Wie komponieren Profis?

orchester bleibt orchester - computerrumgedudel bleibt computerrumgedudel

ein echtes orchester spielt halt (lol wortspiel) in einer ganz anderen liga. sowohl in der qualität, als auch im preis. Wer würde denn ein Orchester mieten, wenn er für den selben preis alle möglichen samples kaufen könnte und das orchester damit simulieren könnte?

dazu würds auch meiner meinung nach in den nächsten 100 jahren nicht kommen und wenn wir dann woweit sind und der pc schlau genug ist, die sachen zu spielen, hören wir vllt sogar keine orchestermusik mehr?
man weiß nie...
 
Wie viele hören "echtes orchester" oder musik jeder art "unplugged" und wieviele elektronisch vermitteltes, komprimiertes, lautes "rumgedudel" ?
Werden menschen in zukunft überhaupt noch leise töne hören oder musikalische strukturen erkennen ?
Ich erlebe an mir selbst, dass der hochtonverlust zunimmt und ich den vorgängen in der musik ohne kopfhörer nicht folgen kann, auch hörhilfen können das nicht kompensieren.
Man muss sich damit abfinden, dass es still um einen wird.
 
Na ja Günter, es st schon ein gewaltiger Unterschied, ob " der Zahn der Zeit" an einem nagt oder ob man einen Kulturverlust freudig erregt hinnimmt.

Bei mir (als Schlagwerker) kommen die Verlustigkeiten in den oberen Frequenzen 25 jahre früher als bei Dir, ich lerne damit zu leben (ich war halt zu blöd zum Klavierspielen...).
 
Richtig Laut wird es erst hinter dem Jordan. Die dort ortsanwesende Bevölkerungzahl ist immens, 110 Milliarden aller jemals geborenen modernen Menschen, 103 Milliarden sind bereits in der Vergangenheit einschließlich der Steinzeit gestorben, nur die Digithaler gerechnet, respektive die Neanderthaler nicht, und alle auf kleinstem Raum zusammen gepfercht irgendwo in Jordanien. Tip, in die Hörgeräteindustrie investieren, aber die Aktien kurz bevor der letzte taub wird verkaufen, als Investitionsalternative gäbe es noch die Verursacherindustrie, zum Beispiel die Kopfhörerhersteller
 
wusstet ihr, dass fast jeder MP3 hersteller auch im höhrgerät buissness mitspielt.. ?
ist zwar ot, aber sollte man zumindest wissen :)

falls jetzt wer mit "beweise" ankommt, kann erselber google benutzen. ich nehme keinem die areibeit ab!
 
wusstet ihr, dass fast jeder MP3 hersteller auch im höhrgerät buissness mitspielt.. ?

Abgesehen davon dass es einfach technologisch naheliegt ist das natürlich ein ganz witziger Zusammenhang. ;)


Aber mal zu Thema: Ich für mich muss sagen dass ich wahrscheinlich ein gut simuliertes Orchester kaum von einem echten unterscheiden könnte, dafür bin ich einfach viel zu selten auf klassischen Konzerten. Es mag manchen anders gehen und beim ersten Ton erkennen was simuliert ist und was nicht.
Aber man muss einfach mal den Anwendungsbereich sehen. Gerade was Filmmusik angeht geht es mehr um das Klischee eines Orchesters. So sehr ich auch Fan von Filmmusik bin, es ist immer noch Funktionsmusik und muss alleine nicht für sich wirken.
Wobei es auch hier sehr viele moderne und experimentelle Musik gibt.

Den Untergang des Abendlandes würde ich allerdings entgegen gängiger Meinung nicht heraufbeschwören. Es gibt viele, sogar sehr viele Künstler die alle neuen Mittel die ihnen zu Verfügung stehen nutzen um neues zu erschaffen. Und von dem Klang ein klassischen Orchesters hat sich doch fast die komplette kreative Szene getrennt - von den mittlerweile selbst schon snobistisch gewordenen E-Gitarren und analogen Synthesizern bis hin zu reiner Klangprogrammierung in PureData.
Mir kommen all diese Orchester oft wie überdimensionale Top-40 Coverbands vor die hin und wieder auch mal einen Soundtrack einspielen dürfen. Wer schreibt denn noch - Film und Computerspielmusik ausgenommen - wirklich Musik die zu dieser Besetzung passt? Imo ist das Format ausgereizt.
 
orchester bleibt orchester - computerrumgedudel bleibt computerrumgedudel

Kommt auf den Zweck an. Wenn's z.B. im Kino gut klingt und zum Film passt - warum nicht?

