
Danke für diese Hilfe.
Ich denke das hat mit geholfen und ich werde es am Montag in der Schulband gleich mal ausprobieren :great:
 
Hallo,

will auch noch meinen Senf, bzw. meine Erfahrungen dazu geben und obiges ergänzen ;)

Ich denke, einen Song kann man sich in gewisser Weise erarbeiten:

1. Ohne zu wissen, worum es in dem Lied geht, kann man IMHO nur wenig Emotionen transportieren - Also Text ggf. übersetzen!

2. So lange man sich darauf konzentriert, WAS man in dem Moment singen muss (oder sogar ablesen muss), ist es schwierig Emotionen rauszulassen - also Text auswendig lernen, Atempausen antrainieren usw...! Wenn es dann ohne nachzudenken einfach "rausläuft" dann geht das verändern, bzw. unterschiedliche Betonen und ausprobieren beinahe von alleine los...

3. Besonders auf den Anfang und das Ende eines Liedes konzentrieren (Wie bei jedem Vortrag, jeder Rede, jedem Referat etc... Denn das bleibt beim Publikum besonders in Erinnerung..

4. Sich vorstellen, man "erzählt" den Text, wie eine Geschichte - klappt hervorragend, wenn man dabei einzelne Leute im Publikum direkt ansingt (Augenkontakt)!

5. Besondere Textstellen mit Gesten unterstützen (Kann man sich passend antrainieren). Sieht nicht nur cool aus, sondern hilft auch, sich selbst in eine bestimmte Stimmung zu versetzen (und gibt Sicherheit!). Aber bitte nicht übertreiben, so wie früher, als es fast wie Gebärdensprache aussah...

6. Aufnahmen machen (Ton und später auch Video) und sich selbst in die Rolle des Zuhörers - und Zuschauers!!! versetzen.

7. Emotionen als Sänger auf der Bühne sind nicht nur klanglicher Art - man ist auch sichtbar! d.h. Gesten während des Titels, aber auch beispielsweise das Bühnenlicht oder das bekannte Singen auf dem Barhocker kann schon bestimmte Emotionen beim Publikum auslösen... Große Künstler haben eine unglaubliche Präsenz auf der Bühne, ohne auch nur einen Ton gesungen zu haben! DIE BÜHNE GEHÖRT DIR!

8. Von anderen lernen, d.h Songs und Videos (aber bitte Konzertmitschnitte) von Sängern studieren, was sie wann wie einsetzen.... Weniger ist nämlich oftmals mehr!
Tipp: Robbie Williams und Frank Sinatra! Und wer findet... Harald Juhnke (wg Präsenz!)!

Soweit mein Senf dazu ...:D

Gruß aus Hannover,

Gunnar
 
Danke das hat mir sehr geholfen.
Sing jetzt das dritte Jahr in einer Band und hatte immer die selbe Stimme das war langsam mir schon langweilig.

Also danke!!!!!
 
hier gehts ja grad um tiefe Töne, und ich hab gleich ne Fragen dazu.

Wie schafft man es denn, bei tieferen Tönen druckvoll zu singen, fast schon ein wenig zu schreien? Wenn ich das versuche werd ich automatisch höher irgendwie.
Und noch was, der Druck darf ja nicht aus dem Bach heraus kommen, dh. die Luft rauspressen!? wie bringt man ihn dann zustande?
 
Ist jetzt vielleicht nicht so der super Tipp, aber mir hat es geholfen mir einfach mal zuzuhören während ich singe. Quasi so als würde ich grade gar nicht selber aktiv etwas tun, sondern mir eine Aufnahme anhören. Ein wenig distanzieren halt.
Hat mir geholfen ein ganz anderes Gefühl für meine Stimme zu entwickeln :)
 
fleischwurst schrieb:
Ist jetzt vielleicht nicht so der super Tipp, aber mir hat es geholfen mir einfach mal zuzuhören während ich singe. Quasi so als würde ich grade gar nicht selber aktiv etwas tun, sondern mir eine Aufnahme anhören. Ein wenig distanzieren halt.
Hat mir geholfen ein ganz anderes Gefühl für meine Stimme zu entwickeln :)

Eigentlich finde ich das einen ziemlich super Tipp. Das ist nur genau das Problem: sich so weit von sich selbst zu distanzieren, dass man sich beurteilen kann wie ein Außenstehender. Man sollte es sich zum Ziel nehmen.
 
du musst den song, egal welche musikrichtung als ein gedicht sehen!
(im grunde ist es ja auch nur ein vertontes gedicht)!
"jeder autor schreibt sein eigenes gedicht, jeder leser spricht sein eigenes gedicht!"
soviel zum stimmlichen!

"das auge hört mit!"
wenn du interessant klingen willst, musst du den text/song fühlen, sio wie wenn man ein theatertext spielt!
du musst die passenden bewegungen machen, die passenden gesichtsausdrücke!

so klappt es bei mir!
=)
 
..aber gerade im kleinen proberaum kann ich mimik & gestik kaum anwenden, da ich auf unserem quadratmeter einfach viel zu nah an meinen mitmusikern stehe und da eher nich so mit den armen wedeln will (übertreibung).

ist schwierig, sich da so wie in einer geschichte gehen zu lassen, also muss ich es doch aufs stillstehende insmikrosingen reduzieren.. und dennoch meine größtmöglichste vorstellungskraft spielen lassen, damit die bilder vor meinen augen entstehen. oder ich lasse die gestik, die ich mir dazu auf der bühne vorstellen würde, schonmal in meinem kopf ablaufen- das müsste man eben dann doch noch zu hause vor dem spiegel üben, und da fehlt einem wieder die livemusik dazu :(
 

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