Andereseits sind naturale Instrumente nicht ersetzbar, wenn es halt natural klingen soll/muss. Wenn mich das Crescendo eines Orchsters in den Sessel drückt oder die Sologeige den Raum mit KLang füllt - das sind einfach spezielle Schwingungen (Musik besteht aus bewegter Luft) die nicht simulierbar sind und die man - im wahrsten wortsinn - am "Leib erfährt" und dort wirken.

Sage ich als E-Gitarrist, der als Hörer zig 1000e Konzerte aus allen Stilrichtungen, Instrumenten, Kulturen, Experimenten und Epochen aufgesogen hat.

MatthiasT schrieb:
Imo ist das Format ausgereizt.

(Fast) Alles an Klang hat für mich seinen Platz, weil es sich ständig gegenseitig inspiriert. Und zwar parallel, denn es gibt letztlich keine wirklich vertikale Richtung in der Kunst (und in jeglicher Entwicklung). Sobald man etwas Ander(e)s macht ist, wird das nur im Vergleich zu Vorhandenem als anders auch sichtbar. Das "Alte" ist deshalb immer dabei und taucht in zig neuen Gewändern wiedr auf. Mal als gestrig (und dann oft genug wiederentdeckt) und mal als dauerhafter und zeitloser Impulsgeber für Neues.
 
Die musik befindet sich heute (wieder) in einer dienenden rolle, als gebrauchsmusik für alle tage, als untermalung und stimmungserzeugender hintergrund.
Wer heute ein konzertantes orchesterstück schreibt, muss sehr froh sein, wenn es einmal aufgeführt wird, aber so kann es weder bekannt, noch die sprache des autoren "verstanden" (durchgehört) werden, da hilft auch kein kommentar im programmheft.
Bis in das 19.jh. erwarteten konzertbesucher neuigkeiten auf dem spielplan, heute fürchten sie sie. Öffentliche Konzerte im eigentlichen sinne gab und gibt es auch nur zeitlich wie geographisch eng begrenzt.
Mit dem kulturellen umfeld verwoben, hat musik verschiedene funktionen, die ändern sich und damit auch die mittel und hörgewohnheiten.
Die dynamische bandbreite eines orchesters mit allen schwingungen und besonderheiten der raumakustik kann man nur "live" erfahren, aber in welchem verhältnis steht das erleben zu tonträgern und vermittelnden medien?
Musik nimmt im täglichen leben einen größeren raum ein als je zuvor, hat eine nie gekannte vielfalt, ist ein bedeutender wirtschaftsfaktor, dafür muss sie einen preis zahlen.
 
Genau das ist der Grund warum ich mich nicht für die klassische Musik interessiere. Es kommt quasi nichts neues dazu und sie kommt mir irgendwie ... tot vor. Vielleicht ist das übertrieben, aber zumdinest riecht sie schon etwas streng.

Man darf allerdings nicht von der klassischen, von staatlichen Subventionen am Leben erhaltenen und damit eher künstlichen klassischen Konzertszene auf alle Szenen schließen.


Jedesmal wenn ich auf einer Konzert gehe erwarte ich neue Stücke, ich besuche gezielt Konzerte wo ich noch nicht mal die spielende Band kenne, geschweige denn ein Stück.
Deswegen würde ich die Wertung dass Musik allgemein Gebrauchsmusik geworden ist nicht unterstützen. Der Spezialfall Film und Computerspielmusik mal ausgenommen, da ist es die zentrale Anforderung Bilder und Stimmungen zu unterstützen und nicht für sich allein stehen zu müssen.
 
Ob jetzt eine Art Musik von der öffentlichen Hand finanziert wird, oder eine andere mit T-Shirt verkäufen ist völlig irrelevant für mich.

Die Freude an der Musik ist das wichtigste, und wenn man selber spielt ist es zu allererst ein persönliches Erlebnis.

Ausserdem lass ich mich nicht durch meine eigene Dummheit limitieren. Ich interessiere mich für alles.
 
@ Hagenwil: *sprachlos, staun, sabber* [Wer braucht 25 Mega-Racks...]

Also ich nicht, aber der andere links, aber der ist ja auch Mixer und recording Engineer, ich bin nur Komponist, und um das auszuüben brauch ich eigentlich nicht mal eine Blockflöte, wandern im Jura tut es auch. Das einzige Teil welches an meinem Arbeitplatz steht ist ein Lexicon Hallgerät, das auch nur das der Computer nicht so trocken tönt wenn ich was eingebe, die einzelnen Tracks fürs mixen rendere ich vollkommen trocken aus, und alles was mit Mikrophonen aufgenommen werden muss macht der andere. West Viking Studio und Google sagt dir wer der andere ist, ich bleib lieber anonym, möchte so sein wie alle hier...
 

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